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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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unhöflich.“
    Monsieur D. lachte noch immer sein bellendes Lachen. Gelbliche Tränen liefen ihm wie Regentropfen aus den Augen und über die Wangen.
    „So lustig war es nun wirklich nicht …“, sagte ich unsicher. „Oder?“
    Er schüttelte den Kopf und brüllte vor Lachen. Ich beschloss zu warten, bis seine hysterische Erheiterung sich legte, bevor ich weitersprach – ich wollte schließlich nicht, dass er meinetwegen einen Schlaganfall kriegte. Nach ein paar Minuten verklang sein Lachen schließlich, und der dürre Mann hörte auf zu zittern. Zum ersten Mal, seit ich ihm hier begegnet war, sah ich etwas in seinen Augen, das an Glück erinnerte.
    „Du fängst doch nicht an zu weinen, wie beim letzten Mal, oder?“
    Das ließ ihn erneut in Lachen ausbrechen, und ich musste einige weitere Minuten warten, bis er sich gefasst hatte. Ich begriff nicht, was zum Teufel so lustig an meinen Worten war. Na schön, sie waren unverblümt, aber schließlich machte ich nicht gerade Kopfstand und hechelte wie ein Hund, oder?
    Himmel noch mal.
    „Na schön, genug gelacht. Ich weiß, dass ich wahnsinnig lustig bin, aber bitte, ich brauche deine Hilfe, und es reicht leider nicht aus, wenn du über mich lachst.“
    Monsieur D. kniff die Augen zusammen und schaute mich boshaft an. Ich wich einen Schritt zurück, erleichtert, dass er an der Palme festgebunden war und nicht näher kommen konnte. Um auf Nummer sicher zu gehen, schaute ich zu seinem Bein und stellte zufrieden fest, dass der Nylonfaden darum an Ort und Stelle war.
    „Du wagst es, mich um Hilfe zu bitten? Nach allem, was du mir angetan hast?“, krächzte er. Die Konsonanten drangen weich und verschliffen aus seinem zahnlosen Mund.
    „Was habe ich denn getan?“ Ich versuchte, ebenso beleidigt zu klingen wie er wütend, doch es gelang mir nicht.
    „Du solltest mich befreien, stattdessen hast du mich hier versauern lassen!“, jammerte er und warf sich schluchzend in den Sand.
    Offenbar war meine vorherige Frage doch nicht ganz unbegründet gewesen. Die Heultour vom letzten Mal würde sich anscheinend wiederholen.
    Als er das Gesicht im Sand vergrub und so heftig zu schluchzen begann, dass er am ganzen Körper bebte, fühlte ich mich langsam schuldig. Na schön, ich wusste nicht, was der Kerl angestellt hatte – vielleicht hatte er Zarathustra Durchfall angehext oder sein Volk für ein paar magere Schekel in die Sklaverei verkauft. Aber so schlimm war das alles doch auch wieder nicht, oder?
    Der Mann sah aus wie ein Häufchen Dreck, er roch nach Dreck, und offensichtlich gab er mir die Schuld dafür. Am nettesten wäre es gewesen, der Sache ein Ende zu bereiten und ihm seinen dummen Kelch zu geben. Außerdem schien es nicht so, als würde er in nächster Zeit mit dem Heulen aufhören, was meine Kopfschmerzen nicht gerade linderte.
    Eine Stimme in meinem Hinterkopf wollte mich daran erinnern, dass ich Monsieur D. seine Trophäe damals aus gutem Grund nicht zurückgegeben hatte, doch ich beachtete sie nicht, während meine Augen den Boden nach dem silbernen Glitzern des Kelchs absuchten. Geistesabwesend überlegte ich, ob Monsieur D. wohl jemand anders dazu gebracht hatte, ihm einen Dienst zu erweisen, seit ich das letzte Mal hier gewesen war. Wenn nicht, dann hatte ich eine ziemlich klare Vorstellung davon, wo der Kelch liegen musste.
    Ich richtete all meine Aufmerksamkeit darauf, ihn zu finden, und so ließ ich den Blick umherschweifen, bis ich schließlich die halb begrabene silberne Wölbung im Sand fand. Was einst ein glänzendes Prachtstück gewesen war, hatte sich in ein hässliches, angelaufenes braunes Ungetüm verwandelt – dennoch handelte es sich eindeutig um Monsieur D.s Kelch.
    Ich ging an den Fundort und stieß den Kelch vorsichtig mit der Fußspitze an. Im Laufe einiger weiterer unbeachteter Jahre wäre er wohl gänzlich in der Umarmung des Wüstensandes verschwunden. Und was der Sand sich holte, das gab er nicht mehr frei.
    Ich erinnerte mich deutlich an den Schmerz, den ich bei meiner ersten Berührung mit dem Kelch verspürt hatte, weshalb ich einen Moment lang überlegte, wie ich das Ding am besten aufheben konnte, ohne dass mein Gehirn dabei zu einer Portion geschmolzenem Orangeneis im Becher wurde.
    „Das würde ich an deiner Stelle bleiben lassen“, rief jemand hinter mir.
    Ich war überrascht, dass Monsieur D.s Schluchzen nicht alles andere übertönte, doch dann fiel mir auf, dass er zu weinen aufgehört hatte. Unsicher, was ich hinter

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