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Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten

Titel: Berge des Wahnsinns: 2 Horrorgeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard P. Lovecraft
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vorfanden, daß wir es als ganzes hätten transportieren können. Wir sammelten einige Mineralien von einem hohen, zusammengestürzten Haufen, darunter auch einige der grünlichen Speckstein-Fragmente, deren fünfeckige Rundungen und schwach erkennbare Muster aus Tupfen zu vielen zweifelhaften Vergleichen Anlaß gaben, sowie eine Anzahl fossiler Knochen, darunter die typischsten der sonderbar verstümmelten Objekte.
    Keiner von den Hunden hatte überlebt; ihr eilends errichteter Schneezwinger in der Nähe des Lagers war vollständig zerstört. Das konnte der Wind gewesen sein, obwohl der größere Bruch auf der dem Lager zugewandten Seite, bei der es sich nicht um die windwärts liegende handelte, darauf hindeutete, daß die Tiere in ihrer Raserei ausgebrochen waren und den Wall selbst niedergerissen hatten. Alle drei Schlitten waren verschwunden, und wir versuchten dies damit zu erklären, daß der Wind sie Gott weiß wohin geweht haben mochte. Die Bohrund Schmelzausrüstungen an der Bohrstelle waren zu sehr beschädigt, als daß man an eine Bergung hätte denken können, weshalb wir die Trümmer dazu verwendeten, das leicht unheimliche Tor zur Vergangenheit zuzuschütten, das Lake freigesprengt hatte. Ebenso ließen wir die zwei am stärksten durchgerüttelten Flugzeuge beim Lager zurück, da die überlebende Mannschaft insgesamt nur noch vier ausgebildete Piloten hatte Sherman, Danfort, McTighe und Ropes und überdies Danforth in bedenklicher nervlicher Verfassung war. Wir nahmen alle Bücher, die wissenschaftliche Ausrüstung und andere Gegenstände mit, die wir fanden, obschon vieles unerklärlicherweise fortgeweht worden war. Die überzähligen Zelte und Pelze waren entweder verschwunden oder stark beschädigt.

    Etwa gegen vier Uhr nachmittags, als wir nach ausgedehnten Suchflügen Gedney hatten aufgeben müssen, gaben wir unsere vorsichtig gehaltene Meldung an die Arkham zur Weiterleitung an die Außenwelt; und ich glaube wir taten gut daran, diesen Bericht so ruhig und unverfänglich abzufassen, wie uns nur irgend gelingen wollte. Das wenige, was unsere Erregung verraten mochte, bezog sich auf unsere Hunde, deren an Raserei grenzende Unruhe in der Nähe der biologischen Objekte nach Lakes Berichten zu erwarten gewesen war. Nicht dagegen erwähnten wir, glaube ich, daß sie dieselbe Unruhe an den Tag legten, wenn sie an den eigentümlichen grünen Specksteinen und einigen anderen in der Umgebung verstreuten Gegenständen herumschnüffelten darunter Gegenstände wie wissenschaftliche Instrumente, Flugzeuge und Apparate, sowohl beim Lager als auch an der Bohrstelle, deren Einzelteile von den offenbar ganz besonders neugierigen Winden gelockert, bewegt oder sonstwie verändert worden waren.

    Über die vierzehn biologischen Objekte wollten wir verständlicherweise nichts Bestimmtes sagen. Wir erwähnten lediglich, daß alle, die wir entdeckt hatten, beschädigt waren, daß aber die vorhandenen Überreste ausreichten, um Lakes Beschreibung voll und ganz zu bestätigen. Es war nicht leicht, unsere persönlichen Empfindungen aus der Sache herauszuhalten und wir nannten keine Zahlen und sagten nichts darüber, in welchem Zustand wir die noch vorhandenen Exemplare angetroffen hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon übereingekommen, nichts weiterzugeben, was Zweifel am Geisteszustand von Lakes Männern hätte nähren können, und es sah doch gewiß nach Wahnsinn aus, sechs verstümmelte Ungeheuer in aufrechter Stellung in neun Fuß großen Schneegräbern sorgsam bestattet zu finden, unter fünfeckigen Hügeln, mit Gruppen eingeprägter Tupfen in genau denselben Mustern, wie sie sich auf den seltsamen grünen Specksteinen befanden, die aus mesozoischen oder tertiären Zeitaltem ausgegraben worden waren. Die acht vollständig erhaltenen Exemplare, von denen Lake gesprochen hatte, waren offenbar allesamt fortgeweht worden. Wir waren auch um den Seelenfrieden der Öffentlichkeit im allgemeinen besorgt; deshalb erzählten Danforth und ich nur wenig von unserem schrecklichen Flug über die Berge am folgenden Tage. Dank der Tatsache, daß nur ein radikal von allem unnötigen Ballast befreites Flugzeug in der Lage sein würde, einen Gebirgszug von solcher Höhe zu überfliegen, blieben die anderen glücklicherweise von der Teilnahme an unserem Erkundungsflug verschont. Bei unserer Rückkehr um l Uhr nachts war Danforth der Hysterie nahe, aber es war bewundernswert, wie wenig er sich anmerken ließ. Es bedurfte keiner

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