Bestseller mit Biss - Bardola, N: Bestseller mit Biss
entschieden besser als die Rowling«.
Ja, ich kann das nur unterstreichen und die Begründungen von Mutter- und Tochter-Radisch erwähnen: Meyers Sätze seien schöner, es drehe sich nicht alles nur um Action wie bei Harry Potter. Die Meyer-Welten und die darin handelnden Personen wären nicht wie bei Rowling so unerbittlich übersichtlich in Gut und Böse sortiert. Bei Meyer gebe es verworrene Gefühle, endlose Gespräche und bohrende Zweifel. Und ich füge an: Weil es kaum eine andere Geistestätigkeit gibt, die das Denken so voranbringt und die Kritikfähigkeit erhält, zweifeln gerne und berechtigterweise so viele Leser mit den Figuren Stephenie Meyers. Schiller, Hegel, Kant und Bloch zitiert Radisch – mit einem Augenzwinkern und doch inhaltlich begründet – im Zusammenhang mit Meyer.
Fest steht: Mein Buch ist nicht das letzte zur Autorin Stephenie Meyer. Ich habe das Gefühl, diese Frau hat gerade erst mit dem Schreiben angefangen. Sie hat schriftstellerische Talente und Fähigkeiten, die sich weiterentwickeln werden. Meyer entfaltet in ihrer Prosa eine enorme Kraft und eine schillernde Themen- und Stilvielfalt, so wie ihre
Lieblingsband Muse, deren Musik den Soundtrack für ihr Schreiben bildet mit einem Stilmix aus Grunge, Heavy Metal, Klassik, Punk und noch viel mehr. In einem Interview hat die Autorin Spin-offs der Vampirsaga angekündigt. Die Erwartungen auf viele weitere Leseabenteuer aus Stephenie Meyers Feder sind hoch – mit oder ohne Bella!
A NHANG:
BARDOLAS Biss -LEXIKON
S TEPHENIE MEYERS LEBEN
Geboren wurde Stephenie Meyer als Stephenie Morgan am 24. Dezember 1973 in Hartford im Staat Connecticut in den USA. Ihren weihnachtlichen » Biss- Day« hat sie mir im Interview bestätigt. Allerdings steht nichts davon auf ihrer Homepage. Ebenso wenig bestätigt Stephenie die kolportierten Hinweise, sie sei in ärmlichen Verhältnisse aufgewachsen und habe kurz vor Erscheinen von Twilight noch Sozialhilfe bezogen.
Ihren unüblichen Vornamen verdankt sie ihrem Vater Stephen Morgan, der für sie die Endung -ie an seinen Vornamen hängte.
Stephenie empfindet ihren Vornamen nicht als lästig, obwohl sie ihn vor ihrem Twilight -Welterfolg bei allen möglichen Gelegenheiten verständnislosen Hotelempfangsleuten oder Beamten buchstabieren musste. Andererseits weist Stephenie darauf hin, dass sie sich heute dank des eigenwilligen Vornamens bequem googeln kann. Auf ihrer eigenen Website unterschreibt sie ihre Artikel nur mit Steph. Das passt gut zu Seth, ihrem Bruder, der die meisten Artikel dort schreibt. Ich muss immer zwei Mal hinschauen, wer nun getextet hat, Steph oder Seth.
Stephenie wuchs mit den fünf Geschwistern Seth, Emily, Jacob, Paul und Heidi in Phoenix, Arizona, auf und besuchte
die Chaparral Highschool in Scottsdale, Arizona, und die Brigham Young University in Provo, Utah. Dort schloss sie ihr Englisch-Studium 1995 ab.
Ihren späteren Ehemann Christiaan, genannt »Pancho«, lernte sie schon als Kind in Arizona kennen. Sie heirateten 1994 und haben gemeinsam drei Söhne: Gabe, Seth und Eli.
Die Twilight -Erfahrung, die ihr Leben vollkommen veränderte, nennt sie eine »Achterbahnfahrt ohne Sicherheitsgurt«. Sie freut sich jedenfalls, dass sie es den Kommilitonen gezeigt hat, die Stephenie bei ihrer Fächerwahl eine berufliche Zukunft in der Fastfood-Branche prophezeiten. Inzwischen ist Stephenie Multimillionärin. Ihr Vater ist Kaufmann, verwaltet das Vermögen und prüft die Verträge.
Das Beantworten der Fanpost hat sie schweren Herzens schon vor einiger Zeit einem Sekretär überlassen. Seitdem die drei Söhne vormittags im Kindergarten und in der Schule sind, hat sie mehr Ruhe, sich auf das Schreiben zu konzentrieren.
L ITERATUR UND RELIGION
Stephenies Lieblingsautoren mit dem größten Einfluss auf ihr Schreiben sind Jane Austen, William Shakespeare, Maeve Binchy, Charlotte Bronte, Daphne DuMaurier, L.M. Montgomery, Louisa May Alcott, Eva Ibbotson, William Goldman, Douglas Adams, Janet Evanovich und viele mehr. Aber das seien die wichtigsten. An erster Stelle nennt sie übrigens Orson Scott Card und betont, es sei ein Zufall, dass er ihr
als Erster einfällt. Zweifel seien erlaubt: Orson Scott Card ist der mit Abstand unbekannteste der genannten Autoren, bringt aber seine mormonische Tradition in einigen Büchern zum Ausdruck. Er veröffentlichte Science-Fiction, Fantasy, Horror und Thriller. Stephenie macht kein Geheimnis aus ihrer Religiosität. Neben dem Politiker Mitt Romney
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