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Beste Freunde beißen nicht

Beste Freunde beißen nicht

Titel: Beste Freunde beißen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Portia Da Costa
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»Drink« nahm. Dunkle, furchteinflößende Gedanken kreisten in ihrem Kopf.
    »Um Gottes willen, sag mir bitte, dass das Tierblut ist!« Das ganze Universum schien an seiner Antwort zu hängen. Befand sie sich in unmittelbarer Nähe eines Massenmörders?
    Zack runzelte die Stirn. »Ja, ist es … Und du bist darauf gekommen …« Er stellte seine Flasche weg, als habe er keinen Appetit mehr. »Dass es Blut ist, meine ich.«
    Ein Schock folgte dem nächsten. Teresa trank noch mehr Whisky, ohne ihn zu schmecken.
    Langsam schüttelte er den Kopf. Er blieb auf der anderen Seite des Zimmers, als wage er nicht, sich ihr zu nähern.
    »Wie meinst du das, Zack?«
    »Das ist so kompliziert … so schwer in Worte zu fassen. Was mit mir passiert ist, wie ich bin – und die törichten, egoistischen Dinge, die ich getan habe …« Kurz betrachtete er seine langen, schmalen Hände, fuhr mit dem Daumenballen über einen Fingernagel und vollführte dann plötzlich eine seltsame, elegante Geste.
    Begleitet von diesem kaum wahrnehmbaren, silbrig hellen Summen in ihren Ohren überfielen sie Bilder, Eindrücke, Empfindungen. Gelöschte Erinnerungen, überirdische Lust.
    »Du Bastard!«
    Teresa flog geradezu durchs Zimmer, als wäre sie diejenige mit Vampirkräften. Voller Verwirrung und Wut schlug sie auf Zacks Brust und Schultern ein. Es war, als bearbeite man eine Granitstatue. Er hob nicht einmal die Arme, um sich zu schützen, sondern nahm es einfach hin.
    »Es tut mir leid«, flüsterte er, als sie ihre Kraft erschöpft hatte, und sie marschierte wieder zurück, nahm ihr Glas und kippte noch mehr Whisky hinunter.
    »Wie konntest du nur?«
    Sie fühlte sich benommen, immer noch wütend und ein wenig verraten. Und genau wie vorhin spürte sie einen bizarren Drang zu lachen.
    Sie hatte gerade ein übernatürliches Wesen verprügelt, das ihr wahrscheinlich mühelos den Hals brechen konnte – und war ungestraft davongekommen. Mach mir das erst einmal nach, Buffy.
    »Also, warum hast du mein Gedächtnis manipuliert?« Auf der anderen Seite des Raums stand Zack genauso da, wie sie ihn verlassen hatte, aber bei ihren Worten zuckte er sichtlich zusammen.
    »Weil du nicht in meinem Haus geblieben wärest, hätte ich dich die Wahrheit sehen lassen.« Er hatte seine wunderschöne Reglosigkeit wiedergewonnen, die, wie Teresa jetzt klar wurde, teilweise daher rührte, dass er nicht atmete und sein Brustkorb sich nie bewegte. »Und wenn ich dir die Erinnerung daran gelassen hätte, dass ich dich berührt habe, dann hättest du dich auch an den Biss erinnert.«
    Sein hageres Gesicht wirkte gequält und noch weißer als sonst, falls das überhaupt möglich war. In seinem düsteren, bedrückten Blick schwangen Selbstvorwürfe.
    Teresa setzte ihr Glas wieder ab und streckte die Hand nach ihm aus. Ihre verworrenen Gefühle setzten sich nach und nach wieder zusammen wie ein Puzzle. Sie fürchtete sich vor seiner Fremdartigkeit; davor, dass er real gewordene Legende und Magie war. Aber er war trotzdem Zack, und sie begehrte – und liebte – ihn immer noch.
    Trotz allem, was er ihr gerade gestanden hatte, litt er, und sie hätte ihn am liebsten in die Arme genommen, ihn getröstet und beruhigt. Mit all seinen übernatürlichen Kräften und seinen hinterlistigen Gedankentricks war er immer noch dieser einsame, unschuldige Junge, von dem sie seit jeher träumte. Immer noch dieser schöne, unberührte Mann, den sie in die Liebe einführen wollte.
    Sie hatte keine Ahnung, woher sie das wusste. Vielleicht funktionierte diese Vampir-Telepathie ja in beide Richtungen?
    »Komm her.« Sie fuhr mit der freien Hand über die Tagesdecke. »Ganz offensichtlich kannst du dich ja beherrschen.«
    Zacks Blick wirkte aufgewühlt, aber unerwartet gehorchte er doch, durchquerte das Zimmer und setzte sich neben sie.
    »Da bin ich mir nicht sicher«, sagte er, als sie nach seiner kühlen Hand griff.
    Kurz wandte er den Blick ab, dann reckte er die Schultern und sah sie erneut an. Er nahm ihre Hand, drehte sie um und nahm sie dann in seine. Es war beinahe eine Verwandlung, ein Zurückgreifen auf eine innere Kraft und Würde, um eine Krise durchzustehen. Er musste das schon oft getan haben, um zu überleben.
    »Die Sache ist die«, begann er und strich mit den Fingern über ihre Handfläche. »Für meine Art sind Lust und Blutdurst zwei Seiten derselben Medaille. Das eine löst das andere aus. Ich will niemandem schaden, niemandem wehtun. Wenn ich das eine nicht will, muss

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