Besessen
können. Und auch wenn du schreckliche Angst hattest, es ist niemand ernstlich verletzt worden, stimmt’s?“
„Abgesehen von Don und dem Aufseher in der Heilanstalt“, antwortete sie wütend. „Aber die beiden können ihre Geschichten vielleicht auch verfilmen lassen!“
„Mit dir kann man einfach nicht vernünftig reden.“ Alan nahm seine Aktentasche und verließ das Gebäude.
Kaylie hängte sich die Handtasche über die Schulter. Wie sollte sie das alles bloß Don erklären?
14. KAPITEL,,
D on trat gegen den Papierkorb und schleuderte ihn dadurch quer durch das Büro. Seit Wochen kämpfte er jetzt gegen sein schlechtes Gewissen.
Entschlossen ging er in das Büro von Brad Hastings hinüber. Brad blickte erstaunt von seinem Schreibtisch hoch. „Was gibt’s?“, wollte er wissen.
„Du kannst Rafferty für eine andere Aufgabe einsetzen. Es wird Zeit, damit aufzuhören.“
„Bist du sicher? Ich dachte, du machst dir immer noch um Kaylie Sorgen.“
„Das stimmt. Aber wenn sie herausfindet, dass ich sie bewachen lasse, wird sie vor Wut platzen.“
Brad grinste. „Wie du meinst. Ich könnte Rafferty gut für eine andere Aufgabe gebrauchen.“
Don nickte und verließ das Büro wieder. Es stimmte, er machte sich immer noch Sorgen um Kaylie, aber er wollte seine Ehe nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Ihm blieb keine andere Wahl.
„Hier sind ein paar Nachrichten für Sie, Mr. Flannery“, rief Peggy, als er an ihrem Pult vorbeikam. „Und Ihre Frau hat für Sie angerufen.“
„Danke, Peggy.“ Don beugte sich zu ihr. „Und vielen Dank auch, dass Sie die Polizei neulich so schnell zu Kaylies Haus in Carmel geschickt ha ben.“
Lächelnd setzte Peggy den Kopfhörer des Diktiergeräts auf. „Keine Ursache. Als ich anrief, waren sie bereits alarmiert worden.“
„Was sagen Sie da?“ Don richtete sich auf. „Von wem? Jemandem aus Whispering Hills?“
„Ich weiß nicht.“ Peggy wirkte ratlos. „Danach habe ich nicht gefragt. Als ich endlich mit der Polizei in Carmel verbunden wurde, wurde mir gesagt, es sei schon ein Wagen zu ihrem Haus unterwegs. Tut mir leid, ich dachte nicht, dass das wichtig sei, wer sie alarmiert hat.“
Don bemühte sich, gelassen zu wirken. „Nicht so schlimm“, sagte er. Innerlich jedoch sah es bei ihm ganz anders aus. Er hatte gedacht, dass alles geklärt sei, jetzt, wo Johnston wieder in Verwahrung war.
Aber anscheinend gab es noch andere Dinge zu klären. Am liebsten hätte er auf der Stelle Brad Hastings beauftragt, neben Rafferty noch weitere Leute zu Kaylies Schutz abzustellen. Stattdessen wandte er sich an Peggy. „Versuchen Sie, bei der Polizei so viel wie möglich herauszufinden. Ach nein, das erledige ich selbst.“
Er kannte noch einige Beamte von früher. Es sollte kein Problem sein, ein paar Informationen zu erhalten. Don ging in sein Büro und rief bei der Polizei an. Dort ließ er sich mit Detective Mike Saragossa verbinden.
„Hallo, alter Knabe“, begrüßte Mike ihn. „Wurde auch Zeit, dass du dich mal wieder meldest. Was kann ich für dich tun?“
Kaylies Tag war entsetzlich verlaufen. Nach dem Treffen mit Alan und Jim hatte bald die Sendung angefangen. Als sie einen Zeitungsreporter vorstellen wollte, hatte sie sich vollkommen verhaspelt. Zum Glück war Alan eingesprungen und hatte ihr geholfen. Beim Gespräch mit einer Frau, die Bürgermeister werden wollte, funktionierte ihr Mikrofon nicht, und wieder war es Alan, der die Situation rettete und ihr schnell ein neues ansteckte. Von da an hatte die Frau sich nur noch mit Alan unterhalten und Kaylie völlig ignoriert.
Kaylie konnte das Ende der Sendung kaum abwarten, um endlich aus dem Studio herauszukommen und nicht mehr verkrampft lächeln zu müssen. Sie rannte förmlich aus dem Studio in die Cafeteria, um etwas zu trinken. Nach einem kurzen Gespräch mit Jim über die Probleme in der Sendung schnappte sie sich ihre Notizen für den nächsten Tag und verließ das Gebäude. Sie wollte nur noch nach Hause und den Rest des Tages mit einem guten Buch und Don verbringen.
Aber zunächst werde ich Don überraschen, beschloss sie, als sie den Motor anließ. Sie würde ihn von der Arbeit abholen. Als sie auf die Straße einbog und ihren Rückspiegel einstellte, bemerkte sie wieder den silbergrauen Wagen, den sie schon so oft gesehen hatte.
Na und? Viele Leute haben täglich den gleichen Weg. Dennoch fuhr sie einmal um den nächsten Häuserblock herum und blickte wieder in den Rückspiegel. Der
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