Bericht vom Leben nach dem Tode
sie in heißes Wasser warf. Die Nadel schlug wie verrückt aus. War es möglich, daß Zellen, wenn sie starben, Signale aussandten, die von anderen Zellen, selbst solchen von völlig anderer Struktur, aufgefangen wurden?
»Mir fiel auf, daß die Pflanzen nicht reagierten, wenn etwas sie ablenkte, das sie mehr interessierte. Also lenkte ich sie ab. Ich wandte den Pawlowschen Schock an. Dann richtete ich es so ein, daß die Pflanzen einen elektrischen Schlag bekamen, sobald die erste Garnele ins heiße Wasser fiel, der Schlag bei der zweiten jedoch ausblieb. Sie reagierten trotzdem, als wären sie geschockt worden. Bald darauf brauchte ich nur zu denken, daß ich sie schocken wollte, und schon verloren sie das Bewußtsein, wie Menschen, wenn sie in Ohnmacht fallen… Nichts scheint diese Kommunikation verhindern zu können, nicht einmal Bleiplatten.« 11
Backsters Experimente wurden in anderen Laboratorien, vor allem in den Ostblockstaaten, wiederholt und seine Ergebnisse bestätigt. Demnach besitzen auch Pflanzen Gefühle, ein Gedächtnis und die generelle Fähigkeit zu außersinnlicher Wahrnehmung. Ihre einzelnen Zellen können sich anscheinend mit jeder Spezies von lebender Zelle, also auch menschlichen und tierischen Organismen, »verständigen«. Ein solches allumfassendes telepathisches Verbindungsnetz könnte, wie sowjetische Militärtechnologen geäußert haben, eines Tages als ein unschlagbares Kommunikationssystem Verwendung finden.
Es scheint mir nicht vermessen, anzunehmen, daß Backsters Beobachtungen möglicherweise viel weiter reichende Folgen haben können als die Entdeckung Einsteins (dessen Neugier übrigens durch scheinbar unbedeutende, aber anhaltende Perturbationen in der Umlaufbahn des Merkur geweckt wurde). Endlich könnte, nach mehr als vierhundert Jahren, eine kühne philosophische Idee des viel zu wenig bekannten Renaissancephilosophen Pico della Mirandola voll begriffen und praktisch nutzbar gemacht werden. In seiner Schrift Über das Sein und das Eine (1557) heißt es:
»Erstens gibt es eine Einheit der Dinge, durch die jedes Ding eins mit sich selbst ist, aus sich selbst besteht und mit sich selbst zusammenhängt. Zweitens gibt es eine Einheit, durch die ein Geschöpf mit allen anderen vereint ist, und alle Teile der Welt ergeben eine Welt.«
Der Gerechtigkeit halber muß hier freilich erwähnt werden, daß Backster oder irgendein anderer wacher Geist die außersinnliche Kommunikationsfähigkeit aller Zellen ohne die hervorragenden Präzisionsgeräte, die uns die moderne Technologie zur Verfügung stellt, niemals hätte in Erfahrung bringen können. Dies sei vor allem deswegen betont, um den Verdacht zu widerlegen – oder ihn gar nicht erst aufkommen zu lassen –, Parapsychologen im allgemeinen und ich im besonderen stünden der Technologie feindselig gegenüber. Das Gegenteil ist der Fall! Die gesamte parapsychologische Forschung wäre über ihr Embryonalstadium gar nicht hinausgekommen und wäre womöglich die Domäne von Magiern und Spekulanten geblieben, hätten wir in den Laboratorien nicht hochspezialisierte, unbestechliche Apparaturen: kybernetische, radiologische, quantifizierende, fotografische usw. Alle Errungenschaften der Technologie sind in den letzten Jahrzehnten irgendwo und irgendwie auch in den Dienst der Parapsychologie gestellt worden und haben sie fast in jedem Fall weiter vorangebracht, genauso die Erforschung der Echtheit von Jenseitskontakten und der Grundbedingungen für ihr Zustandekommen.
Mit Absicht habe ich in diesem Kapitel keinen Fall von »Bekehrung« zur Parapsychologie durch Manifestationen Verstorbener – etwa gar durch Vermittlung Fletchers und durch meine mediale Fähigkeit – beschrieben. An vielen anderen Stellen dieses Buches sind die Reaktionen und Kommentare der Teilnehmer an entsprechenden Séancen ausführlich wiedergegeben, und der Leser möge selbst darüber urteilen, ob es überzeugende Aussagen sind und ob es an der Zeit ist, zu zweifeln oder nicht mehr zu zweifeln.
Die Evolution des Bewußtseins
Viele Wissenschaftler, die noch dem darwinistischen Konzept des 19. Jahrhunderts verhaftet sind und an die physische Evolution durch Auslese und Mutation glauben, sind zu dem Schluß gekommen, daß die Evolution zum Stillstand gekommen ist, da drastische körperliche Veränderungen beim Menschen seit langem nicht mehr festgestellt worden sind. Tatsächlich aber ist die Evolution sehr wohl noch im Gange, nur nicht mehr rein
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