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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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ruckartig der Internetseite zu, in deren oberen rechten Ecke das Wort LIVE eingeblendet war. Zur Erleichterung aller erschien, immer heller werdend, ein Bild des gesamten Gewölbes mit seinen drei Zellen, und nach wenigen Sekunden waren auch deren Insassen zu erkennen, die zumindest keine offensichtlichen Verletzungen hatten. Irgendwann wurde das Licht nicht mehr heller, und die schon bekannte Stimme hallte durch das dämmrige Verließ: »Willkommen bei DIE DREI! Noch stammte der Schrei nicht von einer eurer Gefangenen, aber ich bin mir sicher, ihr werdet dafür sorgen, dass sich das bald ändert!« Nun trat der wieder in eine schwarze Robe gehüllte Mann mit dem Rücken zur Kamera in den Raum, streckte die Arme aus und verkündete: »Was glaubt ihr, wie viel können diese drei Frauen ertragen, bevor sie ihre dunkelsten Geheimnisse herausschreien? Es ist an euch, jedes Detail ihrer Vergangenheit an die Oberfläche zu bringen … « Jetzt drehte er sich so, dass er über seine Schulter zu den elektronischen Augen blicken konnte, und fuhr mit beschwörender Stimme fort: »Aber passt auf, dass ihr nicht die Falsche quält, denn deren Mutter würde sicher darüber verzweifeln!«
Mike spürte, wie neben ihm ein Ruck durch die Richterin ging, bewunderte aber ihre Fassung. Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm gelenkt, wo nun die Perspektive wechselte. Die weite Perspektive über das gesamte Gewölbe wurde unschärfer, und stattdessen schälte sich die erste Zelle aus dem Bild heraus. Nun wurde langsam hineingezoomt, und eine der drei Frauen kam auf einer Pritsche sitzend ins Bild. Eigentlich hatten alle Anwesenden erwartet, einen völlig eingeschüchterten Menschen zu sehen, doch stattdessen blickte die junge Frau angriffslustig in die Kamera. Mike schätzte sie auf höchstens Anfang zwanzig, und schon auf den ersten Blick erkannte er die Art Mensch, der sie vermutlich war. Er hatte lange genug als Streifenpolizist auf der Straße gearbeitet und war dabei immer öfter solchen, meist äußerst aggressiven Mädchen und Frauen begegnet, die nicht selten in Banden auftraten.
Fast schon gelangweilt sah die Gefangene zu Boden und leierte einen Text herunter, den ihr ziemlich sicher der Entführer vorgegeben hatte. Auch dieses Bild wurde ausgeblendet, und als Nächstes war Kassandra an der Reihe, was die Richterin mit einem leisen Schluchzen bestätigte. Kassandra war deutlich mehr gezeichnet und hatte offenbar Mühe deutlich zu sprechen. Ihr ehemals weißes Oberteil wies einige hässliche braune Flecken auf, und das lange Haar wirkte, als käme sie gerade aus dem Bett. Soweit man es erkennen konnte, waren ihre Lippen so trocken, dass man befürchten musste, dass diese jeden Moment aufplatzen könnten. Mit müden, roten Augen blickte sie in den Raum und sagte mühevoll fast den gleichen Text auf: »Ich bin Nummer Zwei! Bitte habt Erbarmen mit mir, denn ich habe nichts getan!« Dann schloss sie kurz die Augen und sprach ein möglichst gefühlvolles: »Danke!« Wenn Mike es richtig deutete, wussten die Drei bereits, worum es ging, und die Tochter der Richterin machte es in seinen Augen genau richtig, denn sie versuchte, die Menschen für sich zu gewinnen. Das war etwas, wofür Nummer Eins noch viel zu viel falschen Stolz hatte.
Nummer Drei konnte Mike nicht wirklich zuordnen. Auch sie hatte etwas Aggressives an sich, das allerdings anders als bei der ersten Frau mehr aufgesetzt als echt wirkte. Mit ihren langen blonden Haaren und den Resten von Schminke, konnte man sich gut vorstellen, dass ihr normaler Anblick den einen oder anderen Mann nicht kalt ließ. Jetzt war davon allerdings nicht mehr viel übrig. Auch ihre moderne, leichte Kleidung hatte schon einige Schmutzflecken, und Teile ihrer Schminke hatten sich mit dem Staub des Bodens vermischt, was dazu führte, dass sie irgendwie krank aussah. Psychisch schien sie noch relativ stabil zu sein, da ihre Stimme fest und entschlossen klang.
Als auch sie den Spruch aufgesagt hatte, verschwand ihr Bild und das der Startsequenz, in der man das ganze Gewölbe sah, erschien. Noch immer stand ihr Entführer in der Mitte des Raumes, hatte nun aber drei Gläser mit Wasser vor sich auf einem niederen Tischchen stehen. Mit gebieterischer Stimme verkündetet er: »Nun, meine lieben Freunde des morbiden Spiels, zeige ich euch, welche Macht ihr ab morgen bekommen werdet.« Durch eine kurze Pause ließ er seinen Worten Zeit zum Wirken. »Jede dieser drei jungen Frauen wirkt

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