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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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Erst dann kam ihr ein Gedanke in den Sinn: »Und warum haben Sie so gezielt nach mir gefragt?«
»Ein Kollege von uns hat einen Notruf abgesetzt. Es hieß, Sie könnten von einem Mann bedroht werden.« Unsicher sah der Beamte in Richtung Ausgang und erklärte dann: »Darum haben meine Kollegen den Mann neben Ihnen festgenommen.«
Jenni stellte klar, dass der Festgenommene nichts mit ihr zu tun hatte, und sie den, den sie offenbar suchten, um wenige Sekunden verpasst hatten. Der Beamte gab die Information über sein Funkgerät weiter und bat die anderen Gäste und den Barkeeper nach vorne in den Eingangsbereich zu gehen. Fünf Minuten später stürmte Mike in das Café und nahm erleichtert seine Freundin in den Arm. »Dann kam der Notruf von dir?«, fragte Jenni, die noch immer nicht wusste, um was es eigentlich ging.
»Ja«, antwortete Mike, drehte sich dann zu dem Streifenbeamten und fragte: »Konnten Sie den Gesuchten festnehmen?«
»Leider nein. Frau Flick meinte, dass sie ein Mann angesprochen hatte, er aber kurz vor unserem Eintreffen verschwand.«
»Haben Sie das Gebäude durchsucht?« Mikes Stimme klang gehetzt, und als sein Kollege das verneinte, befahl er ihm, bei Jenni zu bleiben. Ohne dass er zu Peter etwas sagen musste, folgte ihm dieser durch die einzig weitere Tür des Raumes, die hinter dem Bartresen gleichzeitig zu einer kleinen Küche führte und als Notausgang diente. Mit gezogenen Waffen durchquerten sie die Küche, passierten eine weitere Tür, die in einen kurzen Gang führte und schließlich an einer, nur von innen zu öffnenden Nottür endete. Schon wegen des leichten Luftstroms wussten beide, noch bevor sie die Tür erreicht hatten, dass diese geöffnet worden war. Ohne den Türöffner zu berühren, drückte Mike die Tür nach außen auf und musste enttäuscht feststellen, dass der Ausgang auf eine belebte Hauptstraße führte. Sie steckten ihre Waffen weg und traten hinaus.
»Der ist mit Sicherheit weg!«, stellte Peter unnötigerweise fest, sah sich aber trotzdem um.

Eine Stunde später hatten sie alle anwesenden Personen verhört, jedoch keinerlei Anhaltspunkte auf den Gesuchten bekommen. Da die zu dem Zeitpunkt anwesenden Angestellten ausnahmslos blind waren, und keiner der Gäste dem Mann bei Licht begegnet war, wussten sie nur, dass es sich der Stimme nach um einen jüngeren Mann handeln musste. Das einzig Verwertbare war der kleine Gegenstand, den er Jenni in die Hand gelegt hatte, und der sich als USB-Stick herausstellte. Am liebsten hätte sich Mike den Inhalt des Sticks gleich an dem Computer des Cafés angesehen, mahnte sich dann aber selbst zur Geduld und beschloss, ihn erst zusammen mit einem Fachmann der Polizei auszulesen.

–13–

    »Herein!« Karls Stimme klang nicht nur wegen der geschlossenen Tür verändert, sie klang irgendwie traurig. Mike öffnete die Bürotür seines Chefs und wusste sofort, was los war. Mit dem Rücken zu ihm saß eine Frau, die sich gerade die Nase putze, sich aber nicht zu Peter und ihm umdrehte. Ihr gegenüber saß Karl in seinem schweren Bürostuhl und machte ein ernstes Gesicht. »Stören wir?«, fragte Mike gedämpft und nickte in Richtung der Frau. Doch Karl reagierte nicht auf diese Geste und fragte stattdessen. »Habt ihr etwas Neues? Ansonsten: ja!«
Mike überlegte einen Augenblick, wie er beginnen sollte, und sagte dann wirkungsvoll: »Wir hätten den Täter heute fast gehabt!«
Als hätte man sie aufgeweckt, zuckte der Kopf der Frau nach oben und sah die beiden Kommissare hoffnungsvoll an. Obwohl Mike genau wusste, wen er da vor sich hatte, fragte er erst seinen Chef, ob er offen sprechen konnte. Daraufhin stellte Karl die Frau als Richterin Magwart vor, und als sich auch Mike und Peter vorgestellt hatten, erzählten sie von dem Vorfall im Dunkelcafé.
»Was ist mit diesem USB-Stick?«, fragte Karl, nachdem als Mike zu Ende erzählt hatte.
»Den habe ich, bevor wir zu dir rauf sind, in der EDV-Abteilung abgegeben. Check mal deine E-Mails. Der Kollege hatte versprochen, den Inhalt sofort auf Viren zu kontrollieren und dann an dich zu schicken.«
Karl drehte sich zu seinem Computer, öffnete das entsprechende Programm und fast im selben Augenblick traf die erwartete E-Mail ein.
Der Film begann wieder mit dem Trailer, den alle Anwesenden schon kannten. Während die drei Beamten noch einmal zusahen, drehte sich die Richterin weg. Es musste unerträglich sein, zuzusehen wie der eigene Sohn seinem Tod entgegen lief. Mike konnte das mehr als

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