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Berlin Gothic 5: Nachts Bei Max

Berlin Gothic 5: Nachts Bei Max

Titel: Berlin Gothic 5: Nachts Bei Max Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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bekommen würde - und doch wusste er, dass er darauf langgezogen und hässlich aussah, mit herabgeschmolzenen Augen und einem in einer Saugbewegung erstarrten Mund.
     


     
    „Auf jeden Fall ist Quentin sehr aufgebracht“, für einen Moment hatte Nina die Augen geschlossen, dann sah sie Till wieder an, während sie - aus der oberen Küche kommend - gemächlich ins untere Wohnzimmer schlenderten, „und sicherlich ist Max ist nicht ganz unschuldig daran.“
    Till blickte zu Max, der am anderen Ende des Raums, den sie gerade betraten, ganz in ein Gespräch mit Henning und Quentin vertieft zu sein schien.
    „Willst du wissen, was meine Theorie ist, Max?“, hörte Till Henning fragen, der sich zu Max gewandt hatte.
    Max lehnte sich zurück, als wollte er sagen: Das hat mir gerade noch gefehlt. Zugleich huschte jedoch eine Vergnüglichkeit über seine Züge, die alle Umstehenden aufatmen ließ. Offensichtlich war ihrem Wortwechsel ein bitterer Schlagabtausch vorangegangen.
    „Meine Theorie ist“, führte Henning aus, „dass du Quentin einfach beneidest. Und zwar dafür, dass er bei Felix am Universum deines Vaters mitarbeiten kann - du aber dafür zu stolz bist!“
    „Ah ja, natürlich.“ Max wandte sich zu der Rotweinflasche um, die er inzwischen auf einem kleinen Tisch neben sich abgestellt hatte - und traf mit seinem Blick den von Till. „Hast du gehört?“ Er nickte Till aufmunternd zu. „Bentheim ist an allem schuld.“ Dann sah er wieder zu Henning. „Wobei du mir aber keinen Vorwurf machst, oder? Natürlich nicht: Vorwürfe gibt es in deiner Welt ja nicht.“
    „Lenk nicht vom Thema ab“, entgegnete Henning, „gib es doch lieber zu: Das ist es, was dich belastet … dass dein Vater ein paar bedeutende Bücher geschrieben hat, was man von dir nun nicht gerade behaupten kann. Damit wirst du nicht fertig - und deshalb stürzt du dich jetzt auf so jemanden wie Quentin.“
    Till machte ein paar Schritte auf das Tischchen mit der Flasche zu, nahm sie hoch, schenkte sich selbst ein Glas voll und gesellte sich zu der Gruppe, die um Max herumstand.
    „Belastet oder nicht“, redete der auf Henning ein, „ich meine, nicht jeder kann so ein Typ sein, wie du, Henning. Dir scheint es ja nichts auszumachen, ob du bei Felix arbeitest, ihm die Schuhe putzt, ihm einen runterholst oder sonst was machst … “
    „Siehst du“, unterbrach ihn Henning, „nein, lass mal, das kann deinem Bruder wirklich mal einer sagen … “, brummte er Betty zu, die ihn anscheinend zurückhalten wollte, bevor er wieder zu Max schaute und fortfuhr: „Da kannst du noch so ausfallend werden, Max. Du erträgst es einfach nicht, dass andere Leute die Arbeit deines Vaters fortsetzen. Was ist? Bist du sauer, weil du meinst, dass das deine Aufgabe gewesen wäre? Dass du ein Privileg an uns abtreten musst? Ja, hat denn dein Vater nicht dafür gesorgt, dass nur DU, als sein Ältester, mit seinen Stoffen arbeiten darfst?“
    „Zombiegeschichten?“ Schon an Max‘ Stimme erkannte Till, dass Henning daneben geschossen hatte. Das schien tatsächlich nicht das zu sein, was Max zu schaffen machte. „Bastel daran rum, bist du schwarz wirst, Henning“, stieß Max hervor, „ich kann dir nur sagen: Ich an deiner Stelle würde es nicht tun. Eines Tages wirst du aufwachen und feststellen, dass du doch was anderes aus deinem Leben hättest machen sollen, als nur die Krümel aufsammeln, die vom Tisch meines Vaters heruntergefallen sind.“ Er nickte Till zu, wie um ihn in ihrer Runde zu begrüßen, fuhr dann aber sogleich an Henning gewandt fort: „In welcher Abteilung arbeitest du bei Felix? Ach ja richtig, kannst du, darfst du nicht sagen. Das musst du dir mal vorstellen, du kannst noch nicht mal erzählen, woran du gerade sitzt! Und zwar nicht etwa, weil du irgendjemanden dadurch gefährden könntest - nein, einfach nur deshalb, weil Felix sich nicht in die Karten schauen lassen will! Merkst du denn nicht, wie du dein Leben einem anderen unterordnest?“
    Till fiel auf, dass Quentin, an dem Max inzwischen vollkommen vorbeiredete, etwas zu Irina sagte, und sich langsam aus ihrer Gruppe entfernte. Dabei lief Quentin jedoch nicht in Richtung Berliner Zimmer, wo die Treppe ins obere Stockwerk führte, sondern in die andere Richtung, vom Wohnzimmer aus in einen Nebenraum, der in den Seitenflügel auf der anderen Seite des Hauses überging.
    „Was hast du für ein Problem“, hörte Till Henning auf Max‘ Sticheleien reagieren, „Felix ist

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