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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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einem Fensterplatz und setzten sich zu ihm. Mike erzählte kurz von dem eben erlebten, doch auch Karl hatte schon genug erlebt, um sich von so etwas schockieren zu lassen.
Nach dem Essen machten sich alle Drei auf den Weg zu den heiligen Hallen der Internetabteilung, wo ein Beamter bereits alle nötigen Programme gestartet hatte und gebannt auf ein Diagramm starrte. »Was ist das?«, fragte Peter mit Blick auf den Monitor, wo sich eine Linie immer weiter nach oben zog. Der Kollege sah kurz über die Schulter, dann wieder auf den Monitor: »Das sind die Zugriffszahlen der Webseite des Irren. Wir sind jetzt bei … «, er ließ den Mauszeiger auf die Linie wandern, worauf eine kleine Zahl erschien, » …Zweiundzwanzigtausend!«
»Pervers!«, stieß Karl aus und setzte sich auf einen der bereitgestellten Stühle. Nachdem sich auch Mike und Peter gesetzt hatten, sagte keiner mehr ein Wort. Jeder blickte nur noch gebannt auf den Countdown, der sich, seit die Minuten nur noch einstellig waren, rot gefärbt hatte. Das Spiel würde exakt um 12 Uhr mittags beginnen!

–29–

    Wie zuvor schon die Trailer, war auch der Beginn des Spieles sehr aufwändig gestaltet. Die Zahlen der letzten zehn Sekunden des Countdowns verschwammen immer mehr, und stattdessen schälte sich langsam die Maske des Entführers aus der Dunkelheit. Genau bei Null öffnete er die Augen, welche als einzige nicht verhüllt waren, und es wirkte fast, als würde er sie aus dem Monitor heraus anblicken. Nachdem er seinem Blick genug Zeit gegeben hatte, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, begann er mit monotoner Stimme: »Vierundzwanzig Stunden! Ihr habt vierundzwanzig Stunden, um drei Frauen ihre intimsten Geheimnisse zu entlocken, ihre Mauern zu durchbrechen und herauszufinden, an was für einem Verbrechen sie sich schuldig gemacht haben! Werdet Teil eines Gerichtes, das es so noch nie gegeben hat. Hört ihnen zu, und wenn ihr glaubt, dass sie lügen, dann bestraft sie! Der »Daumen nach oben«-Button bedeutet ihr glaubt ihnen oder ihr findet sie sympathisch. Der »Daumen nach unten«-Button bringt sie früher oder später zum Reden. Sie werden die Fragen beantworten oder auch schweigen!« Wieder ließ er seine Worte verhallen, dann folgte der letzte Satz: »Ab jetzt gehören sie euch!« Das Bild verschwamm erneut und wechselte zu einem Gesamtüberblick des Gewölbes.
»Ach du, Scheiße!«, stieß Karl aus, als erste Details sichtbar wurden. Alle drei Frauen saßen nun auf massiven Holzstühlen, die vor ihren Zellen standen. Wie im Mittelalter waren ihre Arme, Beine und der Hals mit Metallfesseln an dem Stuhl fixiert, und als wäre dies nicht schon genug, steckten ihre Köpfe in einer Art Helm, aus dem links und rechts lange Gewindestangen herausstanden. Darüber hinaus waren noch allerlei andere Dinge an den Stühlen befestigt, deren Sinn man nicht sofort erkennen konnte. Alle Drei waren wach und blickte mit ängstlichen Augen in die Kamera.
Selbst die im letzten Werbetrailer noch so aufmüpfige Sabrina, schien allen Mut verloren zu haben. Erstaunt stellte Mike fest, dass der als Nummer Zwei deklarierten Tochter der Richterin keinerlei Tränen herunter liefen. Ganz im Gegenteil, sie machte den gefasstesten Eindruck von allen.
Nachdem einige Sekunden Stille geherrscht hatten, ertönte erneut die Stimme des Entführers. Dieses Mal hallte sie allerdings durch das Gewölbe und sorgte dafür, dass jede der drei Frauen zusammenzuckte. Mit lauten Worten forderte er: »Wir fangen nun mit einem kleinen Sympathietest an! Jede von euch hat zehn Sekunden Zeit, um euren Richtern da draußen zu zeigen, wer ihr seid. Danach beginnt die erste Abstimmung.« Nun wurde eine Kamera aktiv, die genau auf Nummer Eins gerichtet war und sie in einer Großaufnahme zeigte, dann sagte die Stimme: »Nummer Eins, deine Zeit läuft ab jetzt!« Wieder lief ein Countdown rückwärts, doch Sabrina Cricic schien derart mit der Situation überfordert, dass sie nur »Bitte nicht« in der letzten Sekunde herausbrachte.
Das Bild wechselte zu Nummer Zwei, und das Prozedere wiederholte sich. Kassandra ließ ebenfalls die ersten fünf Sekunden ungenutzt verstreichen, sagte dann aber hektisch: »Ihr dürft da nicht mitmachen, der Typ ist ein Psychopath!« Die Zeit war um, und Ton und Bild wurden gekappt.
Nina Krause war die einzige mit Tränen in den Augen, schaffte es aber ebenfalls, wenigstens einen Satz zu sagen. Mit erstickter Stimme presste sie heraus: »Alles, was ich je getan habe, tut

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