Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
Vom Netzwerk:
sich gegenseitig Gesellschaft leisten. Sie sind Freunde !«
    »Komm schon, Phil«, wiederholte Mickey nun etwas gereizter. »Ich habe keine Zeit für so was. Ich muss helfen, die Kinder ins Bett zu bringen. Angela hat ihnen Süßigkeiten gegeben, und jetzt wollen sie nicht schlafen.«
    »Wie lange weißt du schon davon?«, fragte Phil, richtete sich wieder auf und griff sich mit der freien Hand an die Stirn. »Hat Mom dir das selbst erzählt?« Phil hörte die Kinder seines Bruders im Hintergrund kreischen.
    »Kinder, jetzt haltet doch mal den Rand, ich rede mit Onkel Phil!«, schrie Mickey. Dann senkte er die Stimme. »Captain Mulcahy hat letztes Jahr Weihnachten mit uns verbracht. Und Ostern. Und er war im August bei Joeys Taufe dabei. Was dachtest du denn, was da läuft?«
    »Keine Ahnung, Mickey«, gab Phil zu und zuckte die Achseln, während er um den Wagen herumging. »Ich dachte, er käme zu ihr, um irgendwelche Arbeiten zu erledigen, wie Glühbirnen auswechseln oder einen tropfenden Wasserhahn richten. Ich dachte, sie täte ihm leid und er sei deshalb so oft bei ihr.«
    »Moms Wasserhähne sind tadellos in Ordnung«, sagte Mickey spöttisch. »Hör mal, Bruderherz, ich muss jetzt.« Er hatte nun den Ton angeschlagen, den er normalerweise zur Besänftigung seiner Kinder benutzte. »Wir können morgen noch mal darüber reden, falls du dann noch immer aufgebracht sein solltest. Aber wir sollten uns lieber für Mom freuen. Sie ist ziemlich einsam da unten. Captain Mulcahy ist ein toller Kerl.«
    »Okay«, sagte Phil und beendete das Gespräch.
    Phil steckte das Handy in die Tasche und ging langsam über den Parkplatz zum Clubhaus. Vor einem großen Hornstrauch vor dem Eingang blieb er stehen. Die Lichter vom Empfang spiegelten sich im wogenden Nylon des Partyzeltes. Als die Band »We are Family« zu Ende gespielt hatte und zu »I Think We’re Alone Now« ansetzte, schlug Phil so fest gegen den Stamm des Strauches, dass seine Hand zu bluten begann. Er fühlte sich wie ein Trottel. Er sank auf den Boden und barg seinen Kopf zwischen den Knien.

Vicki
    T ut mir leid. Ich finde den Lichtschalter nicht«, sagte der gesichtslose Mann in der Dunkelheit. »Hoffentlich habe ich Sie nicht erschreckt.«
    »Haben Sie nicht«, sagte Vicki, überrascht über ihren eigenen Tonfall. »Ich bin nicht so leicht zu erschrecken.« Sie lächelte im Dunkeln über ihren Beitrag zur Unterhaltung.
    Vicki hatte den Mann in der Dunkelheit sofort an seiner Gestalt und seinem Geruch erkannt. Sie hatten schließlich gerade noch direkt gegenüber am selben Tisch gesessen.
    »Ich bin’s, Jimmy Fee, der von Ihrem Tisch. Sie sind eine Freundin von Bee, nicht wahr? Die mit dem alten Knacker?«
    Vicki verzog in der Dunkelheit das Gesicht. »Er ist kein alter Knacker, und ich bin nicht mit ihm zusammen. Er ist Bees Onkel. Wir sind befreundet.«
    »Hmm«, machte Jimmy in der Dunkelheit. Dann trat er einen Schritt auf sie zu. »Dann sind Sie also allein hier?«
    »Ja«, sagte Vicki, machte instinktiv einen Schritt zurück und wurde sich bewusst, dass hinter ihr die Treppe war. Sie sah, wie er auf sie zukam, und spürte, wie sie begann, schneller zu atmen. Sie dachte an eine Zeile aus Morgendliche Geheimnisse , die sie sich gemerkt hatte: »Ich hatte die kräftigen Beine einer Tänzerin, und er hatte den starken Bizeps eines Tänzers.« Sie hatte diese Passage so oft gelesen, dass sich die Seite fast aus dem Buch gelöst hatte.
    Jimmy griff in der Dunkelheit nach ihrer Hand. »Seien Sie vorsichtig. Fallen Sie nicht.«
    Sie war sich nicht sicher, wie das mit dem Küssen begonnen hatte, doch es war sehr schnell gegangen, nur Sekunden, nachdem er ihre Hand erfasst hatte. Als er so nah vor ihr stand, war Jimmy Fee nicht sehr viel größer als sie. Dank ihrer High Heels, die sie noch einmal um acht Zentimeter größer machten. Da ihre Lippen sich fast auf gleicher Höhe befanden, musste er sich nur noch vorbeugen.
    »Hatten Sie nicht eine Freundin?«, murmelte Vicki an Jimmys Hals, als er anfing ihr Kleid hochzuschieben, was implizierte, dass egal, was sie tun würden, im Stehen getan würde und ohne viel von ihrer eleganten Kleidung abzulegen. »Das geht so nicht«, belehrte Vicki ihn, als sie bemerkte, dass er keine Anstalten machte, die Frage nach seiner Freundin zu beantworten. »Ich habe eine Strumpfhose an.«
    In der Mitte des Raumes stand eine wuchtige Couch, breit genug für eine Person, doch sowohl Vicki als auch Jimmy wussten, dass diese Art von

Weitere Kostenlose Bücher