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Berlin Gothic: Thriller

Berlin Gothic: Thriller

Titel: Berlin Gothic: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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außer Sichtweite.“ Er zog die Hände aus den Taschen und verschränkte die Arme. „Da ist auch Wasser. Aber wenn du nicht willst … “
    „Nein, super!“ Es war genau, was Till brauchte. „Hast du mal im Wald geschlafen? Ich habe schon die ganze Zeit überlegt, wie es weiter gehen soll.“
    „Warum bist du aus dem Heim eigentlich abgehauen“, fragte Max.
    Till schluckte. „Wegen meinem Bruder … sie … er … “ Es fiel ihm schwer, über Armin zu reden. „Musst du das wirklich wissen?“
    Max ließ die Arme hängen. Till konnte ihm ansehen, dass es ihm peinlich war, ihn gleich so ausgefragt zu haben. Max drehte sich zu dem Schrank um, der neben der Tür stand, und zog ihn auf. „Lass uns gleich mal den Schuppen ansehen, okay? Also … du brauchst Decken … “ Max zog zwei dicke Wolldecken hervor, die im untersten Fach lagen, und warf Till einen Blick zu. „Auch was anzuziehen?“
    Till schüttelte den Kopf. „Nee, lass ma - “
    Aber da hatte Max schon zwei weiße T-Shirts und eine Jeans aus dem Schrank geholt. „So was hat jeder, das merkt nicht mal meine Mutter, dass das von mir ist.“ Er warf Till die Sachen zu.
    Sie dufteten nach Waschmittel, sauber und frisch. Das Mittel, das sie in Brakenfelde benutzt hatten, hatte nicht so gut gerochen.
     
    Als Till mit Max durch den Garten zum Schuppen lief, trug jeder von ihnen zwei große Tüten. Max hatte darauf bestanden, dass Till, wie er sagte, „vernünftig ausgerüstet“ würde. Also waren sie in die Küche gegangen und hatten Konserven geholt: Obst, Bohnen, Ravioli – die konnte man zur Not auch kalt essen, das wusste Till natürlich auch. Dann brauchten sie einen Büchsenöffner. Außerdem brauchte Till Wasser und Brot, er brauchte Kekse, Max bestand darauf, dass er Nüsse mitnahm, und er packte ihm sogar ein Stückchen Butter und eine halbe Wurst ein. Dafür war dann wieder ein Messer nötig, auch ein Brettchen und ein Teller – und so schwoll die Ausrüstung, die sie für Till zusammenstellten, in Windeseile so sehr an, dass sie eine neue Tüte eröffnen mussten. Rebecca, die vorbeischaute, als sie gerade in der Speisekammer zu Gange waren, wurde von Max - und zwar in einem Ton, der keine Nachfrage zuließ - darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie ein Picknick im Garten machen wollten. Tatsächlich erkundigte sie sich auch nicht weiter, sondern ließ die beiden Jungen ungestört ihren Angelegenheiten nachgehen.
    In die dritte Tüte kamen schließlich so nützliche Sachen wie eine Taschenlampe, eine frische Zahnbürste, Zahnpasta, Seiflappen, Handtuch, und zu guter Letzt kramte Max auch noch eine Luftmatratze samt Pumpe aus einer Abstellkammer.
    Als sie mit den Tüten bepackt den Schuppen betraten, sah Till gleich, dass er ideal war. Der Holzverschlag war nicht größer als drei mal vier Meter, offensichtlich bewahrten die Bentheims im Winter darin ihre Gartenmöbel auf. Im Sommer standen die Sachen jedoch über den Rasen verstreut und der Schuppen war leer.
    Max pumpte die Luftmatratze auf und Till richtete sich häuslich ein. In einer Ecke baute er eine Art Küche auf, in der anderen stapelte er die Anziehsachen auf einem alten Holzregal.
    Perfekt. Er strahlte.
    Max auch.
     
     


     
    „Papa!“ Claire hatte schweigend ihre Suppe gelöffelt und nur ab und zu mit großen Augen zu Till geschaut - jetzt aber sprang sie auf. Lisa wandte unwillkürlich den Kopf. Ihr Vater, ein hochgewachsener, schlanker Mann, war in die Tür getreten. Er strich der kleinen Claire über den Kopf, ging zu Lisas Mutter, beugte sich zu ihr herunter, küsste sie - dann schwenkte sein Blick über die Kinder, während er Claire an der Hand hielt. „Hallo“, sagte er einfach. „Schmeckt’s?“
    Lisa nickte, genauso wie die anderen. Sie war aufgeregt. Till war am Vormittag wieder aufgetaucht. Bis jetzt hatte er hauptsächlich mit Max gespielt, aber das Mittagessen nahmen sie alle gemeinsam ein.
    „Komm setz dich.“ Ihr Vater gab Claire einen Klaps - dann fiel sein Blick auf Till. „Du musst Till sein“, er machte einen Schritt auf ihn zu und streckte die Hand aus. „Meine Frau hat mir schon gesagt, dass du heute mitisst.“
    „Gut, dass du kommst, Xaver“, hörte Lisa ihre Mutter sagen, „wolltest Du nicht mal mit Max reden?“
    „Jetzt und hier?“ Ihr Vater setzte sich.
    „Ich dachte, es wäre gerade günstig, wenn mal einer von Max’ Freunden dabei ist.“ Ihre Mutter schob dem Vater die Schüssel zu, damit er sich nehmen konnte.
    Lisa warf

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