Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
steht, was ihr zu sagen habt. Lernt es auswendig! Anschließend werde ich jede von euch filmen. Ihr werdet euch auf die Pritsche setzen und das vortragen, was auf dem Zettel stand. Sagt ihr etwas anderes, wird es euch nichts nutzen und das Wasser hier …«, er deutete auf die Gläser in der Mitte, » … wird im Boden versickern!«

–18–

    Nach dem erfolglosen Einsatz war Mike froh, endlich nach Hause zu kommen. Kurz vor seiner Wohnungstür machte er noch einmal kurz Halt. Da er es für sicherer gehalten hatte, ließ er Jenni nach der Sache in dem Dunkelcafé von einer Streife zu seiner Wohnung fahren. Keiner wusste, wie viel dieser Typ von ihr wusste, und er wollte nicht riskieren, dass der Irre bei ihr in der Wohnung auftauchte. Trotzdem überkam ihn jetzt ein seltsames Gefühl. Er war es einfach nicht gewohnt, dass jemand bei ihm zuhause auf ihn wartete, und wieder blitzten die Bilder seiner früheren Familie in ihm auf. Mike atmete einmal tief durch, versuchte die alten Gedanken wegzuwischen und schloss seine Wohnungstür auf. Jenni stand fast genau so wie seine verstorbene Frau in der Küche und bereitete das Abendessen vor. Als sie ihn im Flur hörte, kam sie heraus, nahm ihn in den Arm, und Mike spürte ein leichtes Zittern, das von ihrem Körper ausging. Flüsternd fragte sie mit erstickter Stimme: »Was ist das für ein Fall, den ihr da habt, und was hat das mit diesem Spiel zu tun?« Dann machte sie ein kurze Pause und stellte fest: »Das ist gar kein Spiel, oder? Er will sie wirklich quälen!«
Mike hatte die Frage befürchtet, trotzdem sagte er: »Ich kann dir das nicht sagen!«
Jenni löste sich ein Stück von ihm und sah ihm in die Augen. Dann sagte sie fast schon beleidigt: »Mike, ich bin nicht blöd, und du weißt, dass du dich auf mich verlassen kannst! Ihr stürmt doch kein Café, nur weil ein Computerfreak über seine Spielidee reden möchte, und beschlagnahmt dann auch noch die Informationen, die er weitergegeben hat. Ich hatte den ganzen Nachmittag Zeit zum Nachdenken, und da fiel mir ein, dass du vorgestern, am Sonntagabend, von diesem mysteriösen Toten gesprochen hast.« Jenni stockte einen Augenblick. »Das ist der Tote aus dem Trailer für das neue Spiel, oder?«
Mike presste die Lippen zusammen, wusste aber, dass es keinen Sinn mehr hatte Jenni anzulügen. Mit einem leichten Nicken antwortete er: »Du darfst das absolut niemanden erzählen, auch nicht deinem Chef. Wenn heraus kommt, dass es sich bei den angeblichen Spielfiguren nicht um Schauspieler, sondern um echte Opfer handelt, werden sich all die kranken Gestalten da draußen auf das Spiel stürzen, und wir verlieren das letzte bisschen Kontrolle darüber. Es ist alles wahr, du hast richtig kombiniert!«
»Scheiße!«, stieß Jenni aus und drückte sich dabei die Hand auf den Mund. Dann fragte sie: »Und warum macht der das?«
Mike zuckte mit den Schultern:» Wissen wir noch nicht, es gibt keine Forderung. Wir denken aber, es geht um Macht und Rache. Irgendetwas könnte im Leben des Entführers schief gelaufen sein, und jetzt schlägt er zurück … aber wie gesagt, das ist alles noch Spekulation!«
»Aber ihr lasst das Spiel doch nicht wirklich online gehen. Ich meine, es gibt doch sicher genug Möglichkeiten, um so etwas zu verhindern?!«, fragte Jenni, nachdem sie kurz über das Gesagte nachgedacht hatte.
»Hast du noch gar nicht mit deiner Redaktion gesprochen?«, antwortete Mike mit einer Gegenfrage, redete dann aber weiter: »Auf dem USB-Stick, den er dir heute gegeben hat, war ein weiterer Trailer. Und wenn der Film nicht morgen früh auf eurer Seite erscheint, wird er den Frauen etwas antun!«
»Frauen?«, fragte sie, und er nickte. »Ja, es wird um drei junge Frauen gehen!« Fast hätte er ausgesprochen, dass eine davon die Tochter einer Richterin ist, konnte sich aber gerade noch zurückhalten. Alles konnte und wollte er auch Jenni nicht erzählen; dass würde nicht nur sie selbst, sondern auch die Opfer gefährden.
»Ihr müsst diesen Verrückten finden!« Mehr fiel Jenni nicht dazu ein, und im selben Augenblick meldete der Kurzzeitmesser in der Küche, dass das Essen fertig war.
Während des Abendessens versuchten beide das Thema zu meiden und redeten über möglichst belanglose Dinge. Jenni stimmte Mikes Bitte zu und beschloss, die ganze Nacht bei ihm zu bleiben. Trotz der erschreckenden Umstände, die sie im Hinterkopf hatten, schafften sie es, sich einen halbwegs schönen Abend zu machen.

Am Mittwochmorgen fuhr

Weitere Kostenlose Bücher