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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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antwortete Claudia, und Mike hörte, wie einige Tasten gedrückt wurden. Dann war sie wieder am Apparat: »Hörst du?« Mike bejahte, und sie redete weiter: »Also hier steht: Interview - Die Drei - zwölf Uhr – Dunkelcafé Nürnberg .«
Mike zuckte zusammen, und sein erster Gedanke war: nicht schon wieder . Dann brüllte er fast ins Telefon: »Hast du eben ‘Die Drei’ gesagt?« Claudia bestätigte, und Mike zwang sich zur Ruhe: »Dieses Dunkelcafé ist doch das, was zum ‘Erlebnisfeld der Sinne’ gehört, oder?« Durch Mikes Stimme fast schon eingeschüchtert, antwortete Claudia nun als würde man sie verhören: »Ja, dort drinnen herrscht absolute Dunkelheit. Man soll dort erfahren, wie man sich ohne Augenlicht fühlen würde.« Mike hatte keine Zeit mehr für eine weitere Unterhaltung. Ein kurzes »Danke« musste reichen, dann knallte er den Hörer auf das Telefon - doch nur, um ihn gleich wieder abzunehmen. Peter, der ihn erschrocken ansah, wollte etwas sagen, aber Mike brachte ihn mit einer deutlichen Geste zur Ruhe. Nun drückte er auf eine der Schnellwahltasten und stand mit dem Hörer in der Hand auf. Sich unruhig hin und her drehend, wartete er darauf, dass endlich jemand sein Gespräch entgegen nahm. Nach drei unbarmherzig langen Freizeichen meldete sich eine Beamtin der Notrufzentrale, und noch bevor sich die Frau vorstellen konnte, begann Mike unfreundlich: »Ja, ja, ich weiß, wer Sie sind! Hier ist Hauptkommissar Köstner! Schicken Sie sofort alle verfügbaren Wagen zum Dunkelcafé in Nürnberg. Wir suchen …« Mike stockte, da ihm erst jetzt einfiel, dass er keine Ahnung hatte, wen sie überhaupt suchten. Nach fünf Sekunden sprach er etwas ruhiger und sachlicher weiter: »In dem Café befindet sich eine Frau, ca. 1,65 cm groß, langes rotes Haar, sportliche Figur. Ihr Name ist Jenni Flick, neunundzwanzig Jahre alt. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Frau in ernster Gefahr ist. Sollte sich jemand in ihrer Begleitung befinden, muss der Zugriff sofort erfolgen! Kein Besucher des Cafés darf das Haus verlassen, bevor wir nicht mit ihm gesprochen haben. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Mitarbeiter. Haben Sie das verstanden?« Die Beamtin der Notrufzentrale wollte gerade alle Daten wiederholen, doch Mike fiel ihr ins Wort: »Jetzt geben Sie erst den Einsatzbefehl raus, danach können wir immer noch alles durchgehen!« Mike hörte im Hintergrund, wie die Frau den Funkspruch durchgab, und da sie alles Nötige sagte, verzichtete er auf eine Wiederholung der Angaben und verabschiedete sich. Ohne ein Wort zu sagen, griff er nach seiner Jacke und verließ mit Peter, der alles mitgehört hatte, das Büro. Wortlos eilten sie durch die Gänge des Präsidiums, verzichteten darauf den langsamen Fahrstuhl zu nehmen und stiegen kurz darauf in den Dienstwagen. Erst als sie den Innenhof verlassen hatten, fragte Peter, der wie immer am Steuer saß: »Glaubst du, Jenni trifft sich mit unserem Täter?« Dann stockte er und drehte den Satz um: »Besser gesagt: Glaubst du wirklich, der Täter ist so dreist und trifft sich mit der Presse?«
»Wenn es nicht noch ein weiteres Spiel mit dem Namen ‘Die Drei’ gibt, dann ja!«, antwortete Mike angespannt.

–12–

    Jenni war nervös! Eigentlich hatte sie mit der Zustimmung zu diesem Treffen schon gegen die Sicherheitsvorschriften ihrer Agentur verstoßen. Da dieser Wodan jedoch einen belebten, wenn auch ungewöhnlichen Treffpunkt vorschlug, stimmte sie trotz der unterdrückten Rufnummer zu. Außerdem erwarteten ihre Leser endlich mehr Informationen zu diesem neuen Spiel, dessen Trailer schon jetzt mehr Fans im Internet hatte als so mancher Prominente.
Kurz vor dem Dunkelcafé stellte sie die Handyweiterleitung ein und den Klingelton auf stumm; dann machte sie, trotz des Versprechens es nicht zu benutzen, das Diktiergerät bereit und verstaute es in der oberen Tasche ihre Bluse. Unsicher was sie erwarten würde, betrat sie das Foyer des Cafés, wo sie auch sofort von einem offensichtlich blinden Angestellten angesprochen wurde: »Möchten Sie eine Führung durch den Dunkelgang?« Jenni schüttelte erst nur mit dem Kopf, bis ihr einfiel, dass der Mann dies nicht sehen konnte, dann antwortete sie: »Eigentlich wollte ich nur in das Café. Ist das möglich?«
»Aber sicher!«, bestätigte der Mitarbeiter freundlich und streckte ihr dann die Hand entgegen: »Mein Name ist Paul. Bleiben Sie einfach dicht hinter mir. Sie können auch Ihre Hand auf meine Schulter

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