Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
Vom Netzwerk:
Ich wusste, dass ich Daniel keine Munition gegen mich verschaffen durfte, aber seltsamerweise … wollte ich zum ersten Mal in meinem Leben darüber sprechen, wie es gewesen war, als Tochter des Todes aufzuwachsen. Ich konnte einfach nicht anders. Plötzlich wollte ich verzweifelt mit jemandem reden, wollte meine Lebensgeschichte vor jedem ausschütten, der bereit war, mir zuzuhören … ganz besonders vor diesem ausgesprochen einnehmenden, ausgesprochen attraktiven Fremden.
    „Red ruhig weiter.“ Daniel schaute mich aufmerksam an.
    „Herrin Calliope, ich muss darauf bestehen …“
    „Sei still, Jarvis. Es ist mir egal, wer er ist. Er hat mir eine Frage gestellt, und du kannst mich nicht dazu zwingen, sie nicht zu beantworten.“
    Daniel warf Jarvis einen selbstgefälligen Blick zu, doch der Faun reagierte diesmal nicht mit der säuerlichen Miene, die mein Eigensinn normalerweise bei ihm hervorrief. Stattdessen war sein Gesicht eine Studie tiefster Enttäuschung.
    „Wie du wünschst, Herrin.“
    Er wandte sich ab und schickte sich an, zu dem Felsvorsprung zurückzukehren, hinter dem wir uns versteckt hatten.
    „Jarvis?“, rief ich ihm nach, doch er drehte sich nicht um und blieb auch nicht stehen. Langsam entfernte er sich von mir, und jeder Schritt fühlte sich wie ein Bleigewicht an, das mein Herz weiter herabzog. Ich kam mir wie ein Riesenarschloch vor.
    „Er kommt schon drüber weg.“ Daniel trat einen Schritt vor und griff nach meiner Hand. Seine Lippen berührten warm meinen Handrücken, und in der Welle sexuellen Glücks, die mich durchbrandete, vergaß ich Jarvis einfach. Ich hob den Blick, um Daniel in die Augen zu schauen, und ließ mich von den beiden Splittern antarktischen Eises einsaugen. Er beugte sich vor, und ich roch seinen minzfrischen Atem, als sein Gesicht zentimeterweise näher kam und seine Lippen sich meinen immer mehr näherten. Die Spannung war so unerträglich, dass ich kurz davorstand loszuschreien, wenn er mich nicht endlich küsste.
    Sein Mund fühlte sich warm auf meinen Lippen an. Nach einem kurzen Panikmoment, in dem ich mich fragte, ob ich schlechten Atem hatte, ließ ich mich in den Kuss fallen und gestattete es seiner Zunge, meinen Mund zu erforschen.
    Das war der Augenblick, in dem ich würgen musste.
    Anstelle von wohlschmeckendem Männerspeichel füllte mein Mund sich plötzlich mit einem ekelhaften, seltsam bitteren Aroma, das mich an Ohrenschmalz denken ließ. Ich stieß Daniel mit beiden Händen von mir und versuchte verzweifelt, den entsetzlichen Geschmack aus dem Mund zu kriegen.
    „Das ist ja widerlich“, würgte ich und wich zurück.
    Daniel blinzelte sprachlos, und da erkannte ich ihn als das, was er war: als einen Widerling. Irgendwie hatte der Kuss Daniels Zauber gebrochen. Er hatte keine Macht mehr über mich. Ich konnte direkt vor ihm stehen und ihm in die Augen schauen und empfand … absolut nichts dabei.
    „Ja!“, rief ich laut und reckte triumphierend die Faust in die Höhe. „Du hast nichts mehr zu melden, Kumpel!“ Ich streckte ihm die Zunge raus, wandte mich ab und ging direkt auf das Häufchen tapsiger Welpen zu. Daniel starrte mir sprachlos nach, doch kein Laut drang aus seinem hübschen (offen stehenden) Mund.
    „Ich hole mir ein Hundebaby, und dann verschwinden wir von hier.“
    Ich kniete mich neben die Welpen und schaute sie mir an. Es waren vier, und nicht einer von ihnen hatte drei Köpfe. Ich beschloss, das kümmerlichste Tier aus dem Wurf zu nehmen, das nur etwa halb so groß war wie seine Geschwister – es hatte etwa die Größe eines Spanferkels.
    „Komm her, Kümmerchen.“ Ich nahm das Tier in die Arme, worauf es mir glücklich durchs Gesicht schleckte. „Warum haben die hier nur einen Kopf?“ Ich schaute mich zu Daniel um und wartete auf eine Antwort.
    Er zögerte. Schließlich erwiderte er meinen Blick unsicher. „Es sind alles Weibchen.“
    „Bestens. Dann können wir zwei Miststücke Jarvis ja gemeinsam in den Wahnsinn treiben.“
    Ich schnippte mit den Fingern, und mit einem Mal war das Übergrößengeschirr für Zerberus verschwunden, und stattdessen erschien ein kleines rosa Hundehalsband mit silbernen Strasssteinen in meiner Hand. Ich setzte Kümmerchen auf den Boden und zog ihr das Halsband über den winzigen Kopf. Sie war so niedlich mit ihren rosa Äuglein, ihrem rosa Halsband und ihrem glänzenden schwarzen Fell. Wahrscheinlich hätte ich nirgendwo einen besseren Hund für mich finden können.
    „Ich schätze,

Weitere Kostenlose Bücher