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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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einem lauten „Au!“.
    „Das ist kein Spiel, Carrie.“ Er hielt sein Gesicht zentimeternah vor meins. „Ich muss jetzt Nathan umbringen. Ich weiß nicht, was du dir da drin gedacht hast, aber ich habe jetzt einen Job zu erledigen.“
    Endlich ließ er mich frei, drehte sich um und ging weiter. Ich rieb meine wunde Schulter. „Ja, aber du weißt nicht, wo er jetzt ist. Du kannst eine Weile kürzer treten, während ich herausfinde, was los ist.“
    Er lachte, wie man über die naive Lösung eines Kindes für ein kompliziertes Problem lacht. „Und wie willst du das anstellen? Du hast keine Ressourcen, niemand ist gewillt, dir zu helfen. Selbst wenn du Nathan per Fernheilung von was auch immer befreien könntest, habe ich immer noch Befehl, ihn zu töten, sobald ich ihn sehe. Du bist auf dich gestellt. Nathan ist so gut wie tot, und du machst dir etwas vor.“
    „Ach so, und das war’s dann?“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Du gibst auf?“
    „Ich rette meinen Arsch!“
    Enttäuscht schloss ich die Augen. Das war nicht der Max, den ich kannte. Das war ein völlig Fremder, der da vor mir stand. „Max, bitte vertrau mir doch. Trau mir zu, dass ichnichts tue, was dich in Gefahr bringt.“
    „Du wirst tun, was du für dich tun musst, Carrie.“ Er wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. „So ist das bei Überlebenden.“
    Ich sah auf die Bilder in Max’ Hand. Breton hatte es für überflüssig gehalten, sie wieder in den Umschlag zu stecken. Das leere Starren des Leichnams auf der matten Oberfläche nagte an mir.
    „Ich habe keine eigenen Interessen“, sagte ich und würgte meine Tränen hinunter. „Ich will nur Nathan retten.“
    „Dafür ist es zu spät“, erwiderte Max sanft. „Die Bewegung hat ihre Entscheidung getroffen, und was immer auch geschieht, sie werden kommen.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nicht vor der Bewegung. Ich will ihn vor sich selbst retten.“

6. KAPITEL
    Das Orakel
    Max musste sich zunächst noch einiges für seine Ausrüstung beschaffen. Ich hatte keine Ahnung, was für eine Art Gerät er benötigte, um meinen Schöpfer zu töten, aber ich weigerte mich, ihm beim Zusammensuchen zu helfen. Er verschwand in Richtung Arsenal, nachdem er mir strikten Befehl gegeben hatte, mich zum Rezeptionsbereich zu begeben.
    Nicht, dass ich die Wahl gehabt hätte. Sobald Max verschwunden war, erschien wie aus dem Nichts ein Wächter und dirigierte mich zur Lobby.
    „Es ist nichts Persönliches“, erklärte er, als er mich durch die Gänge führte. „Wir mögen es einfach nicht, wenn Nichtmitglieder unbegleitet durch die Gänge streifen.“
    Anne war zu ihrem Posten am Empfangspult zurückgekehrt. Sie blickte auf, als sich die Türen schlossen. Ihr Züge erhellten sich. „Wie lief es mit dem General?“
    „Nicht gut.“ Normalerweise verärgerte es mich, wenn Fremde mich nötigten, mein Inneres vor ihnen auszubreiten, aber sie löcherte mich nicht auf diese Art. Vielmehr führte ihr beiläufiges Interesse dazu, dass ich mich danach sehnte, ihr alles zu berichten. Ich wusste gar nicht, dass ich so ein Aufmerksamkeits-Junkie war. „Im Grunde hat er mich abgeschossen.“
    „Was für ein Arschloch.“ Sie klang, als hätte sie aufrichtiges Mitleid mit mir. „Das ist niederschmetternd.“
    Ich ging zu einem der Plüschsessel und stieß dabei meine Zehen in den Teppich. „Er ist ein sehr sturer Mann, oder?“
    Anne kam um ihren Schreibtisch herum und ließ sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Die glänzenden Schnallenan ihren Kampfstiefeln reflektierten das Licht, als sie es sich bequem machte. „In dieser Organisation kommst du nicht weit, wenn du nicht stur bist.“
    „Keine Ahnung.“ Ich sah zu, wie sie mit den schwarzen Gummikettchen an ihrem Handgelenk spielte. „Du scheinst deine Sache gut zu machen.“
    „Ja, ich bin ein Rezeptionsgenie. Wo steckt Max?“
    „Der belädt sich mit Waffen und Munition, um meinen Schöpfer umzubringen.“ Ich sackte in meinem Sessel zusammen. „Es macht mich krank, auf ihn zu warten. Ich sollte in die Staaten verschwinden.“
    „Ach, in einem normalen Flieger? Viel Glück.“ Sie schüttelte den Kopf. „Max muss sich hier ernst und hart geben. Aber ich glaube nicht, dass er ihn wirklich tötet.“
    „Wird er dann nicht bestraft?“ Nach allem, was ich wusste, verhängte die Bewegung ‚Bewährungen‘, als verteilten sie Süßigkeiten an Halloween.
    „Nö.“ Sie schnitt die passende Grimasse zu dem kehligen Laut. „Max

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