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Bestimmt fuer dich

Bestimmt fuer dich

Titel: Bestimmt fuer dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Rognall
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fehlte?
    Lukas zupfte noch einmal an seinem Hemdkra gen und wollte das Schlafzimmer verlassen. Aus dem Augenwinkel fiel ihm jedoch im Spiegel etwas auf, das ihn störte.
    Unter dem Nachttisch lag etwas. Ein Foto, das entweder dort gelandet war, nachdem er die anderen mit hektischen Händen zusammengekehrt hatte, oder das Dominik gestern aus der Hand gerutscht war.
    Lukas hätte das Foto dort liegen lassen können. Aber er wollte sichergehen, es nicht zu vergessen und heute Abend mit dem Fuß versehentlich noch weiter unter den Nachttisch zu befördern, wo es verstauben und verknicken könnte. Also hob er es auf, um es in den Karton zu den anderen zu legen.
    Das Foto zeigte ihn selbst. Jane hatte es gemacht. Im rechten Teil des Fotos war eine Reihe von Menschen zu sehen, die auf etwas zu warten schienen. Lukas erinnerte sich. Das Foto war entstanden, während Jane und er in der Schlange vor einem Kino gestanden hatten. Es lief ein Film mit Jim Carrey, den Jane eigentlich nicht hatte sehen wollen. Gefallen hatte er ihr auch nicht, da er weniger komisch als melancholisch gewesen war.
    Lukas legte das Foto aufs Bett, um den Karton mit den anderen hervorzuholen. Als sein Blick noch einmal flüchtig darüberstrich, hielt er plötzlich inne.
    Lukas nahm das Foto wieder in die Hand. Er erinnerte sich nicht daran, es in letzter Zeit angeschaut zu haben. Hätte er das getan, wäre ihm sicher früher aufgefallen, was ihm jetzt einen solchen Schock versetzte, dass sein Herz zu rasen begann.
    Das Foto war zwar vor ungefähr sieben Jahren entstanden, aber Lukas wusste, dass er es sich nicht bloß einbildete: In der Schlange vor dem Kino stand Rosanna. Sie blickte nicht in die Kamera, aber Lukas konnte genug von ihrem Gesicht erkennen, um sie eindeutig zu identifizieren.
    Lukas setzte sich aufs Bett, rieb sich die Augen, betrachtete das Foto wieder und wieder. Er irrte sich nicht.
    Rosanna erinnerte sich bestimmt nicht mehr, aber sie hatte nur wenige Meter hinter ihm gestanden. Und Lukas fragte sich inzwischen nicht mehr, ob das ein Zufall gewesen war.

32
    Kira hielt den Wagen an.
    Rosanna war ein wenig traurig darüber, denn während der Fahrt hatte sie das Gefühl genossen, sich noch immer umentscheiden zu können. Jetzt aber wollte sie sich das nicht mehr erlauben. Und eigentlich freute sie sich auch auf die Ungewissheit, die nun vor ihr lag. Ein Neuanfang durfte schließlich nicht mit Altbekanntem locken, oder?
    »Den Fahrzeugschein hab ich dir gegeben, oder?«
    Kira nickte.
    »Den Zweitschlüssel auch?«
    Kira nickte ungeduldig ein zweites Mal und sah Rosanna prüfend an. »Warum hab ich das Gefühl, dich abgezockt zu haben? Der Wagen ist bestimmt mehr wert, als du dafür verlangt hast. Und was ist, wenn du zurückkommst und ihn doch wieder brauchst?«
    »Wenn ich zurückkomme«, antwortete Rosanna, »dann nur, um meine Möbel aus der Wohnung zu holen.«
    »Wenn du nicht sofort was Neues findest, kannst du auch gern bei uns einziehen.«
    Rosanna lächelte.
    »Ich mein’s ernst«, insistierte ihre Freundin. »Ulli hat gern Gäste im Haus.«
    »Hätte ich nicht gedacht«, erwiderte Rosanna.
    »Du hättest vieles nicht gedacht.«
    Rosanna ergriff Kiras Hand. »Ich bin froh, dass du glücklich bist. Ganz ehrlich.«
    Kiras Mundwinkel zuckte. Kurz darauf regte sich auch der zweite. »Ich hoffe«, sagte sie dann, »dass wir uns nicht aus den Augen verlieren.«
    »Bestimmt nicht«, versprach Rosanna, ohne sich dessen wirklich sicher zu sein. Kira drückte ihre Hand. Als sie in den Rückspiegel sah, fuhr sie unbehaglich durch ihre Haare, in denen sich ein rötlicher Ansatz zeigte. »Ich muss echt dringend nachfärben.«
    »Lass das Schwarz doch mal rauswachsen.«
    Kira warf Rosanna einen erstaunten Blick zu, begutachtete sich noch einmal im Spiegel, bevor sie mit ihrem typischen Pokerface verkündete: »Nee, das bin ich einfach nicht.«
    Nachdem Rosanna ihre Reisetasche aus dem Kofferraum geholt hatte, umarmte sie Kira ein letztes Mal.
    »Wenn deine Karre gleich nach ein paar Metern stehen bleibt, brauchst du dich gar nicht wieder her zutrauen«, sagte Kira.
    »Darauf bin ich vorbereitet«, erwiderte Rosanna.
    Mit der Reisetasche in der Hand marschierte sie auf den Eingang des Bahnhofs zu. Als sie sich noch einmal umdrehte, fuhr Kira gerade in ihrem Wagen davon. Rosanna straffte die Schultern und ging weiter. Nach ein paar Schritten blieb sie noch einmal stehen und kramte ihr Handy aus der Hosentasche hervor. Einen Moment lang

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