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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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Synthese von physikalischer und geistiger Materie begriffen und die parapsychologische Forschung im letzten Jahrzehnt enorme Fortschritte gemacht hat. 6
    Ob politisch-strategische Überlegungen die Sowjets zur Anerkennung paranormaler Realitäten »bekehrt« haben oder tatsächlich neu erwachte geistig-seelische Interessen ohne materialistische Hintergedanken, kann hier außer acht gelassen werden. Wichtig ist zunächst einmal, daß überhaupt eine »Bekehrung« stattgefunden hat und der biologisch-psychologischen Forschung ein neues Aufgabengebiet zugewiesen worden ist.
    Manche modernen Erforscher paranormaler Phänomene, auch die berühmtesten und vor allem solche, die sich zuvor jahrzehntelang nur mit den »reinen« Naturwissenschaften beschäftigten, sind durch eine geradezu schockartige Erkenntnis zur Einsicht gelangt, daß es so etwas wie außersinnliche Wahrnehmung gibt. Ohne hier ergründen zu wollen, warum der eine oder andere erst ein einschneidendes persönliches Erlebnis wie Saul vor Damaskus haben mußte, seien im folgenden einige eklatante Beispiele aufgeführt:
     
    Der Fall Sigmund Freud
     
    In einem Brief, den Freud im April 1909 an C. G. Jung schrieb, tat er dessen »Complexspukforschung« und die in diesem Zusammenhang aufgestellten Hypothesen seines Freundes leichthin als »holden Wahn« ab. Alles, was ihm nicht in sein Bild von der Psyche paßte, bezeichnete er geringschätzig als »okkultistisch«. Jung berichtet in seinen Erinnerungen eine Episode, die sich ebenfalls 1909 abspielte, als er Freud in Wien besuchte:
    »Während Freud seine Argumente vorbrachte, hatte ich eine merkwürdige Empfindung. Es schien mir, als ob mein Zwerchfell aus Eisen bestünde und glühend würde – ein glühendes Zwerchfellgewölbe. In diesem Augenblick ertönte ein solcher Krach im Bücherschrank, der unmittelbar neben uns stand, daß wir beide furchtbar erschraken. Wir dachten, der Schrank fiele über uns zusammen. Genauso hatte es getönt. Ich sagte zu Freud: ›Das ist jetzt ein sogenanntes katalytisches Exteriorisationsphänomen.‹ – ›Ach‹, sagte er, ›das ist ja ein leibhafter Unsinn!‹ – ›Aber nein‹, erwiderte ich, ›Sie irren, Herr Professor. Und zum Beweis, daß ich recht habe, sage ich nun voraus, daß es gleich noch mal so einen Krach geben wird!‹ – Und tatsächlich: Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, begann der gleiche Krach im Schrank.
    Ich weiß noch heute nicht, woher ich diese Sicherheit nahm. Aber ich wußte mit Bestimmtheit, daß das Krachen sich wiederholen würde. Freud hatte mich nur entsetzt angeschaut. Ich weiß nicht, was er dachte, oder was er schaute! Auf jeden Fall hat dieses Erlebnis sein Mißtrauen gegen mich geweckt, und ich hatte das Gefühl, ihm etwas angetan zu haben. Ich sprach nie mehr mit ihm darüber.« 7
    Irgendwann im Laufe der nächsten beiden Jahre machte Freud eine Erfahrung, die ihn tief beeindruckte und von Grund auf wandelte. Am 15. Juni 1911 schrieb er an Jung:
    »In Sachen des Okkultismus bin ich seit der großen Lektion durch die Erfahrungen Ferenczis demütig geworden. Ich verspreche alles zu glauben, was sich irgendwie vernünftig machen läßt. Gerne geschieht es nicht, das wissen Sie. Aber meine Hybris ist seither gebrochen. Ich möchte Sie gerne in Einklang mit F. wissen, wenn einer von Ihnen daran geht, den gefährlichen Schritt in die Öffentlichkeit zu tun und stelle mir vor, daß dies mit voller Unabhängigkeit während des Arbeitens vereinbar ist.« 8
    Freud, der Begründer der Psychoanalyse, wußte aus eigener trüber Erfahrung, wie gefährlich es für einen noch am Anfang seiner akademischen Laufbahn stehenden Wissenschaftler war, mit Thesen an die Öffentlichkeit zu treten, die der herkömmlichen Lehrmeinung widersprachen.
    Im Jahr zuvor hatte auf dem Kongreß deutscher Neurologen und Psychiater in Hamburg Professor Wilhelm Weygandt bei der Ankündigung einer Diskussion über die Psychoanalyse mit der Faust auf den Tisch geschlagen und ausgerufen: »Dies ist kein Diskussionsthema für eine wissenschaftliche Versammlung, dies ist Sache der Polizei!« Ein Sprecher der Medizinischen Gesellschaft von Budapest äußerte sich im gleichen Sinn: »Der richtige Ort für Psychoanalytiker ist nicht der Ordinationsraum, sondern das Gefängnis.« 9
    Jeder Universitätsdozent, der es gewagt hat, unkonventionelle psychologische Ideen vorzutragen, muß nach wie vor mit Diffamierung rechnen, (wenn auch vielleicht nicht überall mit Gefängnis),

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