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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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der Halterung an seinem Rücken zog. Er kam direkt vor dem erschrockenen Mann zum Stehen.
    Vlain grinste hämisch und riss die Waffe in die Höhe. Mit einem Ruck rammte er sie dem Schöpfer bis zum Heft in die Brust. Voller Ekstase stach er auf sein Opfer ein. Einmal, zweimal, dreimal,…
    Schwer atmend ließ er schließlich von ihm ab und drehte sich um.
    Blickte in ein so entsetztes und verängstigtes Gesicht, dass er einen winzigen Moment lang aus seiner Trance zu erwachen schien. Doch nur vorübergehend. Erzürnt darüber, in seinem Tun unterbrochen worden zu sein, stieß er ein unmenschliches Knurren in Richtung der Fremden aus.
    Dann richtete er sich auf, blickte gehetzt über die panischen Menschen und setzte mit einem gewaltigen Satz auf allen Vieren über eine etwas kleinere Gruppe hinweg. Als er sich aus dem Fenster stürzte und in einem Scherbenregen auf den Burggraben, der um das Anwesen errichtet worden war, zuhielt, überkam ihn ein Gefühl vollkommener Zufriedenheit.
    Er, Vlain Moore, hatte im Namen aller Teufelskinder Rache an ihrer aller Übeltäter geübt.
    Es war vollbracht.
    Vollbracht , dachte er frustriert, nunmehr Wochen, nein, Monate später. Vollbracht! Er hätte ob dieser Ironie lauthals loslachen können, so war ihm doch mehr danach zumute, zu heulen.
    Nichts war vollbracht.
    Und das war die bittere Wahrheit.
    Wenn er nun an die Versicherungen, die ihm die Bande gemacht hatte, an den Auftrag des Häuptlings höchstpersönlich, den er nur ihm hatte anvertrauen wollen, zurückdachte, überkam ihn jedes Mal eine unbändige Wut.
    Wie hatte er sich jemals von derlei Lügen täuschen lassen können?
    Sein ganzes Leben als Dämon hatte er von dieser Institution bestimmen lassen, nachdem man ihn und Liwy gemeinsam an der Universität von Gynster Marbelle angeworben und rekrutiert hatte. Wie naiv waren sie doch gewesen! Zu gutgläubig, als dass sie die Verderbtheit der Bande hätten erkennen können. Die Intrigen, die diese spann, nur um unerfahrene, ungebildete Dämonen zu verderben und sie für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen, oder auch, wie es in seinem Fall war, sie dazu zu bringen, zu glauben, es wären die eigenen Überzeugungen, die ihn zum Vorteil der Bande handeln ließen.
    Jahrelang hatte er darauf hingearbeitet, den Schöpfer zu töten. Jahrelang hatte man ihm eingetrichtert, den Feind als solchen zu erkennen und sich nicht von seinem so unschuldigen Wesen bezirzen zu lassen. Klar und deutlich erinnerte er sich an seine Feuerprobe, ganz zu Beginn seiner Zeit bei der Bande.
    Angeblich hatte man sein Potential bereits früh erkannt, weshalb man es ihm zumuten wolle, der Quelle allen Übels Auge in Auge gegenüberzutreten. Gemeinsam mit seinem Mentor war er damals in den Süden gereist und hatte , als zufälliger Passant getarnt, den Schöpfer gemeinsam mit seiner Tochter aus sicherer Entfernung beobachtet. Das dreizehnjährige Mädchen war jedoch auf sie aufmerksam geworden und hatte sie dazu gezwungen, rasch das Weite zu suchen. Noch lebhaft erinnerte Vlain sich an den Hass, den er in Crevis Gegenwart gespürt hatte und den er heute nur noch der gründlichen Manipulation der Bande zuschreiben konnte.
    Fortan hatte man ihn aufgrund seiner wohl erhofften Reaktion beim Anblick des Schöpfers, dafür ausgebildet, eines Tages für seine Beseitigung zu sorgen. Er war ein sehr folgsamer Schüler gewesen, bis zu jenem Moment, in dem er Crevi Sullivan im letzten Sommer bei der Beerdigung ihres Vaters gegenübergetreten war.
    Vlain schwieg, beendete seine Erzählung mit einem hilflosen Schulternzucken.
    Vollbracht!, durchzuckte es ihn noch einmal. Wie hatte die Bande jemals annehmen können, es wäre damit getan, den damaligen Schöpfer zu beseitigen? Hätte sie nicht so viel Voraussicht besitzen müssen, einzukalkulieren, dass es diesem möglicherweise bereits gelungen war, seine Macht auf eine Erbin zu übertragen?
    Es hatte ihn etwas überrumpelt, als er in der Nacht seines persönlichen Triumphes zu den Boten seines Häuptlings zurückgekehrt war und erfahren durfte, dass die Erbfolge bereits angetreten worden war. Und ein neuer Auftrag auf ihn wartete, ehe er die versprochene Belohnung kassieren würde.
    Zudem war die Schöpferin nunmehr quicklebendig.
    Noch immer konnte Vlain das Glück, das ihnen zuteil geworden war, kaum fassen. Er, der er bis zum letzten Moment fest an seine Unsterblichkeit geglaubt hatte, war sich noch im selben Moment, da die Wächterin sie einholte, so sicher

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