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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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wieder hingesehen hatte, und die Gläser immer noch dort standen, glaubte sie langsam daran.
»Na los, mach schon!«, hörte sie die Stimme der Frau links von ihr, wusste aber nicht, was sie machen sollte.
»Gib uns endlich die Gläser, ich verdurste!«, kam nun von der rechten Seite und in wesentlich schärferen Ton. Eine Hand erschien am Boden seitlich vor ihrer Zelle, schaffte es allerdings nicht die Gläser zu erreichen. Wieder folgte ein Fluch, dann verschwand die Hand.
»Kassandra?« Dieses Mal kam die Stimme von links und klang etwas freundlicher. Sie versuchte einen Ton hervorzubringen, aber es ging nicht. Völlig benebelt schob Kassandra ihre Beine von der Pritsche, doch der Raum drehte sich zu schnell, als dass sie aufstehen konnte. Stattdessen ließ sie sich auf die Knie hinunter und begann auf allen Vieren den Gläsern entgegen zu krabbeln. Endlich am Gitter angekommen, griff sie mit ihrer zitternden Hand nach dem ersten Glas und zog es so vorsichtig wie möglich durch eine der Lücken.
»Wage es ja nicht, alles für dich zu behalten!«, drohte Sabrina nur zwei Meter neben ihr, doch Kassandras Geist kramte die Worte ihres Entführers aus der Erinnerung: Du kannst das Glas selbst trinken, oder an eine der beiden weitergeben …aber nur an eine der beiden! Du darfst es nicht erst der einen und dann der anderen geben. Du hast die Wahl! Ich verlasse jetzt diesen Raum und rate dir, dich meiner Anweisung nicht zu widersetzten, sonst weißt du ja, was Nummer Eins passiert ist! Doch eigentlich kam ihr der Gedanke, überhaupt etwas von dem kostbaren Wasser abzugeben, völlig abstrus vor. Ihr Körper schrie mit jeder Zelle danach, und ihr Hals brannte wie Feuer. Zitternd brauchte sie beide Hände, um das Glas an ihren Mund zu führen, und trotzdem schwappte etwas seines Inhalts über den Rand und tropfte ungenutzt in den Staub unter ihr. Dann hatte sie ihre spröden Lippen erreicht und musste all ihre Willenskraft zusammennehmen, um ihre Gier zu zügeln. Schluck für Schluck rann das Wasser ihren Rachen herunter, und fast augenblicklich ging es ihr etwas besser. Doch ihr Körper gab sich mit dem einen Glas nicht zufrieden. Zu lange hatte man ihm dieses Elixier verweigert, und das salzige Sandwich hatte sein Übriges getan.
Als alles bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken war, stellte sie das Glas zurück auf den Boden und verharrte einige Sekunden. Langsam trat ihre Umgebung - und damit auch die beiden anderen Frauen - wieder in den Vordergrund.
»Scheiße, sie hat es tatsächlich ausgetrunken«, stellte Nina links neben ihr aggressiv fest, und Sabrina forderte von rechts: »Los jetzt, gib mir das andere Glas herüber.«
»Warum dir?«, fauchte Nina. »Ich komme um vor Durst.«
»Weil ich ihr sonst die Nase einschlage, wenn wir hier wieder herauskommen!«, antwortete Sabrina bedrohlich ruhig.
»Dann lass es uns teilen. Dieser Idiot kann doch unmöglich merken, dass wir beide davon getrunken haben!«, versuchte Nina die Situation für sich zu gewinnen.
Kassandra hörte den beiden einfach nur zu, und mit den immer klarer werdenden Gedanken wurde ihr auch immer bewusster, dass sie ein Problem hatte. Wenn sie das Glas nur der einen gab, und sie tatsächlich ohne diese Gitter aufeinandertreffen sollten, hätte sie keine Chance gegen diese Agrotussen. Trank sie es selbst, hätte sie ein Problem mit beiden, und gab sie es beiden, würde er sie bestrafen. Die einzige Lösung wäre es zu verschütten, aber das ließ ihr Selbsterhaltungstrieb nicht zu.
»Also dann los, wer weiß, wann der zurückkommt! Gib erst mir das Glas und dann Nina!«, forderte Sabrina und streckte ihren Arm zu Kassandras Käfig hinüber.
»Aber ihr habt ihn doch gehört. Ich darf es nicht euch beiden geben!«, versuchte sich diese zu wehren.
»Stell dich nicht so an und mach endlich!«, schrie Sabrina fast, und ihre Stimme hallte von den Wänden wieder. »Tu, was sie sagt!«, forderte nun auch Nina.
Kassandra sah sich in dem Gewölbe um, und tatsächlich gab es nichts, was darauf hinwies, dass er mitbekommen könnte, was hier geschah. Jetzt etwas sicherer, nahm sie das zweite Glas, zog es zu sich in die Zelle und ging damit zur rechten Wand. Dann reichte sie es durch das Gitter zu der immer noch wartenden Hand. Ohne sich zu bedanken, nahm ihr Sabrina das Wasser ab und nahm einen kräftigen Schluck. Nina stand auf der anderen Seite und sah zu ihr hinüber. Bei dem Anblick ihrer trinkenden Freundin wurde ihre Gier noch stärker, und fast flehend sagte

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