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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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du versuchst vorsätzlich, mich aufzuhalten!“ Ich bemerkte einen schrillen Unterton in meiner Stimme und hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich so zickig anstellte.
    Daniel hörte auf, den Hund zu tätscheln, und widmete mir seine ganze Aufmerksamkeit. „Nur zu, dann hol dir eben einen der Welpen.“ Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der rechten Torseite, wo vier niedliche kleine Tierchen sich aneinanderkuschelten. „Ich sorge einfach dafür, dass Zerbi in einem Zustand hündischer Entspannung verweilt, damit du ihn bestehlen kannst“, sagte er ohne einen Anflug von Sarkasmus. Ich schaute ihn finster an und machte mich dann mit einem Kloß im Hals auf den Weg zu dem herzallerliebsten Häufchen Niedlichkeit.
    „Lieber Himmel, die sind ja soooo süß!“, sagte ich, als ich mich den Kleinen näherte. Sie waren wirklich das Niedlichste, das ich je gesehen hatte – sogar niedlicher als diese typischen Osterkalenderblätter mit Hündchen-, Kätzchen-, Häschen- und Entleinbildern drauf.
    „Warte!“, hörte ich eine panische Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah Jarvis, der direkt auf mich zugaloppierte. Genau genommen galoppierte er halb und humpelte halb. Seine Lippen waren zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Als er näher herangekommen war, fiel mir auf, dass er nicht besonders gesund aussah. Sein Gesicht hatte dieselbe Farbe wie das Marmorimitat in meinem Badezimmer – Nikotingelb mit schimmelgrüner Äderung. Ehrlich gesagt sah er sogar noch schlimmer aus als meine Frisierkommode – eher wie ein großes, faunförmiges Stück Gorgonzolakäse, das verzweifelt versuchte, nicht in Ohmacht zu fallen.
    „Du darfst ihm nicht trauen.“ Jarvis holte mich ein und sandte einen wütenden Blick in Daniels Richtung. „Sieh dir an, was er mit mir gemacht hat! Er will dich, davon abhalten, deine Aufgabe zu Ende zu bringen, deshalb hat er mich verhext!“
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Ich wich einen Schritt zurück und schaute zu Daniel. „Was hast du mit ihm gemacht, du mieser Grobian?“
    Daniel setzte zu einer Antwort an, doch ich fuhr ihm über den Mund, bevor er auch nur ein Wort herauskriegte.
    „Nein, eigentlich will ich überhaupt nicht wissen, was du getan hast. Ich will nur, dass du es wieder rückgängig machst!“, knurrte ich. „Und zwar sofort!“
    Daniel erhob sich und ließ von dem vor Hingabe trunkenen Zerberus ab. Er kam zu Jarvis und mir herüber. Wir warteten nur wenige Meter von den Welpen entfernt auf ihn.
    „Es handelt sich um einen Eiterfluch, falls es dich interessiert.“
    Ich sprach kein Wort, sondern zeigte einfach nur mit unnachgiebiger Miene auf Jarvis. Daniel seufzte und murmelte ein paar leise Worte, um den Fluch von ihm zu nehmen. Sofort sah Jarvis wieder normal aus und bedachte den Protegé des Teufels mit mordlüsternen Blicken.
    Es war erstaunlich, aber wenn Jarvis nicht eben noch wie ein Schluck vergorene Milch ausgesehen hätte, wäre mir nicht mal aufgefallen, dass man ihn verzaubert hatte … Die magischen Fähigkeiten machten Daniel ziemlich sexy, das musste ich zugeben. Beinahe hätte ich Daniel aus reiner Neugier darum gebeten, das Ganze noch mal zu wiederholen, nur so zum Spaß. Doch angesichts von Jarvis’ finsterer Miene hielt ich meine Zunge im Zaum.
    „Das war erstaunlich“, hauchte ich.
    Jarvis’ brennender Blick wandte sich nun mir zu, doch ich beachtete ihn nicht und richtete stattdessen meine ganze Aufmerksamkeit auf Daniel, der mit den Schultern zuckte. Offensichtlich war er sich des Interesses, das in meiner Stimme mitschwang, nur allzu bewusst.
    „Das ist nichts weiter, Süße. Nur Magie. Ein Zuckerschlecken. Ich wette, du könntest denselben Zauber wirken, ohne mit der Wimper zu zucken.“
    Ich kicherte.
    „Wie zwei pubertäre, rollige Katzen“, sagte Jarvis halblaut und sandte einen Blick zum Himmel.
    „Nein, eigentlich nicht“, antwortete ich Daniel, wobei ich Jarvis’ abfällige Bemerkung ignorierte. Langsam war ich seine groben Sprüche über mein Betragen leid. Offenbar bildete er sich ein, selbst über jeden Zweifel erhaben zu sein – und dass ich mich auf einer Ebene bewegte, die ständigen Spott rechtfertigte.
    „Mein Vater war absolut gegen den Einsatz von Magie im Haus unserer Familie, deshalb habe ich nie viel übers Zaubern gelernt …“
    Die Erwähnung meines Vaters war vor allem ein Versuch, Jarvis auf die Palme zu bringen, und es funktionierte – sofort zischte er mir zu, ich solle still sein.

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