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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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auf den ersten Blick unschuldig und schutzbedürftig, doch jede von ihnen hat ihre Geheimnisse.« Jetzt schwoll seine Stimme an: »Jede von ihnen hat auch ein dunkle Seite, die nicht davor zurückschreckte, Hohn und Schmerz über andere Menschen zu bringen und das, meine lieben Freunde da draußen, das können wir nicht durchgehen lassen!« Wieder folgte eine kurze Phase der Stille. »Ab morgen werdet ihr entscheiden, was ich jetzt noch ein letztes Mal für euch entscheide.« Nun drehte er sich in Richtung der drei Käfige. »Jede dieser Drei hat wirklich grässlichen Durst, und ich befürchte, wenigstens eine von ihnen wird bald ernsthafte Probleme dadurch bekommen!« Nun nahm er eines der Gläser und schüttete seinen Inhalt in den Staub des Bodens, der es fast dankbar aufnahm; dann redete er weiter: »Aber was will man machen, wenn man nur zwei Gläser für drei Gefangene hat?« Es folgte eine gespielt verzweifelte Geste: »Ich will es euch sagen! Da es darum geht, Wahrheiten zu erfahren, nutzt man diesen unsagbar brennenden Durst für eine kleine Befragung!« Nun drehte er sich zum Käfig von Nummer Eins, wo die Frau immer noch auf ihrer Pritsche saß und ihn hasserfüllt und kampflustig ansah. Dann fragte er laut und deutlich: »Hast du schon einmal jemanden zu Tode geprügelt?«
Mike und Peter sahen sich fragend an. Keiner von beiden hatte eine solche Frage erwartet. Gespannt starrten sie wieder auf den Monitor, wo die junge Frau langsam aufstand und zwei Schritte in Richtung des Gitters machte, aber eine Armlänge davon entfernt stehen blieb. »Du wirst der Erste sein!« Ihre Worte waren mehr gezischt als gesprochen, trotzdem konnte sie jeder der Anwesenden in dem kleinen Büro deutlich verstehen.
Ohne darauf einzugehen, ließ der Entführer seine Gefangene stehen und trat vor Kassandras Zelle: »Hast du schon einmal jemanden zu Tode geprügelt?« Die junge Frau war offensichtlich am Ende ihrer nervlichen Belastbarkeit. Schluchzend schüttelte sie den Kopf und wiederholte dabei dreimal das Wort „ Nein“ . Der Entführer nickte, drehte sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck um, nahm ein Glas von dem Tisch und stellte es vor ihre Zelle. Anschließend wandte er sich zu Nummer Drei, die gespielt lässig an der Wand lehnte: »Und wie ist es mit dir?«
Die dritte Frau schien einen Moment über die Situation nachzudenken und schüttelte dann ebenfalls den Kopf. Nachdem er sich nicht regte, sagte sie mit kontrollierter Stimme: »Nein, habe ich nicht!«
Nun sah der Entführer wieder in die Kamera und sagte gespielt unentschlossen: »Ihr seht, meine Freunde, die Sache ist nicht einfach! Wem kann man glauben und wem nicht? Da auch ich mir diese Entscheidung nicht zutraue, überlassen wir es doch Nummer Zwei, einer der beiden anderen zu helfen.« Nun nahm er auch das zweite Glas und stellte es ebenfalls vor den mittleren Käfig, dann sah er Kassandra an und sagte: »Du kannst das Glas selbst trinken oder an eine der beiden weitergeben … aber nur an eine der beiden! Du darfst es nicht erst der einen und dann der anderen geben. Du hast die Wahl! Ich verlasse jetzt diesen Raum und rate dir, dich meiner Anweisung nicht zu widersetzen, sonst weißt du ja, was Nummer Eins passiert ist!« Nun drehte er sich um, und kurz darauf ertönte der Schlag einer zufallenden Tür.

–19–

    Für Kassandra wirkte alles, was um sie herum vorging, als gehörte sie nicht dazu. Verzerrt erreichte seine Stimme ihren Geist, in dem der einzig beherrschende Gedanke etwas zu Trinken war. Irgendetwas passierte um sie herum, doch sie konnte nicht wirklich aufnehmen was. Er sprach mit dieser Frau in der Zelle neben ihr, doch sie schien ihm zu drohen. Dann stand er plötzlich vor ihrem Gitter und stellte eine Frage, die ihr völlig abstrus vorkam, und sie antwortete einfach mit „ nein“ . Nun stellte er ihr ein Glas Wasser vor die Zelle, doch ihr Hirn weigerte sich, diesem Anblick zu glauben. Statt auf ihn zu achten, wunderte sie sich darüber, dass ihr Körper noch in der Lage war, eine Träne hervorzubringen, schaffte es aber nicht, diese mit ihrer Zunge einzufangen und musste dabei zusehen, wie diese ungenutzt auf ihre Kleidung fiel und darin versickerte.
Als sie wieder nach oben sah, war er verschwunden; doch nun stand ein weiteres Glas neben dem Ersten, und er schien ihr etwas zu sagen, was fast wie ein Auftrag klang. Erst der Schlag einer zufallenden Tür holte ihren Verstand etwas aus der Lethargie, und als sie zwei Mal weg und

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