Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruf(ung) Trader

Beruf(ung) Trader

Titel: Beruf(ung) Trader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Cicivelli
Vom Netzwerk:
Unternehmen heißt Alta Aerial (V8A) und ist ein typisches Beispiel für eine Hot-Stock-Aktie. V8A erreichte ein Hoch bei 4,77 Euro und befand sich im freien Fall. Die Vermutung lag damals schon nahe, dass die Anteilscheine komplett wertlos waren. Der nächste Chart zeigt die Bewegung innerhalb von zehn Tagen.
    ALTA AERIAL
    Bei solch starken Abverkäufen finden sich immer wieder heillose Optimisten oder Marktteilnehmer, denen der Kursverfall zu schnell geht. Diese greifen dann in das fallende Messer. Motivforschung muss man als Trader nicht betreiben. Jedenfalls führten vereinzelte Käufe am Donnerstag (1. September 2011) zu einer sehr kräftigen Gegenbewegung. Die Aktie hatte nach dem Abverkauf bei relativ geringen Umsätzen eine Kursbewegung von 1,50 Euro aufwärts bewerkstelligt und war bei 3,25 Euro aus dem Handel gegangen. Das war natürlich eine gefundene Chance zum Shorten, wie mir bei meinem täglichen Scan der Top-Performer auffiel. Mein Einstieg erfolgte bei 2,75 Euro mit einem Kursziel von 2,25 Euro. Den Stopp setzte ich beim ungefähren Vortagshoch bei 3,25 Euro.
    ALTA AERIAL
    Bei aller Überzeugtheit von der eigenen Einschätzung: Hot-Stocks sind nicht ungefährlich – insbesondere auf der Shortseite. Denn wer weiß schon, welche absurden Bewegungen eine manipulierte Aktie noch vollführt? Zudem sollte man die Positionsgröße nicht zu üppig wählen, denn der Markt ist erkennbar nicht sehr aufnahmefähig. Der Trade funktionierte recht ordentlich.
    Bei etwas längerfristiger Betrachtung wird die Situation noch etwas deutlicher. Meine Einschätzung für die Aktie war, dass aus dem Hot-Stock in kurzer Zeit ein Pennystock wird. Das sind natürlich reine Erfahrungswerte und keine Aussagen über die Fundamentaldaten des Unternehmens. Beim Schreiben dieses Buches kontrollierte ich den Kurs der Aktie nochmals: Der Kurs von V8A – vergessen wir mal den Namen – lag Mitte Februar 2012 noch bei 22 Euro-Cent.
    PREMIER TRADING AG
    Eine andere Aktie, die damals nach meiner Einschätzung von einem Börsenbrief gepusht wurde und vor dem Abverkauf stand, war die Premier Trading AG. Die Aktie war am 5. September 2011 von 27 Euro aus etwa um die Hälfte eingebrochen.
    Die Aktie war zuvor binnen einer Woche von elf Euro aus in den Himmel geschossen und hatte sich mal eben verdreifacht. In der Folgewoche ging es zu Handelsstart fast noch schneller bergab. Bei einem Kurs von 14,50 Euro gab es dann volumenstarke Unterstützung für den Kurs. Kurz vor Mittag stieg ich bei 15 Euro ein und legte meinen Stopp etwas unter die lokalisierte Unterstützung. Mein Kursziel lag bei 17 Euro. Meine Einschätzung erwies sich als richtig. Es ging an dem Tag sogar noch bis 24 Euro nach oben. Nicht mal eine Stunde später war ich mit Plus flat.
    PREMIER TRADING AG
    Kursbewegungen
    Bei den zuletzt betrachteten Hot-Stocks konnten wir starke Kursausschläge sehen. Der Grund dafür liegt vor allem in der nicht gerade üppigen Liquidität der betreffenden Werte. Manche Marktteilnehmer sind bereit, hohe Kursaufschläge zum letzten Kurs zu akzeptieren, um in diese Aktien reinzukommen. Dadurch schaukeln sich die Kurse schnell auf und wirken später wie tolle Kursbewegungen (wenn man genau hinschaut, dann sind die Kurslinien solcher Charts meist gerade Linien). Charttechnik macht bei derart geringen Tagesumsätzen übrigens kaum Sinn, was trotzdem niemanden davon abhält, Zufallskurse als Einstiegssignale zu verkaufen.
    SOLAR MILLENNIUM AG
    Es gab einen Wert, der damals aus verschiedenen Gründen in den Schlagzeilen war: Solar Millennium (S2M). Die Aktie war Mitte August 2011 binnen einer Woche von über 13 Euro auf ein Niveau von drei Euro gefallen. Dort gab es einen Rebound bei hohen Umsätzen und vielen Kursfeststellungen. Als Orderbuch-Trader bieten mir solche gefragten Aktien – anders als etwa illiquide Hot-Stocks – noch andere Handelschancen: In den Tagen nach dem Kursverfall nutzte ich diesen recht liquiden Markt für etwa 120 „Scalps“, also das Herausschneiden von kleinen Kursbewegungen. Zudem traten bei dem Wert zahlreiche Arbitrage-Möglichkeiten zwischen den Börsenplätzen auf. Man kauft also an einem Börsenplatz und verkauft anderswo zeitgleich mit einem kleinen Kursplus. Das ist sicheres Geld und kein Trader sollte sich für solche Chancen zu schade sein.
    COMMERZBANK AG
    Eine andere hochliquide Aktie, bei der Scalpen im September 2011 nach meiner Auffassung einen Sinn ergab, war die Aktie der Commerzbank (CBK). Im

Weitere Kostenlose Bücher