Besatzungszone Erde - dystopischer Roman (German Edition)
erzählen. Dieser Mann empfand schon genug Neid auf Nathans Leben, auch wenn er nichts davon wusste, dass Nathan sich für den größten Glückspilz der Welt hielt, da er Shakima geheiratet hat.
»Was geschah an diesem Datum, Mr. Nathan Daniels?«, holte ihn Uwarow zurück in die Realität.
»An diesem Tag besuchte ich William zu Hause. Zwar geschäftlich, aber das hielt uns nicht davon ab, uns es sich mit Wiskey und Zigarren im Garten gemütlich zu machen. Dort reichte uns eine wunderschöne, junge Dame die Getränke. Leider bemerkte mich diese Dame überhaupt nicht. Sie hatte nur Augen für William«, erzählte Nathan.
»Ich gehe mal davon aus, dass es sich bei der jungen Dame um Mrs. Shakima Alvarez handelte. Sie sagen, sie machte William Pott III. schöne Augen? Gebe ich das so richtig wieder, Mr. Nathan Daniels?«, wollte Colonel Uwarow bestätigt wissen.
»Ja, was kein Wunder ist. William ist sehr attraktiv. Ich glaube, ich habe noch nie eine Frau kennen gelernt, die nicht in seiner Nähe nervös wurde. Shakima war täglich in seiner Nähe. Da sich da bei einer unerfahrenen Frau eine Schwärmerei entwickelte, überraschte wohl niemanden«, erklärte Nathan ganz nebensächlich.
»Wie und wann, wechselte sie dann ihr Interesse von Mr. William Pott III. auf Sie, Mr. Nathan Daniels?«
Auf was wollte dieser Mann nur hinaus? Sollte Nathan versuchen sich zu währen und nochmals nach dem Wohlempfinden seiner Frau fragen? Nathan sah sich diesem vernarbten Mann noch einmal genau an. Aus seinem Auge strahlte der pure Hass. Er gab sich höflich. Doch Nathan wusste, dass er nur auf einen Fehler von Nathan wartete, um ausrasten zu dürfen.
Nathan verwarf denn Gedanken, nach Shakima zu fragen und hoffte einfach darauf, dieses Monster würde es vielleicht schon bald von sich aus erzählen. Also schilderte er, wie seine Frau und er ein Paar wurden.
»Nun, ich besuchte damals William sehr oft, um Shakima zu sehen. Es fiel mir anfangs schwer, Gründe für meine Besuche zu finden. Doch nach kurzer Zeit, wurde die Freundschaft zwischen William und mir enger, was die häufigen Besuche erklärte. Bei jeder Möglichkeit, die sich mir bot sich alleine im Haus zu bewegen, Sie verstehen schon Toilettenbesuche und desgleichen, suchte ich Shakima und verwickelte sie in Smalltalk.«
»Die damalige Mrs. Shakima Alvarez hat sich mit Ihnen ungezwungen unterhalten? Sie hat mit Ihnen, Mr. Nathan Daniels, einem Goldenen aus einer der Ratsfamilien geflirtet?«, unterbrach ihn Colonel Uwarow.
»Nein, schön wärs. Sie empfand es als unangenehm. Sie fürchtete sich vor mir. Sie schaute mich nicht mal an. Zu Beginn hielt sie ihren Blick immer auf den Boden gerichtet und antwortete mir nur kurz und unsicher. Nach vielen dieser Flirtversuchen, wurde sie schließlich selbstbewusster und erklärte mir, dass sie ihre Arbeit riskieren würde, wenn sie mit mir, im Haus der Potts so privat sprechen würde.«
»Hat sie keine Initiative gezeigt, um Ihnen näher zu kommen, Mr. Nathan Daniels?«
»Nein. Ich erfuhr erst viel später den Grund für ihr Verhalten mir gegenüber. Sie hatte wohl, einige Jahre zuvor eine unangenehme Begegnung mit meinem Zwillingsbruder. Sie sah ihn, in meinem Gesicht. Er verhielt sich damals nicht sehr nett zu ihr. Genauer möchte ich das nicht erklären, wenn es für sie in Ordnung wäre.« Da der Soldat nickte erzählte Nathan einfach weiter. »Wie auch immer. Es leuchtete mir ein, dass ich sie an einem anderen Ort, als dem Haus der Potts treffen musste um ans Ziel zu kommen.«
»Es scheint so, als ob Ihnen diese Frau schon damals sehr wichtig war, Mr. Nathan Daniels? Das verstehe ich nicht so ganz. Warum Sie? Ein Mann wie Sie könnte doch jede haben.« Nathan überlegte, ob er schwindeln sollte. Er entschloss sich aber doch für die volle Wahrheit.
»Ich würde gerne sagen, dass ich mich schon damals unendlich in Shakima verliebt hatte, aber in Wirklichkeit quälte mich mein angekratztes Ego. Eine Frau gab mir das Gefühl, ich wäre die zweite Wahl nach William. Nein, eigentlich reichte ich nicht einmal dazu. Ich taugte ja nicht einmal als zweite Wahl. Sie sah mich nicht einmal, als eine Option! Ich wusste damals nichts, von den Taten meines Ebenbildes. Dabei konnte ich das nicht belassen. Mein Jagdinstinkt war geweckt.« Wieder wurde Nathan unterbrochen.
»Im Tierreich gibt es Kreaturen, Mr. Nathan Daniels, die so tun als ob sie schwach oder verletzt
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