Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)
wären. Diese Wesen warten dann darauf, dass andere Tiere, die sich für die Jäger halten an sie herankommen. So können sie dann diese vermeintlichen Jäger zu ihrer Beute machen. Wie sicher sind Sie, Mr. Nathan Daniels, dass Sie der Jäger und nicht die Beute waren?«. Nathan empfand diesen Gedanken als absurd und versuchte anschließend die Begebenheiten ins rechte Licht zu rücken.
»Shakima sollte mich ausgetrickst haben? Sie meinen sie hat Monate lang, so hoch gepokert? Das würde bedeuten, dass sie jedes mal, wenn sie mir den Laufpass gab alles riskierte? Sie konnte ja nicht wissen, dass ich so hartnäckig bin. Außerdem zeigte sie ihre Ablehnung sehr deutlich. Nein ich bin mir vollkommen sicher. Ich jagte.«
»Wie ging es weiter, Mr. Nathan Daniels«
»Ich besuchte ihre Eltern, bei denen Shakima damals noch wohnte. Mein Assistent Otto Schmidt sollte mir einen Grund suchen, warum ich dort zu Besuch kommen konnte. Er hatte leichtes Spiel. Es stellte sich heraus, dass Shakimas Vater früher als Chauffeur meines Vaters arbeitete. Ich konnte mich sogar dunkel an ihn erinnern. Ich tauchte also eines Tages bei ihnen auf und erklärte ihnen, dass ich gerne sehen wollte wie es ihm ergangen sei.«
»Das dieser Grund bescheuert war, muss Ihnen doch bewusst gewesen sei, Mr. Nathan Daniels, oder?«, fragte Uwarow verwirrt.
»Ja natürlich, aber das kümmerte mich damals nicht. Ich, Mr. Nathan Daniels, klopfte an ihre Tür und lud mich zu einem Kaffee ein, denn ich mitbrachte. Diese Menschen hatten seit Jahrzehnten keinen Kaffee genossen. Ich empfand das, als einen angebrachten Eintrittspreis zu ihrem Haus. Ich achtete darauf, kurz nach Shakimas Feierabend bei ihnen einzutreffen und wartete auf das verdutzte Gesicht, dass ich bei ihr erhoffte, wenn sie mich erblicken würde.«
»Sah sie verdutzt aus, Mr. Nathan Daniels?«
»Nein, es sah eher nach einem wütendem Gesicht aus. Sie packte mich am Arm und schleifte mich vor die Haustür. Unterwegs schnappte sie sich meine Jacke und warf sie mir draußen zu.« Wieder konnte sich Nathan sein Grinsen nicht verkneifen, als er an diese Erinnerungen dachte.
»Diese Silberne hatte Sie, Mr. Nathan Daniels, aus dem Haus geworfen? Das hätte doch erhebliche Konsequenzen für sie und ihre Familie haben können. Wie haben den ihre Adoptiveltern reagiert? Schließlich handelte es sich ja um ihr Haus. Sie mussten dafür mit einer Degradierung zu Bronzenen rechnen.«
»Kimas Vater kam hinterher gerannt, aber Shakima schrie in nur an, dass es sich dabei um ihre Angelegenheit handelte und er sich nicht einmischen sollte«, erklärte Nathan.
»Und der Vater hat gefolgt, Mr. Nathan Daniels?«
»Ja, das hat er. Ich hatte dass ...«, wollte Nathan weiter erklären, bevor Colonel Uwarow ihm wieder dazwischen redete.
»Eine junge Frau sagt ihrem Vater was er zu tun hat, Mr. Nathan Daniels? Solche untypischen Hierarchieverhältnisse haben immer einen Grund. Warum hörte der Vater auf seine Tochter, obwohl es ihn eindeutig auch etwas anging?« Nathan lachte laut auf und bereute es noch im selben Augenblick, als er das ernste Gesicht von seinem Gegenüber sah. Er schluckte und meinte: »Nun, ich vermute Sie haben keine Frau oder Tochter. Also in Familien herrschen nicht immer die klassischen Machtverhältnisse, die unsere Gesellschaft eigentlich fördert. Schon gar nicht, wenn eine Frau wie Shakima Teil der Familie ist. Sie hatte so ein unerschrockenes Temperament. In dem Augenblick, als sie mich anbrüllte, ve rliebte ich mich, wirklich voll und ganz in sie.«
»Was schrie sie denn genau, Mr. Nathan Daniels?«
»Was mir einfallen würde, sie daheim aufzusuchen. Sie sagte so etwas wie: ›Was soll dass jetzt. Ich bin den ganzen Tag gezwungen vor euch Goldenen zu kriechen. Ja, Mr. Pott. Es tut mir Leid, Ms. Pott. Denkst du ich habe Lust darauf, meine Freizeit mit dir zu verbringen? Wie stellst du dir das vor? Soll ich deine Liebessklavin werden? Du meinst vermutlich, es wäre schön, eine kleine devote Freundin zu haben, die alles tut was du willst? Ich kann mich nicht auch noch in meiner Freizeit so verstellen.‹«
»Habe ich das richtig verstanden, Mr. Nathan Daniels, dass Sie von ihr gedutzt wurden?«, fragte Uwarow.
»Ja das hat sie. Sie hat mich in diesem Augenblick nicht als Goldenen gesehen, sondern als einen Weiberheld, der ihr nachstellte, vermute ich.«
»Und sie sagte, dass sie sich
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