Beruf(ung) Trader
sehr schnelle und emotionslose 80 Pips. An den Folgetagen ergaben sich einige Scalp-Möglichkeiten, weil die Marktteilnehmer in einer Art Lethargie verharrten und keine Ambitionen für größere Kursschwünge aufbringen konnten. Vielleicht mussten einige langfristig orientierte Marktteilnehmer auch ihre Bewertung überdenken.
EUR/USD
EUR/USD
EUR/JPY
GBP/USD
Verständlich ist sicherlich die Kursentwicklung des Euros zum japanischen Yen. Die Bewegungen dort waren fast identisch mit dem Kursbild des Euros zum Dollar. Das ergibt natürlich einen Sinn, weil Devisen über Währungsverkettungen miteinander verbunden sind. Auch auf diesem Markt konnte man wie im vorgestellten EUR-Dollar erfolgreich agieren (siehe Chart Seite 142 unten).
Selbst im Cable (Pfund zum US-Dollar) wurde die SNB-Meldung gespielt. Hier jedoch kam der Markt noch stärker zurück und nahm letztlich den alten Abwärtstrend wieder auf. Durch die Referenzmärkte und ihre Verknüpfungen ergaben sich wie in diesem Beispiel eine Reihe von zusätzlichen Handelschancen (siehe Chart Seite 143).
Aus Sicht eines Traders bleibt festzuhalten, dass man Meldungen nicht unbedingt auf den jeweiligen Hauptmärkten spielen muss, wenn man andere Möglichkeiten zur Verfügung hat, um eine Kursbewegung zu nutzen. Devisen sind dabei das Paradebeispiel. Natürlich ist Erfahrung bei solchen Aktionen von Vorteil. Der Rest ist zumindest bei starken Ausschlägen eine Art visuelle Aufgabe.
DEN EIGENEN WEG FINDEN
Wenn man Neueinsteigern oder Interessenten Trades zeigt, besteht immer die Gefahr, dass diese Trades sehr stark analysiert und nach allgemeinen Handelsregeln abgesucht werden. Gerne werden solche Konzepte kopiert und die Anwender wundern sich über ausbleibende Erfolge. Ich möchte zum Schluss dieses Buches nochmals vor dieser Herangehensweise und vor zu starren, zu konkreten Regeln warnen. Was sich in Charts im Nachhinein logisch darstellen lässt, sind oft Entscheidungen in Sekundenschnelle. Dahinter stecken bei den meisten Tradern Vorbereitung, Erfahrung und Routine.
Mein Tipp: Neueinsteiger sollten statt auf den perfekten Einstieg viel mehr Wert auf das Trade-Management (Stopps, Gewinnziele) legen. Hier lassen sich viel größere Potenziale heben. Es ist zudem wichtiger für einen Trader, sich mit der gewählten Handelsstrategie „wohl“ zu fühlen und diese „im Markt zu leben“, als stumpfsinnig die Vorgaben eines anderen umzusetzen.
Als Kurzfrist-Trader sind mir viele kleine Gewinne und eine hohe Trefferquote wichtiger als das Ausreizen von einzelnen Trades. Ich kann dazu keine letztgültige Erläuterung liefern, vermute aber, dass wir in dieser Frage unterschiedlich ticken. Die legendären Turtle-Trader mussten aufgrund ihres Handelskonzepts ein sehr dickes Fell haben: Die Turtles waren Trendfolge-Trader an den Commodity-Märkten und spielten auf den Home Run. Auf dem Weg dahin gab es manche Enttäuschung. Bei solchen Konzepten genügen geringe Trefferquoten, weil die Trader hierbei hohe prozentuale Zuwächse anstreben. Als Trendfolger muss man geboren sein, obwohl dieses Herangehensweise natürlich die gleiche Berechtigung hat wie Scalp-Techniken oder Countertrades in Seitwärtsphasen. Die Trefferquoten sind aber durch das Handelskonzept bedingt völlig unterschiedlich.
Jeder Trader muss für sich herausfinden, welches Konzept für seine psychische Balance geeignet ist. Einige allgemeine Hinweise für Einsteiger habe ich an das Ende gestellt.
ZUSAMMENFASSUNG
Wählen Sie eine geeignete Ausrüstung
Die Hardware, Software und Kurslieferungen müssen den Anforderungen genügen. Ein Trader kann nicht mit Kursen vom Videotext agieren. Auf der anderen Seite benötigt nicht jeder Trader von Beginn an eine Trading-Station mit mehreren Monitoren und einer Serverlösung. Der Trader sollte Kosten und Nutzen gegeneinander abwägen.
Schützen Sie Ihr Arbeitskapital
Die Regeln des Risiko- und Money-Managements sind zu beachten. Denn ohne ein übergeordnetes Schutzsystem besteht die Gefahr, dass eine Pechsträhne den Trader in arge Schwierigkeiten geraten oder sogar einen Totalverlust erleiden lässt. Das Risikomanagement könnte darin bestehen, den Trader mit Regeln für den Fall einer Verlustserie zu schützen. Alle Regeln helfen allerdings nur, wenn der Trader die notwendige Disziplin besitzt, die Regeln einsieht und sie akzeptiert.
Traden Sie nie auf Kredit
Wer professionell an den Märkten aktiv sein möchte, der sollte als Aktientrader ein
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