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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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neuesten Neuigkeiten.«
    » Wirst du eigentlich gut bezahlt?«
    » Bitte?«
    » Na ja, wie sieht dein Gehalt aus?«, ich hob verächtlich eine Augenbraue. »Ich meine, so schlecht kann das nicht sein, wenn du wie ein sabbernder Köter zu deinem Frauchen zurück willst, Arthur .«
    Er taxierte mich mit einem derart tödlichen Blick, den ich ihm gar nicht zugetraut hätte . »Ganz passabel. Obwohl ich gehört habe, dass die Leute vom Gericht sowieso die meiste Kohle abräumen. Nur leider nehmen sie da nur Tote, weshalb deinesgleichen keine sonderlich guten Bewerbungschancen hat.«
    Ehe ich dazu kam, seinen letzten Seitenhieb zu kontern, wurden wir vom Geräusch der sich öffnenden Scheunentür unterbrochen. Das wurde aber auch Zeit!
    Sogleich vernahm ich Yve und Crevi, die in ein belangloses Gespräch vertieft waren , und Jayden, der ab und an einen kurzen Kommentar verlauten ließ.
    Ich wandte mich liebenswürdig an den aufgeflogenen Spion . »Möchtest du unseren lieben Freunden nicht von unserem Glück berichten, dass Vlain uns diese Karte und die fehlende Perle hat zukommen lassen und wir endlich einem Happy End entgegen fiebern dürfen, Ennyd ?«
    » Es wäre mir eine Freude!«, erwiderte dieser ebenso sarkastisch, wandte mir kurz den Rücken zu und tauschte gekonnt das Gesicht des ersten Spions gegen das des Ennyd Riddle, indem er aalglatt lächelte und nur zwei Sekunden später freudestrahlend vor Crevi, Yve und Jayden zum Stehen kam, um ihnen die glückliche Nachricht zu überbringen.

16. Ränke
     
    Wir folgten dem Pfad, den Liwy uns vorgab, nun schon seit Stunden und allmählich wurde mir das ganze zu bunt! Ich konnte es kaum ertragen, vollkommen tatenlos zuzusehen, wie das Übel seinen Lauf nahm. Das Schlimmste daran war, dass auch Yve und Jayden – ja, ich hatte aus Gründen der Vorsicht auch einen flüchtigen Blick in den Geist des Bettlers geworfen – ununterbrochen von Schuldgefühlen geplagt wurden.
    Was bedeutete, dass ich nirgendwo Erleichterung erfahren konnte.
    Von Crevis Gedanken ganz zu schweigen, deren Ahnungslosigkeit Übelkeit in mir aufkommen ließ.
    Außerdem wurde ich von der quälenden Sorge um Vlain zermartert, dessen Verbleib und Wohlergehen ungewiss war.
    Nachdem wir ausreichende Vorbereitungen für unseren Aufbruch in die Berge getroffen hatten, war nicht eine Minute länger verschwendet worden, als nötig gewesen wäre. Schnurstracks waren wir ein letztes Mal durch das Dorf gezogen und schließlich einem morschen Wegweiser gefolgt, der eine Route aus dem Dorf hinaus markierte und geradewegs in die Berge wies.
    Anfangs kamen wir gut voran. 
    Der Pfad gestaltete sich breit, trittfest und daher leicht passierbar. Im Gegensatz zu dem, was uns nur eine Stunde später erwartete.
    Schon bald sehnten wir uns nach dem idyllischen Wanderweg zurück, den wir aufgrund einer ausdrücklichen Bemerkung auf Liwys Karte an einer Weggabelung verlassen und stattdessen einen felsigen Hang erklommen hatten.
    Nachdem wir allesamt wohlbehalten oben angekommen waren, gestatteten wir uns die erste Verschnaufpause, nur um festzustellen, dass die Flüssigkeit in unseren Trinkschläuchen zu Eis gefroren war. Wir sprachen nicht viel miteinander.
    Auf dieser Ebene lag der Schnee bereits knietief und erschwerte das Vorankommen zusehends. Es blieb uns keine andere Möglichkeit, als uns unter nicht geringer Anstrengung einen Weg durch die endlosen Schneemassen zu bahnen und dabei dennoch nicht die Orientierung zu verlieren. Wir wateten eine halbe Stunde lang durch die blendend weiße Ebene einem unbestimmten Ziel entgegen, bis wir einen Bachlauf erreichten, der die Landschaft in zwei Hälften teilte.
    Von hier aus folgten wir dem Fluss, der an den meisten Stellen mit einer dicken Eisschicht bedeckt war, westwärts, bis wir dessen Ursprung erreichten und uns durch eine Felsnische zwängten, die für Unwissende wohl kaum zu erkennen gewesen wäre. 
    Ich wollte es nicht zugeben, aber Liwys Unterstützung, wenn man es denn so wollte, hatte uns einen nicht geringen Vorteil verschafft.
    Wir durchquerten einen kurzen Tunnel voller Stalaktiten und Stalagmiten, die das Licht unserer Fackeln gespenstisch reflektierten und zu äußerster Vorsicht im Halbdunkeln der Höhle mahnten, wollte man eine Kollision vermeiden.
    Ich hatte es bis hierher vermieden, an meine körperlichen, äußerst menschlichen Qualen zu denken, doch allmählich konnte ich diese nicht länger ignorieren.
    Ich schlotterte wie ein Gespenst. Meine Hände

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