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Benny und Omar

Benny und Omar

Titel: Benny und Omar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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vorsichtig, wenn Sie die Eisenbahnschienen überqueren. Die Warnlichter funktionieren oft nicht richtig und wir haben in diesem Jahr schon ein Fahrzeug verloren.«
    »Aha …«, krächzte Dad und der Glanz seines Geländewagens wurde von Sekunde zu Sekunde blasser.
    »Ich lasse Ihnen diese Bestellscheine da«, fügte Khayssi hinzu. »Wenn Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie mich in meinem Büro an.«
    Nach erneutem Händeschütteln fand Talal Khayssi seinen Weg zur Tür.
    Die Shaws saßen noch eine Weile schweigend beisammen, dann beschloss Jessica, sie müsse mit ihrem Mann reden. Unter vier Augen. Und Benny hatte auf einmal das Gefühl, das Gewicht des ganzen afrikanischen Kontinents laste auf ihm. Er hievte sich aus dem Sessel und ging in sein Zimmer, um sich hinzulegen.
    Da wusste er noch nicht, dass ihn an diesem Nachmittag weder ein Skorpion noch eine Schlange heimsuchen würde. Ein winzig kleiner Moskito surrte in sein Zimmer, betäubte seine Stirn und sog ein paar Tropfen Blut aus ihm heraus. Das war Pech, denn Benny war allergisch gegen Moskitos.

Schulisches Umfeld
    Benny konnte es nicht fassen. Er hatte gewusst, theoretisch, dass es ein Leben vor halb neun gab, aber nie den Wunsch verspürt, es wirklich zu erfahren. Jetzt war es gerade mal halb acht. Er und der Schleimer lümmelten auf der Couch, und die Milch, die sie über ihre Cornflakes geschüttet hatten, tropfte an ihrem Kinn herunter. Ma hantierte wie ein Zombie in der Küche und stopfte Pausenbrote in Tupper-Boxen. Benny spürte, wie ein Happen zermatschte Cornflakes seine Kehle hinunterglitt. Cornflakes waren das aber nur dem Namen nach. Kellogg’s blieben minutenlang knusprig, während diese Hochstapler hier bei der ersten Berührung mit Milch zu Brei zerfielen.
    Jessica Shaw ließ eine Vesperbox auf den Tisch fallen und hauchte ein paar Küsse in Richtung ihrer Söhne.
    »Und wieder ab ins Bett, meine Lieben«, sagte sie mit monotoner Stimme und tappte wie eine Schlafwandlerin den Flur hinunter.
    George sah ein bisschen aus, als würde er am liebsten weinen.
    »Heul doch am besten gleich los«, schlug Benny vor, »du bist doch sowieso nur ein großes Baby.«
    George sagte nichts, aber er weinte auch nicht. Er schluckte den letzten Löffel Cornflakes hinunter und stapfte zum Zähneputzen. Benny seufzte. Heute Morgen machte es noch nicht einmal Spaß, den Schleimer zu ärgern.
    Es war zehn vor acht und sie konnten es nicht länger vor sich herschieben. Benny schäumte, wenn er an diese Ungerechtigkeit dachte: Die Jungen in Wexford hatten noch vierzehn lange Tage Ferien und Hurling vor sich und zum krönenden Abschluss das Finalspiel, während er hier in aller Herrgottsfrühe mit einer juckenden roten Beule mitten auf der Stirn zu einer neuen Schule latschte.
    Die Hitze war noch nicht allzu schlimm. Typischer Schulhoflärm hallte in der Stille wider. Am Zaun blieben die Brüder stehen. Auf dem riesigen Spielplatz wimmelte es von Kindern. Sie schaukelten, kletterten und rutschten mit fröhlichen Gesichtern. Benny blieb ein bisschen zurück und versuchte, den Anführer auszumachen. Irgendwo musste er sein, der große Schlägertyp mit fettigen Haaren, der sich die Neuen vorknöpfte.
    Aber es war zwecklos. Er sah nicht einmal die Bande. Der ganze Ort strahlte eine merkwürdige Sauberkeit aus. Zu gut, um wahr zu sein. Benny hätte wetten können, dass kein einziger dieser Jungs sich jemals bei einer Rauferei Kopfläuse geholt hatte.
    George stieß die Schwingtür auf. Sie schlug zurück und krachte seinem älteren Bruder gegen das Schienbein. Benny pfiff lässig über den Schmerz hinweg. Er packte den Griff von Georgies Rucksack. Vielleicht wäre ein kleiner Schlag auf die Nieren eine geeignete Vergeltungsmaßnahme, dachte er, aber das Mädchen vom Swimmingpool beobachtete ihn. Blaue Augen funkelten unter blonden Ponyfransen. Benny spürte wie sich sein Mund ungebeten zu einem blöden Lächeln verzerrte. Aber dann schlug sein angeborener irischer Zynismus durch den Nebel wie ein Eispickel. Sie war nur aus der Ferne freundlich. Abwarten, bis sie ihn aus der Nähe sah: O-Beine, verschorfte Knie und eine rote Beule zwischen den Augen. Benny spürte, wie sich ein finsterer Ausdruck der Abwehr über seine Züge legte.
    Das Läuten einer kleinen Glocke unterbrach seine Gedanken. Ein Ehepaar mittleren Alters stand auf der Schultreppe. Die Frau schlug eine Triangel an. Interessant. Wahrscheinlich würden alle diese lächerlichen Bemühungen ignorieren. Aber

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