Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
Vom Netzwerk:
erreicht und wollten gerade aussteigen, als Mikes Handy klingelte. Nach einem kurzen Gespräch erklärte er seinem Partner: »Das war Natalie. Sie hat gerade das Krankenhaus verlassen, aber keine guten Nachrichten. Der angebliche Schwächeanfall unserer Richterin war in Wirklichkeit ein Selbstmordversuch. Sie liegt in der psychiatrischen Abteilung und hat soviel Beruhigungsmittel im Blut, dass sie frühestens morgen ansprechbar ist. Unsere Kollegin fährt jetzt noch einmal ins Gericht und sieht sich die anderen Fälle aus der Zeit dieser Vergewaltigung an. Außerdem versucht sie die Beamten ausfindig zu machen, welche Wodan Döring damals festgenommen haben.«
Peter hörte aufmerksam zu und sagte dann: »Hoffentlich weiß die Familie dieser Sabrina etwas, sonst wird es eng für die Drei!«

Das Haus sah innen so aus, wie man von außen vermutete. Jede erreichbare Wand war mit Schmierereien verziert, und der einzige Grund dafür, dass die Scheibe im Eingangsbereich noch existierte, war, dass sie aus Sicherheitsglas bestand. In einem Durcheinander von Klingelschildern hatte Peter endlich die Richtige gefunden und wusste, dass sie in das siebte Stockwerk mussten. »Schön mit dem Aufzug, oder?«, fragte er fast ängstlich und war froh, dass Mike mit einem erhabenen Grinsen nickte.
Fast wie in einem Hotel zog sich der Korridor einmal längs durch die gesamte Breite des Hauses, und es dauerte eine Weile, bis sie die richtige Tür gefunden hatten. Auch wenn sie nicht davon ausgingen, bedroht zu werden, nahmen Mike und Peter wie gewohnt links und rechts von der Tür ihre Positionen ein, dann erst drückte Mike auf die Klingeltaste. Die wütend brüllende Männerstimme verstummte, und nur drei Sekunden später wurde die Tür aufgerissen. Der Mann musste sich nicht mehr vorstellen; dass er aus dem Kosovo kam, war ihm ins Gesicht geschrieben. Trotzdem fragte Peter: »Herr Cricic?«
Der Mann musterte die beiden Kommissare und fragte, ohne Antwort zu geben: »Wer sind Sie?«
Mike hielt ihm seine Marke entgegen: »Hauptkommissar Köstner und Kommissar Groß!« Anschließend gab er dem Mann einige Sekunden Zeit, dann fragte er erneut: »Sind Sie Herr Cricic?«
Dass es seinem Gegenüber sichtlich unangenehm war, zwei Polizeibeamte vor sich zu haben, sah ihm Mike an. Da sie aber nicht wegen irgendwelcher Straftaten hier waren, sondern ganz im Gegenteil Informationen brauchten, sagte er freundlich: »Vermissen Sie Ihre Tochter?«
Nun begriff der Mann offenbar, dass es nicht um ihn ging, und antwortete etwas entspannter, aber in schlechten Deutsch: »Hab sie eine Weile nicht gesehen und ja, ich bin Cricic!«
»Dürfen wir rein kommen?«, fragte Peter und fügte, als er den Gesichtsausdruck von Sabrinas Vater sah, hinzu: »Oder reden wir lieber in der nächsten Polizeiwache miteinander?«
Cricic warf einen prüfenden Blick in den Flur seiner Wohnung, dann machte er eine einladende Handbewegung und sagte: »Kommen Sie!«
Mike folgte dem Mann als Erster und trat prompt in die Scherben eines heruntergefallenen Bildes. Cricic drehte sich um und erklärte: »Meine Frau hat gerade sauber gemacht und das fallen lassen!«
»Schon klar!«, gab Mike zurück und warf einen kurzen Blick zu Peter, der nur die Augenbrauen nach oben zog, aber nichts sagte.
Das Wohnzimmer war fürchterlich kitschig eingerichtet, aber wider ihrer Erwartungen sehr ordentlich und sauber. Kaum das die drei Männer Platz genommen hatten, öffnete sich eine weitere Tür, und ein kleines Mädchen erschien mit einem Tablett in den Händen.
»Sie trinken doch Tee, oder?« fragte Cricic, und eine kaum wahrnehmbare Kopfbewegung veranlasste seine jüngste Tochter dazu die Gläser hinzustellen und das dampfende Getränk einzuschenken. Anschließend nahm sie das Tablett und huschte mit geducktem Kopf aus dem Zimmer.
»Also, warum sind Sie hier?«, fragte er, nachdem er ein Stück Würfelzucker in seinem Glas versenkt hatte.
»Es geht um Ihre Tochter Sabrina. Wann haben Sie sie das letzte Mal gesehen?«, fragte Mike, das kleine Teeglas ignorierend.
»Ist schon ein paar Tage her!«, antwortete Cricic gelassen.
»Ist das normal? Ich meine, dass Sie Sabrina ein paar Tage nicht sehen. Sie wohnt doch noch hier, oder?« Mike sah dem Mann in die Augen.
»Ja sicher ist das normal. Sie wohnt zwar noch hier, aber sie ist erwachsen und kann machen, was sie will. Ich habe auch keine Ahnung, wo sie ist, wenn sie nicht da ist. Meine einzige Bedingung an Sabrina ist, dass sie sich regelmäßig bei

Weitere Kostenlose Bücher