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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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zerknautschte Gesicht. So was von peinlich! „Selbst wenn ich sterblich sein wollte, würde ich meiner Familie niemals so etwas antun. Außerdem bin ich ohnehin nicht besonders gut darin, die Initiative zu ergreifen. Das widerspricht meiner Natur. Ich bin schon immer lieber abgehauen, um mich irgendwo zu verkriechen“, schluchzte ich mit schwacher, zittriger Stimme. „Ich bin ein Riesenfeigling … das ist einfach eine Tatsache.“
    Daniel ergriff meine Hand – die seine war sehr viel größer als meine und sehr warm. Es war irgendwie nett, dass er mich zu trösten versuchte, obwohl er seine Anteilnahme natürlich nur vortäuschte, um sich mein Vertrauen zu erschleichen. „Es wird alles wieder gut, Calliope.“
    Ich glaube, dass man dann und wann einfach jemanden braucht, der einen bei der Hand nimmt und einem sagt, dass alles gut wird … ganz gleich, ob das nun die Wahrheit ist oder nicht. Das ist so eine Art seltsames Geheimnis, das die ganze Menschheit – und Nichtmenschheit – teilt: Wir brauchen schlicht und einfach andere Leute.
    Daniel drückte meine Hand noch einmal und ließ sie dann los. Ohne seine Berührung fühlte sie sich kalt an.
    Nachdem ich mir etwa zum fünfzigsten Mal mit dem Handrücken über die Nase gewischt hatte, sagte Daniel: „Du bist nicht feige.“
    „Bin ich nicht?“, fragte ich unsicher.
    „Du bist alles andere als feige.“
    Das war doch mal ein aufheiternder Gedanke. Obwohl ich mir nicht sicher war, dass ich an ihn glaubte.
    „Hör mal“, sagte er, „ich möchte dir ein Angebot machen. Ich weiß, dass wir uns noch nicht besonders gut kennen. Bis jetzt.“
    „M-hm.“ Ich nickte und fragte mich, worauf er jetzt wohl hinauswollte.
    „Aber ich mag dich wirklich. Ich finde dich schlau und hübsch und … nett.“
    „Das klingt, als wäre ich ein Pferd. Warum erwähnst du nicht noch, wie schön ich trabe?“, meinte ich. Er lächelte erschöpft.
    „Du trabst ganz wunderbar.“
    Ich lachte laut los, was ihn verwirrte. Mir fiel auf, dass er die Stirn in Falten legte, wenn er verwirrt war. Echt niedlich.
    „Ich will damit Folgendes sagen: Lass uns zusammenarbeiten. Du und ich gemeinsam gegen Himmel und Hölle – einschließlich des Teufels. Klingt doch ziemlich gut, oder? Ich glaube wirklich, dass wir ein hervorragendes Team wären, Calliope. Was meinst du?“ Auf seinem Gesicht lag ein so unbeirrbares, gewinnendes Lächeln, dass ich mich fragte, wie lange er es samt seiner Ansprache vor dem Spiegel geübt hatte.
    Jetzt war ich verwirrt. „Wie sollen wir uns zusammentun?“
    Er griff erneut nach meiner Hand, und mein Magen machte einen Satz. Ich hatte absolut keine Erfahrung mit gut aussehenden Männern, die plötzlich meine Hand ergriffen und mir dabei eindringlich in die Augen schauten. Ich kam mir wie eine Quizshow-Kandidatin vor, die gerade den Hauptgewinn erzielt hatte, nur um festzustellen, dass sie ihn versteuern musste. Es war verstörend.
    „Natürlich kann nur einer von uns letztlich den Vorsitz der Jenseits GmbH übernehmen, aber ich verspreche, alle deine Vorschläge zu praktischen Geschäftsangelegenheiten in Erwägung zu ziehen.“ Er fuhr fort, als wäre ich taubstumm und hätte ohnehin keine Meinung. „Außerdem verspreche ich, dass …“
    „Sekunde mal“, sagte ich und riss die Hand aus seinem Griff. „Was meinst du wirklich damit? Es klingt nämlich so, als wolltest du mich …“
    Daniel beugte sich vor und brachte mich zum Schweigen, indem er mir die Lippen auf den Mund drückte. Meine Überraschung missdeutete er als Zeichen dafür, mich gern weiter traktieren zu dürfen. Er schlang die Arme um meine Schultern und zog mich an sich. So nett und aufregend sein Kuss auch gewesen war, ich war wirklich nicht in der Stimmung, mich gegen meinen Willen betatschen zu lassen. Also ergriff ich die nächste sich bietende Gelegenheit, um mich vorzubeugen und ihm die Faust in den Schritt zu rammen. Kurz darauf hatte ich mich aus seiner ungebetenen Umarmung befreit, und er krümmte sich vor Schmerzen und hielt sich schützend die Hände vor die Eier.
    Es war seltsam, dass der Kuss dieses Mal überhaupt nicht scheußlich schmeckte. Noch etwas, was ich nicht verstehe.
    „Warum hast du das gemacht?“, brüllte er mich mit einer Stimme an, die etwa eine halbe Oktave höher als sonst war.
    Ich starrte ihn wutschnaubend an. War er so himmelschreiend dumm, dass er nicht begriff, dass ich für eine arrangierte Ehe mit dem Feind nicht zur Verfügung stand?
    „Wie

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