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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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er leise, als wäre Vicki vor einer halben Stunde nicht selbst dabei gewesen, als der Plan gefasst wurde.
    »Danke. Das klingt gut«, antwortete Vicki sachlich, als Jimmy aufstand und den Reißverschluss seiner Hose zuzog. Er lief zum nahe gelegenen Mülleimer und warf das benutzte Kondom in dessen Richtung, doch es fiel zu Boden und glänzte im strahlenden Licht.
    Vicki sprach nüchtern weiter und tat, als sähe sie es nicht. »Hannahs zwei Taschen stehen gleich da drüben. Die schwarze Handtasche und die blaue Reisetasche.«
    »Brauchst du auch eine Mitfahrgelegenheit zum Hotel?«, fragte Joe genauso nüchtern wie sie und hüstelte, als er zu Hannahs Gepäck ging. Er machte einen großen Bogen um Vicki und sorgte dafür, dass er mindestens ein paar Meter von dem Fleck entfernt war, an dem Jimmy Fee zum Zuge gekommen war.
    Bee stand wie gelähmt da und versuchte immer noch die Lage einzuschätzen.
    »Ich … ich denke, ich finde schon eine Mitfahrgelegenheit«, antwortete Vicki, und ihr Blick glitt zu Bee, die wegsah.
    »Ich fahre Vicki zurück«, sagte Jimmy, unbeeindruckt von dem kleinen nassen Fleck Latex, der nur wenige Zentimeter von seinem linken Schuh entfernt lag. »Das ist keine große Sache, ich habe einen Mietwagen auf dem Parkplatz stehen. Einen Sebring. Ich wollte einen günstigen Wagen mieten, aber sie haben mir gleich ein Cabrio verpasst. Toll, nicht wahr?« Jimmy grinste stolz und wischte sich die Stirn ab.
    Vicki lächelte ihn nervös an und warf Joe, der nun an Bee vorbeiging, erneut hüstelte und anfing, die Treppe hinunterzusteigen, einen entschuldigenden Blick zu.
    »Kinder, Kinder«, hörte Vicki ihn murmeln, als er mit Hannahs Gepäck in der Hand auf der dritten Stufe angelangt war.
    Bee zögerte noch einen Augenblick, dann hob sie ihre Schleppe und ging hinter ihm die Treppe hinunter.
    Sobald sie verschwunden waren, murmelte Jimmy Fee: »Heiliger Strohsack. Ist das zu fassen?« Er beugte sich vor, las das Kondom auf und warf es in den Mülleimer, während Vicki aufstand und ihr Kleid zurechtzog.
    Bee und Joe gingen schweigend über den Rasen zum Zelt zurück. Joe mit Hannahs Gepäck ein paar Schritte vor seiner Nichte.
    »Es tut mir leid«, rief Bee hinter ihm. Sie lief ein wenig schneller, hielt ihn am Jackett fest und bremste ihn aus. »Onkel Joe?«, fragte sie und sah ihm in die Augen.
    »Ja?«, antwortete er, sah sie an und versuchte zu lächeln.
    Sie legte sich die Hände auf ihr gerötetes Gesicht.
    »Versau dir dein Make-up nicht«, sagte Joe und nahm ihr die Finger von den Augen. »Alles wird gut«, fuhr er fort, ohne ihre Antwort abzuwarten.
    Bee warf ihm jenen verschämten Blick zu, den er noch aus ihrer Kindheit kannte. Es war dasselbe Gesicht, das sie schon als Achtjährige gemacht hatte, wenn sie unter seiner Aufsicht in weniger als einer Minute mehrere Zuckerstangen verdrückte, wenn er in Maryland zu Besuch war.
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, sagte er sanft. »Ich habe schon vorher Leute beim Sex gesehen. Ich wohne in Las Vegas, weißt du. Außer uns wird niemand davon erfahren. Jetzt lass uns deine betrunkene Freundin Hannah suchen, damit ich sie ins Hotel fahren kann, bevor sie sich auf deiner Hochzeit noch übergibt.«
    Bee lachte, als Joe hinter ihr Hannahs Taschen in eine Hand nahm und ihr die andere zur Beruhigung auf den Rücken legte.
    Hannah saß genau da, wo sie sie zurückgelassen hatten, und Dawn klatschte gerade vor ihr in die Hände, um sie wach zu halten. »Das ist inakzeptabel«, sagte sie scharf. »Tom kann dich sehen. Reiß dich zusammen!«
    »Ist mir doch egal«, lallte Hannah mit geschlossenen Augen. »Ich will einfach nur ins Bett.«
    »Dawn, sie schläft schon halb«, seufzte Bee. »Komm, wir schaffen sie raus.«
    Dawn versuchte, mit den Fingern Hannahs Augenlider zu öffnen. Die Brautjungfer stöhnte. »Um Himmels willen«, sagte Dawn und ließ die Augenlider wieder sinken. »Ich habe ihr doch ein Adderall gegeben. Wie kann sie da schlafen?«
    Joe sah Dawn entsetzt an und schubste ihre Hände von Hannahs Gesicht weg. »Was hat dich denn geritten, ihr Amphetamine zu geben?!«
    »Ich habe ihr zum Ausgleich auch ein Xanax gegeben«, sagte Dawn.
    Joe blickte fassungslos auf Hannah herab, deren Kopf nun in den Nacken gekippt war.
    »Na schön, wenn du sie unbedingt willst, sie gehört dir«, zischte Dawn Joe zu und ging zur Tanzfläche zurück.
    Hannah öffnete die Augen gerade lange genug, um zu sehen, wem diese neuen Stimmen gehörten.
    »Joe wird

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