Beste Freunde beißen nicht
lebendig. Und dann zuckte sein Schwanz in ihrem Inneren, und sein kalter Samen ergoss sich in nicht enden wollenden Wellen.
»Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.«
Sieh ihn nicht an. Sieh ihn nicht an.
Es war sinnlos. Teresa konnte ihren Blick ebenso wenig von Zack losreißen, wie sie zu atmen aufhören konnte.
Ich werde verrückt, dachte sie.
Zacks Vorstellung von Abendkleidung war ein prächtiger Anzug aus der Zeit König Edwards, komplett mit hohem Kragen und kompliziert gebundener Krawatte. Inzwischen wusste sie, dass er einen solchen Anzug hätte tragen können, als er tatsächlich in Mode war, aber sie mochte seine exzentrische Vorliebe für diesen Vintage-Stil.
Alle jubelten und klatschten, als Lisa und Tom sich heftig küssten, aber Zack wirkte leicht zerstreut, genau wie Teresa sich selbst fühlte. Wenn sein Blick den ihren traf, lag darin ein vielschichtiger Ausdruck: teils Triumph, teils Schuldbewusstsein, teils Lust – und alles mit einer wunderbaren Wärme und Zärtlichkeit vermischt.
Sie wünschte, er würde auf sie hören, wenn sie ihm sagte, dass er keinen Grund hatte, sich schuldig zu fühlen.
Schließlich war sie diejenige gewesen, die ihn gedrängt hatte, sie zu beißen.
Seine Augen weiteten sich, als hätte er ihre Gedanken gelesen, und Teresa konnte sich keinen Einhalt gebieten und dachte an diesen atemberaubenden Moment zurück.
Es war wie Fallen und Fliegen zugleich gewesen. Die Lust in ihrem Bauch hatte gebrodelt wie ein kochender Strudel, der jede Zelle und jedes Atom ihres Körpers erfasste.
So war sie noch nie in ihrem Leben gekommen, und sie wusste, es lag daran, dass Zack gleichzeitig von ihr getrunken hatte.
Mit einem Mal schmerzten die kleinen Einstiche, und Zacks Augen zogen sich zusammen, als sie den Seidenschal zurechtrückte, den sie um den Hals geschlungen hatte, um die Bissmale zu verbergen. Er hatte kaum ein paar Schlucke getrunken, aber es kam auf die Tat selbst an, nicht auf die Menge.
Nachdem die Zeremonie vorüber war, verließen die Gäste unter Stimmengewirr und Gedränge die Sitzreihen vor der kleinen Rosenlaube, in der Lisa und Peter getraut worden waren. Als Nächstes stand der Empfang auf dem Programm, und das Büffet, das sich unter köstlichen Speisen bog, und die unmäßigen Mengen Alkohol hinter der offenen Bar lockten.
Es war dämmrig geworden, und am Horizont war noch ein kleines Stück der untergehenden Sonne zu sehen; aber ihre schwachen Strahlen schienen Zack nicht viel auszumachen.
»Um mich zu rösten, bräuchte es schon Sonnenschein und hellen Tag«, hatte er zu ihr gesagt, als sie zu der im Freien stattfindenden Zeremonie hinausgegangen waren. »Ansonsten macht es mir nichts aus.«
Wie im Traum ging Teresa auf dem lauten, hektischen Empfang umher. Alles amüsierte sich und erzählte anzügliche Witze, und die Gäste tranken, aßen, lachten und flirteten. Aber ihr kam es vor, als sähe sie das alles aus großer Entfernung. Wirklich real war nur der hochgewachsene, elegante Mann an ihrer Seite.
Gelegentlich fing sie die Blicke anderer Frauen auf, die ihn beäugten und denen unverhohlener Neid ins Gesicht geschrieben stand.
Oh ja, er ist sexy, spottete sie lautlos. Und er sieht großartig aus. Aber ihr ahnt ja nicht einmal die Hälfte, und wenn ich versuchen würde, euch davon zu erzählen, würdet ihr glauben, ich hätte den Verstand verloren.
Sie nippte an einem Glas Wein und rümpfte die Nase, weil er nach nichts schmeckte. Wahrscheinlich verloren normale menschliche Freuden ihren Reiz, wenn man ein übernatürliches Wesen liebte und gerade mit ihm im Bett gewesen war.
Die Tanzfläche füllte sich. Teresa sah zu, wie Menschen herumhüpften und sich drehten und Frauen ihre Körper auf verschiedene Weise sexy im Takt der Musik wiegten, um sich einen Mann für die Nacht zu angeln. Früher hätte sie es auch genossen, zu zeigen, was sie hatte, ganz gleich, ob sie hoffte, einen netten Mann zu finden. Aber heute Abend fühlte sie sich matt und fern der Realität. Es war, als hätte jemand die Hochzeitsfeier mit Fotoshop bearbeitet, bis sie nur noch wie ein Schemen an ihr vorbeizog.
»Geht’s dir gut?«
Sich von der Menge der Tänzer abzuwenden und zu Zack umzudrehen, fühlte sich an, als lasse sie die Schatten hinter sich, um in den süßen Mondschein zu treten.
»Du siehst müde aus.« Besorgt runzelte er die schöne, breite Stirn, doch Teresa konnte nur daran denken, die Hand auszustrecken
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