Berauscht von so viel Glueck
getan?”
“Nein!” protestierte Mac.
“Natürlich nicht”, meinte Spence. “Er liebt sie.”
Verblüfft sahen alle Spence an.
“Wie kommst du darauf”, fuhr Mac ihn an.
“Du siehst Sam so an wie ich meine Melanie. Du berührst sie bei jeder Gelegenheit. Du lässt sie nicht aus den Augen. Und du verkrampfst dich, wenn jemand ihr zu nah kommt. Das habe ich auch getan, als ich mir Melanies noch nicht sicher war”, erklärte sein Freund.
Mac starrte Spence an. Natürlich. Sein Freund hatte Recht. Er liebte sie. Sie gehörten zusammen. Er musste sie heiraten. Das hatte er gestern Abend schon gewusst, rein instinktiv.
Er griff nach dem Hörer. “Samantha”, begann er, als sie sich meldete.
Ein Summen drang an sein Ohr.
“Aufgelegt?” fragte Cal.
“Ja. Sie redet nicht mit mir. Sie hat Tante Florence gesagt, dass sie einen Fehler begangen hat. Dass sie uns allen schadet, wenn sie nicht geht.”
“Was ist gestern Abend passiert?” fragte Tuck.
Mac sah ihn an und zögerte. “Wir haben miteinander geschlafen.” Niemand sagte etwas. “Danach … wollte sie plötzlich nicht mehr mit mir sprechen. Ich durfte sie nicht berühren.”
“Hast du ihr wehgetan?” wiederholte Tuck.
“Nein, es war … Nein.”
Mac hob den Blick und schaute seine Freunde an. Seine besten Freunde. Die Männer, an die er sich wandte, wenn er Hilfe brauchte. “Was soll ich tun?” brach er das Schweigen.
Sie gaben ihm eine Antwort, die er von ihnen noch nie bekommen hatte.
“Wir fragen unsere Frauen. Die werden wissen, was du tun kannst. Halt durch, Mac. Wir melden uns.”
Jeder von ihnen klopfte ihm auf die Schulter, bevor sie gingen.
Mac konnte nur hoffen, dass sie Recht hatten.
Am Montagmorgen stand Samantha mühsam auf, als sie Cassie weinen hörte. Sie war erst spät zu Bett gegangen, hatte zu packen versucht, immer wieder geweint und sich erinnert. Wie immer hatte sie nicht genug Schlaf bekommen.
Sie entschied sich, Cassie heute mit in die Praxis zu nehmen.
Als es an der Tür klopfte, blieb sie stehen. Mac war verschwunden, nachdem sie mit Florence telefoniert hatte. Als nach dem ersten Klopfen kein ungeduldiges Hämmern ertönte, stieß sie den angehaltenen Atem aus. Offenbar war es nicht Mac.
Sie irrte sich nicht.
Auf ihrer Veranda standen drei schwangere Frauen, jede mit einem Teller in der Hand.
Samantha blieb nichts anderes übrig, als ihnen zu öffnen.
“Guten Morgen.”
“Ist alles in Ordnung?” fragte Jessica. “Sie sehen aus, als hätten Sie kein Auge zugetan.”
“Cassie hat mich gerade geweckt. Sie weint und …”
Alex gab ihr den Teller. “Ich kümmere mich um sie. Möchten Sie duschen, bevor Sie essen?”
“Essen?” Verwirrt sah Jessica die drei an.
“Wir haben Frühstück mitgebracht”, erklärte Melanie. “Das ist Tradition bei uns. Jess und ich haben Alex auch etwas gebracht, als sie Probleme hatte.”
Jessica steuerte die Küche an. “Gehen Sie duschen. Ist Cassies Flasche im Kühlschrank?”
“Ja, aber ich …”
“Sam, wir wollen Sie zu nichts drängen”, unterbrach Jessica sie. “Aber wenn wir helfen können, tun wir es.”
Mit Tränen in den Augen eilte Samantha nach oben.
Fünfzehn Minuten später und mit einem etwas klareren Kopf betrat sie die Küche. Die drei Ladys saßen am Tisch, Kaffeetassen vor sich, und sprachen über Cassie.
“Hi. Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat.”
Melanie goss ihr einen Kaffee ein. “Setzen Sie sich. Wir haben auf Sie gewartet. Es gibt Zimtbrötchen, Nussbrot und Würstchen im Schlafrock.”
Jessica schob ihr die Tasse hin, als sie am Tisch Platz nahm.
Dankbar nippte sie daran.
“Können wir etwas tun?” fragte Melanie leise.
Samantha schüttelte den Kopf.
“Warum wollen Sie weg?” wollte Jessica wissen.
“Ich muss. Ich habe etwas getan …. das ich bereue. Wenn ich bleibe, werde ich Menschen, die mir wichtig sind, wehtun.”
“Aber warum können Sie es uns nicht erklären?”
“Weil eine Erklärung alles nur noch schlimmer machen würde”, flüsterte Samantha.
Alex sah sie nicht an. “Mac ist dabei, den Verstand zu verlieren.”
Samantha straffte die Schultern. Sie wollte nicht über Mac sprechen.
“Die Jungs machen sich Sorgen um ihn”, sagte Jessica bedrückt. “Wollen Sie es nicht wenigstens ihm erklären?”
Tränen liefen Samantha übers Gesicht. Vielleicht war sie feige. “Selbst wenn ich es ihm erkläre, wird er es Ihnen nicht sagen.
Und ich müsste trotzdem ans Cactus weg”,
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