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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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dich zum Hotel zurückbringen«, rief Bee, als wäre Hannah schwerhörig.
    Hannah streckte wie ein Kind ihre Arme nach Joe aus und gestattete ihm, ihre beiden Hände zu nehmen. »Ich brauche meine Taschen«, murmelte sie.
    »Die habe ich«, sagte Joe und wies mit dem Kopf auf Hannahs Ledertasche und die kleine Reisetasche, die über seiner Schulter hingen.
    »Soll ich dir helfen sie rauszubringen?«, fragte Bee.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte er. »Geh zu Matt zurück und genieße den Abend. Ein paar Songs bleiben dir noch.«
    Bee ließ ihren Blick umherschweifen und suchte nach Matt, den sie auf der anderen Seite des Zeltes entdeckte, wo er mit seiner Mutter Barb ein Tortenstück verschlang und über irgendetwas lachte. Ihre Schultern entspannten sich.
    »Vorher begleite ich dich aber noch raus«, sagte sie zu Joe und lächelte ihren Onkel liebevoll an, der seinen Arm um Hannahs Hüfte gelegt hatte und sie langsam zum Ausgang des Zeltes führte.

Phil
    P hil hatte nicht erwartet, dass irgendwer schon jetzt die Hochzeit verlassen würde, geschweige denn, dass die Braut höchstpersönlich heraustreten und ihn mit blutverschmiertem Hemd und blutenden Knöcheln auf dem Rasen sitzen sehen würde. Doch jetzt stand sie in ihrem langen weißen Kleid entsetzt vor ihm und verkniff sich nur mühsam einen Schrei, als sie Phil so im Dreck sitzen sah, die blutenden Händen im Schoß, der große Körper zusammengekrümmt vor dem Gebüsch kauernd.
    »Oh mein Gott!«, rief sie und machte schnell einen Schritt zurück, als fürchte sie einen Angriff.
    Aber was noch schlimmer war, die süße Brautjungfer war auch dabei. Ein älterer Mann begleitete sie und hielt sie um die Taille fest, damit sie überhaupt laufen konnte.
    »Na großartig«, murmelte Phil.
    Als Hannah den Kopf hob und die Augen öffnete, um zu sehen, weshalb Bee so aufgeschrien hatte, lächelte sie aufgeregt, als wäre sie einem Freund wiederbegegnet, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte.
    »Larry Bird!« kreischte Hannah, löste sich aus Joes Griff und rannte zu Phil hinüber. Sie machte zwei Schritte, fiel auf seinen Schoß und legte ihm die Arme um den Hals.
    »Pass ein bisschen auf, Kate Winslet«, flüsterte Phil ihr ins Ohr. »Ich blute.«
    »Nein, das kann nicht sein«, flüsterte sie zurück und hickste. »Du bist doch Larry Bird.«
    »Morgen wirst du dich nicht mehr daran erinnern können«, sagte er, legte seinen sauberen Arm um ihren Rücken und küsste sie sanft auf die Stirn. Ihre Haut war warm. Er wiegte sie leicht hin und her.
    »Hmm«, schnurrte sie. »Du riechst nach leckerem Hähnchen.«
    Als ein paar Sekunden später klar war, dass sie an seiner Brust eingeschlafen war, sah Phil zu dem älteren Mann auf, den Bee Onkel Joe nannte, und bat ihn mit einem Kopfnicken um Hilfe.
    Joe beugte sich herab, nahm Hannah um die Taille und ignorierte ihr Gewimmer, weil sie von Phils Schoß hochgehoben wurde. Obwohl sie sich wehrte, fasste er sie an den Oberschenkeln und legte sie über seine Schulter. Phil hörte, wie sie verärgert etwas murmelte, als Joe mit ihr zum Parkplatz ging.
    Bee stand noch immer erschrocken vor dem Zelt, schließlich fragte sie: »Ich will ja nicht unhöflich sein, aber wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin der Sohn von Nancy McGowan«, antwortete Phil und zuckte die Achseln. »Sie konnte nicht kommen, also hat sie mich geschickt.«
    Bees Gesichtsausdruck entspannte sich. »Nancy war eine von meinen Singles«, sagte sie lächelnd.
    Phil starrte sie erstaunt an.
    »Ihre Mom sollte allein kommen … und ich wusste nicht, wo ich sie hinsetzen sollte … «, sagte Bee. Stockend verstummte sie, weil ihre Erklärung keinen rechten Sinn ergeben wollte. Sie überlegte und fragte dann weiter: »Woher kennen Sie Hannah?«
    »Wir spielen im selben Film«, sagte Phil, grinste, stand aus dem Dreck auf und wischte sich die blutverschmierten Hände an der Hose ab. »Hören Sie, umarmen Sie Matts Mom ganz herzlich von meiner Mom, okay? Barb war wirklich toll zu ihr, als wir sie damals gebraucht haben. Sie ist eine wunderbare Frau.«
    »Klar«, sagte Bee verwirrt. »Geht es Ihrer Mom denn so weit gut?«, fragte sie höflich.
    »Nun, sie hat sich erkältet, aber sonst geht es ihr prächtig. Sie wohnt immer noch in Matts alter Nachbarschaft und hat jetzt einen netten Partner. Einen Polizeihauptmann.« Phil holte tief Luft. »Ich denke mal, es geht ihr gut«, schloss er seine kleine Rede.
    Zufrieden mit sich selbst lächelte er Bee erneut an und

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