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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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Mike Jenni zu ihrer Arbeit und anschließend in Nürnbergs Hauptwache, wo er allerdings nur leere Büros vorfand. Erst bei einem Anruf auf Peters Handy erfuhr er, dass Karl und alle anderen unten in der Abteilung für Internetkriminalität waren und auf den Artikel im Onlinemagazin warteten. Da nach Peters Aussage noch nichts passiert war, beschloss er noch kurz in den Innenhof zu gehen und eine Zigarette zu rauchen.
Zu seiner Überraschung stand auch Richterin Magwart in einer windgeschützten Ecke und versuchte sich mit zitternden Händen eine Zigarette anzuzünden. Mike ging zu ihr und bot etwas Windschutz, worauf es endlich klappte.
»Wie geht es Ihnen?«, fragte Mike vorsichtig, provozierte aber alleine damit feuchte Augen.
Die Richterin blickte kurz zur Seite, hatte sich aber sofort wieder unter Kontrolle: »Es muss ja.« antwortete sie dumpf. »Wir hoffen, dass wenigstens Leon bald von der Gerichtsmedizin freigegeben wird.«, dann folgte ein leises Schluchzen.« Aber Sie müssen dafür sorgen, dass Kassandra mit zu seiner Beerdigung gehen kann.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: «Ob sie schon weiß, dass ihr Bruder tot ist?«
Wieder hatte Mike das Gefühl die Frau in den Arm nehmen zu müssen, tat es aber natürlich nicht. Stattdessen sagte er mitfühlend: »Es tut mir wirklich sehr leid für Sie, und glauben Sie mir, ich weiß, was Sie gerade durchmachen. Ich verspreche Ihnen, dass ich alles tun werde, um Ihrer Tochter zu helfen! Wenn dieser Irre mit seiner Seite online geht, bekommen wir mit Sicherheit mehr Anhaltspunkte darüber, wer er ist, und hoffentlich auch, wo er ist. So langsam müssten auch die anderen beiden Frauen als vermisst gemeldet werden, was in aller Regel wieder mehrere Spuren hervorbringt.«
Die Richterin sah ihm jetzt trotz ihrer Verfassung in die Augen: »Ich weiß, dass Sie alles tun werden, ich kenne Ihre Vergangenheit und habe wirklich Vertrauen zu Ihnen. Es ist nur so verdammt schwer nichts tun zu können! Ich zermartere mir seit zwei Tagen den Kopf und komme nicht darauf, wem ich etwas angetan haben könnte, was eine solche Reaktion hervorruft.«
»Es muss ja auch nicht zwangsläufig etwas mit Ihrem Amt zu tun haben. Sie wissen doch selbst, wie viele Irre da draußen herumlaufen!«, entgegnete Mike, warf seinen Zigarettenstummel in eine der Sandkisten und fragte: »Kommen Sie mit rein?«
Die Richterin nickte, und wenige Minuten später betraten sie die Kellerräume, wo bereits fünf seiner Kollegen gespannt auf zwei Monitore blickten. Karl begrüßte beide mit einem Handschlag, sah dann auf die Uhr und klärte sie darüber auf, dass der Artikel in fünf Minuten, also um 9 Uhr erscheinen sollte.
»Und warum der zweite Monitor?«, fragte Mike mit einem Blick auf das noch leere Browserfenster.
»Weil wir erwarten, dass er zusammen mit dem Erscheinen seiner Spielpräsentation auch seine Website online stellt. Bisher hatte er ja alles nur über Fremdkanäle wie YouTube gemacht, aber irgendwann muss er anfangen seine eigene Seite zu zeigen!«, erklärte Karl so, dass es auch die Richterin mitbekam.
»Es ist soweit!«, unterbrach Peter Karls Ausführungen, und alle Blicke wandten sich in die gleiche Richtung. Zwei Minuten vor 9 Uhr aktualisierte sich die Seite des Onlinemagazins automatisch, und die komplette obere Hälfte wurde von dem markanten Schriftzug Die Drei ausgefüllt.
Karl Steinbach nickte dem Kollegen, der an der Tastatur saß, kurz zu, worauf dieser auf das Start-Symbol klickte. Wieder begann der Film, den Mike, Peter und die Richterin bereits in Karls Büro gesehen hatten, und jedes Gespräch im Raum verstummte. Alle sahen wie gebannt auf den Monitor, wo der verhüllte Entführer gerade seine Show abzog. Dann, kurz vor Schluss der kranken Vorstellung, erwachte auch der andere Monitor zum Leben, und der exakt identische Schriftzüge erschien.
»Er ist online!«, stellte Peter leise und fast schon ehrfürchtig fest. Mike wusste nicht, ob es den anderen ebenso erging, aber es war ein seltsames Gefühl zu wissen, dass dieser Typ genau in diesem Augenblick irgendwo an einem Rechner saß und sein makabres Spiel spielte.
Der Kollege an der Tastatur betätigte auch auf der echten Internetseite des Täters das Start-Symbol, doch als sich für einen kurzen Augenblick nichts rührte, wanderten alle Blicke wieder auf den Werbetrailer, bei dem das letzte Bild gerade dunkel wurde.
Der plötzliche Schrei ließ jeden im Raum zusammenzucken, und sämtliche Köpfe wandten sich

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