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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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nötig sein“, erklärte ich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich allein mit dieser Angelegenheit fertig werde. Trotzdem danke. Das meine ich ernst.“ Ich machte einen Schritt von ihm fort. „Ich muss jetzt los. Tschüss …“
    Daniel stand einfach nur da und sah zu, wie ich mich Schritt für Schritt von ihm entfernte. Es fühlte sich komisch an, ihn einfach so abzuservieren – immerhin hatte er mir das Leben gerettet –, aber ich konnte schließlich nicht den ganzen Tag rumstehen und ihn angrinsen, oder?
    „Lass mich mitkommen.“
    „Nein“, sagte ich. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre.“
    Er machte einen Schritt in meine Richtung und begann, mir zu folgen, während ich versuchte, von ihm wegzukommen. Ich blieb stehen und bedachte ihn mit einem strengen Blick. „Geh weg.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich kann nichts dafür, dass ich zufällig in die gleiche Richtung will wie du.“
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und marschierte direkt an ihm vorbei in die entgegengesetzte Richtung. Diesmal schaute ich mich nicht um, um nachzusehen, ob er mir folgte. Ich wusste, dass er es tat. Lässig verfiel ich in einen langsamen Laufschritt - oh ja, ich trabe ganz wunderbar. Wenn er mir schon nachschleichen musste, würde ich es ihm zumindest nicht einfach machen.
    Nach etwa zehn Minuten schnellen Gehens im Sand war ich körperlich erschöpft. Ich spürte, wie mir der Schweiß übers Gesicht und hinten ins Tank Top lief. Meine Achselhöhlen waren eine muffelnde Katastrophe, und auch mein Hintern schwitzte fleißig mit. Ich fühlte mich wie eine menschliche Schweißzubereitungsmaschine. Wenn man nur all diese Feuchtigkeit verwerten könnte, um ein kleines Dritte-Welt-Land zu bewässern! Das wäre toll gewesen. Abgesehen davon war mein Zustand einfach nur eklig.
    Verstohlen sah ich über die Schulter, um herauszufinden, wie Daniel vorankam, doch als ich den Blick über die Dünen hinter mir schweifen ließ, stellte ich fest, dass er verschwunden war. Offensichtlich war er wohl doch nicht so erpicht darauf, sich mit mir die Leitung der Jenseits GmbH zu teilen, wie ich gedacht hatte. Oder vielleicht hatte er einfach nur Sand in den Schuh gekriegt und angehalten, um ihn auszuleeren. Ich hatte keine Ahnung, wo der Protegé des Teufels sich aufhielt, und ich wollte auch nicht wirklich darüber nachdenken, was ihn zu seinen Handlungen trieb. So wie ich es sah, war er der Feind, und je weiter weg er war, desto besser.
    Das einzige „echte“ Problem, mit dem ich mich in naher Zukunft herumschlagen musste, war der Umstand, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte, wohin ich ging. Ich war einfach in die Richtung losmarschiert, die genau entgegengesetzt zu der lag, in die Daniel angeblich wollte, und nun wusste ich nicht mal mehr ansatzweise, wo ich mich befand. Nicht, dass mir besonders viel über meinen Aufenthaltsort bekannt gewesen wäre, bevor ich meinem Midori-Sour-Retter entkommen war. Ich war einfach davon ausgegangen, dass Kümmerchen mich dorthin geschickt hatte, wo es ihr am sichersten für mich vorgekommen war – also so weit weg von meiner erzürnten Familie wie möglich.
    Jetzt hatte ich mich verlaufen, und daran war eindeutig mein Höllenhund schuld. Tja, mir blieb ohnehin nichts anderes übrig, als weiterzugehen. Vielleicht würde ich den Rand der Wüste erreichen, und man würde mir einen Preis für „Durchhaltevermögen im Angesicht extremer Hitze“ überreichen.
    Oder auch nicht.
    Ich ging weiter, wobei ich eine schöne breite Spur von Fußstapfen hinterließ, damit mögliche Rettungstrupps – der Rettungstrupp des Proteges des Teufels nicht eingeschlossen -mich ohne Schwierigkeiten finden konnten. Zuerst sagte ich mir, dass ich früher oder später auf etwas oder jemanden stoßen würde, doch auch nachdem ich das Gefühl hatte, schon Stunden unterwegs zu sein, sah ich nichts außer dem endlosen Sandmeer, das sich in alle Richtungen erstreckte. Diese Feststellung erfüllte mich nicht gerade mit neuem Optimismus angesichts meiner Lage. Ohne mit der Wimper zu zucken, verabschiedete ich mich von meinen Hoffnungen und sackte direkt in tiefste Verzweiflung ab … mein Lieblingsgefühl überhaupt.
    Ich werde niemals aus dieser Wüste entkommen. Ich werde bis ans Ende aller Zeiten in dieser Leere umherstreifen, Sandburgen bauen und von Sandflöhen gebissen werden, während ich mich langsam in einen riesigen, menschenförmigen Salzleckstein verwandle.
    In dem Moment, in dem sich in

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