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Bestialisch

Titel: Bestialisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Kerley
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es um mich bestellt war, und tröstete mich. Ich fragte sie, ob sie mit mir in das Restaurant gehen würde. Jimmy wartete mit einem mit Chloroform getränkten Lappen in seinem Transporter neben dem Park. Er achtete darauf, dass sie nur leicht benebelt waren und nicht das Bewusstsein verloren. Er legte großen Wert darauf, dass sie kapierten, welches Schicksal ihnen drohte.«
    »Was stellte er denn mit ihnen an?«
    »Jimmy hatte den Keller so hergerichtet, dass man ihn problemlos reinigen konnte. Es gab dort ein Badezimmer mit einem Becken, einem Anschluss für einen Schlauch und vier Bodenabläufe. Wo wir gerade von Abläufen reden: Ich muss pissen.«
    Er streckte die Beine, sprang von der Couch auf und verschwand im Badezimmer.
    Als ich die Toilettenspülung hörte, holte ich tief Luft. Ich hatte ihn so weit gebracht, dass er mir den Tatort beschrieb. Eigentlich waren wir jetzt an dem Punkt angelangt, wo sich während der Verhöre Jeremys Blickwinkel änderte. Nun mussten wir nur noch die letzte Tür aufstoßen.
    Und sehen, was uns dort erwartete.
    *
    Als Shelly Waltz in Pelhams Wahlkampfzentrale spazierte, war er heilfroh, sich für ein paar Stunden vom Revier fernhalten zu können. Dort ging im Moment gerade alles drunter und drüber. Jeder suchte nach Alice Folger. Da er im Besitz von Informationen war, von denen seine Kollegen nichts ahnten, fühlte er sich wie Judas. Wenn er und Carson scheiterten, wovon auszugehen war, würde man ihn bis in alle Ewigkeiten einen Verräter und Schweinehund schimpfen.
    Nun war Carson Ryder am Drücker. Was, wenn der Detective aus Mobile sich manipulieren ließ und mit seinem Bruder gemeinsame Sache machte? Was, wenn die beiden in diesem Moment Alice Folger zerstückelten?
    »Ist was, Detective? Sie sind ganz blass um die Nase«, fragte Sarah Wensley, Pelhams Majordomus, und trat neben ihn. Ihre Kollegen saßen immer noch gut gelaunt an den Tischen und telefonierten. Schliefen politische Aktivisten hin und wieder auch mal? Die Gegenspieler, die sich auf der anderen Straßenseite hinter Barrikaden verschanzt hatten, brauchten offenbar keinen Schlaf. Unablässig schwenkten sie ihre Schilder und feuerten sich gegenseitig mit Sprechchören an.
    »Mir geht es gut, Ms Wensley. Ist nur eine leichte Magenverstimmung oder so was in der Art. War heute irgendetwas in der Post?«
    »Keine Puppen, weder mit noch ohne Mund, was mir mehr als recht ist. Dafür haben wir noch einen Hassbrief von diesem Blankley erhalten.«
    »Laut Plan wollte die Präsidentschaftskandidatin morgen abreisen. Hat sich daran etwas geändert?«
    »Gleich nach ihrer Rede auf dem Kongress wird sie nach Neuengland fahren.«
    »Behalten Sie bitte die Post im Auge. Mr Borskov zufolge fehlt noch eine Puppe. Falls der Absender wirklich eine Botschaft übermitteln will, wird sie sich in der letzten Puppe befinden.«
    Waltz entdeckte den Secret-Service-Agenten Banks in einer Ecke. Er hatte einen Mikro im Ohr und ließ die Menge auf der anderen Straßenseite nicht aus den Augen. Waltz zog mehrere bearbeitete Fotos aus seiner Aktentasche und drückte sie Banks in die Hand.
    »So könnte Jeremy Ridgecliff, der des Mordes an den Frauen verdächtigt wird, jetzt aussehen. Wäre nett, wenn Sie die Bilder auch Ihren Kollegen zeigen.«
    Banks studierte die verschiedenen Versionen: Mal hatte Ridgecliff blonde, mal dunkle Haare, mal hatte er eine Glatze, mal einen Schnauzer und dann wieder einen Kinnbart. Banks tippte mit dem Fingernagel auf das oberste Foto.
    »Ist dieser Ridgecliff wirklich so ausgefuchst, wie Sie behaupten?«
    »Der Kerl hat den Verstand eines Raketenwissenschaftlers und bildet sich ganz schön was darauf ein. Sie wissen schon, was ich meine, oder? Macht die Sache nicht gerade einfacher.«
    Banks prägte sich die Fotos ein. »Ja. Er will etwas beweisen und uns den perfekten Mord liefern.«
    »Genau. Bislang werden ihm acht Mordfälle zugeschrieben. Sechs können wir ihm nachweisen. Fünf der Opfer waren weiblich.«
    Banks zog eine Augenbraue hoch und warf Waltz einen fragenden Blick zu. »Interessiert er sich für Politik?«
    »Nein, er ist ein unparteiischer und vorurteilsfreier Psychopath.«
    Banks nickte in Pelhams Richtung, die lachte und ein Dutzend nickender Reporter um den Finger wickelte. »Meinen Sie, Ridgecliff stellt eine unmittelbare Gefahr für unsere Kandidatin dar?«
    Waltz seufzte und schüttelte den Kopf. Er durfte jetzt nicht schweigen.
    »Wenn Sie Ridgecliff in Pelhams Nähe entdecken, fackeln Sie

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