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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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wirklich nicht…«
    » Es ist wie in dem Brief«, erläuterte Ennyd und hob wissend einen Finger. »Verstehst du jetzt?«
    » Ich weiß nicht was du meinst.«
    » Der Brief deines Vaters.«
    » Ja. Und?«
    » Die Perle befindet sich in diesem Dorf.«
    Crevi war sprachlos . »Was? Woher willst du das wissen?« Es entzog sich gänzlich ihrem Verständnis, wie er auf diesen Unsinn kam. Noch einmal ging sie in Gedanken die Worte ihres Vaters durch. Sie hatte sie schon so oft gelesen, dass ihr dies keine Schwierigkeiten bereitete. Mit keinem Wort erwähnte ihr Vater einen bestimmten Ort – wie also konnte Ennyd annehmen dies wäre das Versteck der Perle?
    » Der Reim. Ich weiß nicht genau, wie er wortwörtlich hieß, aber es ging darin um ein zerstörtes Königreich.« Er sah sie abwartend an. »Wir haben angenommen, dass damit der Wald von Jwyn gemeint ist, was auch zutreffen mag. Aber im engeren Sinne bedeutet es, dass wir hier in diesem zerstörten Dorf suchen müssen.«
    » Das ist absurd, Ennyd.« Das Dorf war augenscheinlich vor wenigen Stunden zerstört worden. Demnach hatte ihr Vater nichts davon wissen und so auch keinen Hinweis auf diesen Ort geben können. Wie hätte er auch ahnen sollen, dass ihre Verfolger in ferner Zukunft über ein hilfloses Volk herfallen würden und sie, Crevi, zufälligerweise genau auf dieses Dorf stieß? Es war schlichtweg unmöglich und derart abwegig, dass sie es nicht glauben konnte. »So funktioniert das nicht.«
    » Ach nein?«, beharrte Ennyd weiterhin auf seiner Meinung.
    » Es ist völlig ausgeschlossen, weil dieses Dorf erst nach dem Tod meines Vaters zerstört wurde und er somit nicht wissen konnte, was hier in vielen Jahren geschehen würde. – Es wird etwas anderes damit gemeint sein.«
    » Nein, schau doch.« Ein euphorisches Funkeln blitzte in den Augen des Mannes auf. »Es ist genauso gekommen, wie in dem Gedicht beschrieben. Die Zeilen lauteten, wenn ich mich Recht erinnere, >Perlen töten, zerstören Königreiche<. Ist nicht genau das geschehen?«
    » Die Briefe sind keine…Prophezeiungen. Mein Vater konnte nicht in die Zukunft sehen.« Crevi hoffte, dass sie ihm damit endgültig den Wind aus den Segeln nahm und sie so schnell wie möglich aufbrechen und endlich zurück zur Hütte finden konnten.
    » Er war durchaus in der Lage, Schutzzauber an den für dich bestimmten Schriftstücken anzubringen. Woher also willst du wissen, dass er nicht auch dazu in der Lage war? Es ist…es ist geradezu offensichtlich. Diesen Hinweis dürfen wir nicht ignorieren, Crevi!«
    Sie dachte noch einmal darüber nach, inwiefern sich die Strophe des Perlengedichts verwirklicht hatte – wollte aber auch dort nicht die entscheidende Erleuchtung finden . »Erklär mir, inwieweit sich das Gedicht angeblich erfüllt haben soll«, ließ sie sich also auf das Spielchen ein.
    » Sollte sich die Perle tatsächlich in diesem Dorf befinden, ist alles wahr geworden. Perlen töten: Liwy und ihre Verbündeten machen Jagd auf uns wegen der Perle. Wenn dem nicht so wäre, wären ihre Dämonen niemals hierher gekommen und über die Dorfbewohner hergefallen und hätten sie getötet. Perlen zerstören Königreiche: Das Dorf, das Reich dieser Menschen, wäre nicht zerstört worden, wenn Liwy nicht unseretwegen hergekommen wäre.«
    » Schön und gut…und was ist mit den anderen beiden Zeilen? >Wieder anderen sichern sie auf dem Haupt den gold’nen Reife< Was sagst du dazu?«
    » Den goldenen Reif könnte man schlicht als Macht übersetzen. In dieser Hinsicht spielen die Perlen Liwy Macht über uns in die Hände, weil sie in der Lage ist, uns dazu zu bewegen, uns vor ihr zu fürchten. Und dies geschieht ebenfalls aufgrund der Perlen, da sie uns derentwegen verfolgt.«
    » Das ist ein wenig weit hergeholt.« Dennoch war an seiner Behauptung über die ersten beiden Verse ein wenig mehr Wahrheit als ihr lieb war. »Was schlägst du vor?«
    » Wir sollten uns ins Dorf wagen und uns auf die Suche nach der Perle begeben.«
    Crevi wurde schlecht . »Nein. Was ist, wenn wir auf Dämonen stoßen?«
    » Ich kann keinen mehr von ihnen in der Nähe spüren.«
    » Du konntest den anderen spüren?«
    » In gewisser Weise schon.« Er zuckte mit den Schultern.
    » Ennyd…«
    » Ich weiß, es könnte gefährlich werden. Mir wäre es auch lieber, nichts riskieren zu müssen, aber ich kann dich unmöglich hier alleine lassen. Außerdem sehen vier Augen mehr als zwei.«
    Crevi konnte ihm nicht länger widersprechen. Wenn

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