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Beth

Beth

Titel: Beth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Graben zu beginnen.
    »Du scheinst es eilig damit zu haben, mich loszuwerden.« Der milde Zynismus in meiner Stimme verletzte mich nur selbst.
    »Du weißt, daß es nicht so ist«, erwiderte Tobias, ohne im Graben innezuhalten. »Für jeden Tag, den ich noch mit dir verbringen dürfte, würde ich einen Tag meines Lebens opfern.« Er schwieg einen Moment lang und fuhr dann fort: »Aber ich verstehe, daß du - nach Hause möchtest. Und ich möchte, daß du glücklich bist. Also tue ich, was dazu erforderlich ist.« Und so grub er weiter.
    Daß du glücklich bist... glücklich bist... glücklich. Glücklich! GLÜCKLICH!
    Tobias' Worte hallten wie Echos in mir wider.
    Würde ich denn glücklicher sein - in meiner zukünftigen Zeit? Ohne ihn? Ohne - meinen Mann .
    »Nein.«
    Tobias schien mich nicht zu hören. Ich hatte auch nur geflüstert. Laut aber sagte ich: »Tobias, bitte - hör auf!«
    Er hielt inne und sah auf. »Womit?«
    Schweigend wies ich auf seine Schaufel.
    »Aber warum?« fragte er verwirrt.
    »Weil ...«, antwortete ich, »... weil ich mit dir glücklich bin. Und bleiben will.«
    »Du meinst ...?« setzte er an. Seine Züge bebten. »Heißt das, du -bleibst?«
    Ich nickte stumm, nur in Gedanken antwortete ich ihm: Bis daß der
    Tod uns scheidet.
    Dieses unser Glück würde irgendwann enden. Die Zukunft aber würde auf mich warten.
    Denn die Zeit konnte mir nicht davonlaufen ...
    In der Feste Ophit 38 Jahre und einen Traum später Elisabeth wurde von derber Hand geweckt.
    »Steh auf! Meinen Bruder Natan verlangt es, dich zu sehen!«
    Noch ganz gefangen in den Splittern der Erinnerung, schlaftrunken und aus jedem inneren Gleichgewicht geworfen wollte sich Elisabeth aufrichten. Durch die Spalte im Mauerwerk fiel das Licht eines neuen Tages zu ihr herein, aber Loths Anblick ernüchterte sie nur zögerlich. Tobias, dachte sie, mein lieber Mann ...
    Ein undefinierbarer Ausdruck umschmiegte Loths Züge wie eine Maske. »Was ist los mit dir? Wer dich ansieht, möchte nicht glauben, daß du die Eine unter Millionen bist, von der unser Vater uns Kunde schenkte! Komm jetzt! Auch die anderen werden in Kürze eintreffen. Und dann kannst du uns beweisen, wie besonders du bist!«
    Elisabeth schwieg. Sie klaubte mit Daumen und Zeigefinger einen toten Käfer auf, der neben ihr lag. Er sah . merkwürdig aus. Der Chitinpanzer war stumpf und brüchig, die Weichteile wie eingetrocknet. Beth ließ ihren Fund angewidert fallen und entdeckte rings um sich im Stroh weitere Insekten gleichen Zustands.
    In ihrem Mund breitete sich ein Geschmack aus, als hätte sie einen der Käfer zerkaut. Jetzt bestehle ich schon Schaben, dachte sie und schüttelte sich bei dem Gedanken, das Leben stumpfsinniger Insekten in sich aufgenommen zu haben.
    Letztlich half es ihr, die Erinnerung an Tobias wieder in den Winkel ihres Gehirns zurückzuschieben, aus dem der Schlaf sie hervorgekramt hatte. Sie stand auf und unterdrückte das Verlangen, Loth aussehen zu lassen wie die toten Käfer. Sie hatte es schon einmal versucht, und die erlittene Qual war ihr noch zu gegenwärtig, um sie erneut herauszufordern.
    »Du hast meine Fesseln entfernt - hast du keine Angst, ich könnte flüchten?« fragte sie, bereits während sie ihm zur Tür hinaus folgte.
    »Hör dir an, was wir dir zu bieten haben - danach wirst du wissen, warum eine Flucht dumm wäre.«
    »Dumm?«
    »Wir kennen dich vielleicht besser als du dich selbst.«
    Elisabeth sparte sich ihren Widerspruch für später auf. »Wer hat diese Festung erbaut? Ihr?« Leise hallten ihre Schritte von den glatten Wänden eines mäßig erhellten Korridors wider. Überall lagen Schmutz und Unrat. Elisabeth gewann nicht den Eindruck, durch ein bewohntes Gebäude zu gehen.
    »Wir? Nein. Die Feste Ophit wurde vor langer Zeit von Anhängern der gnostischen Lehre errichtet. Ophiten, die danach trachteten, die Ungläubigen dieses Landes zu bekehren.«
    Elisabeth war nicht mit den Hintergründen der Gnosis vertraut. Salvat hätte sicher ausführlich darüber referieren können, aber Salvat war fern, und trotz der ungewissen Situation bedauerte sie es keine Sekunde, der erdrückenden Nähe des Engels entronnen zu sein.
    Ist seine Nähe weniger erdrückend? spottete eine innere Stimme, die zweifellos auf Loth anspielte.
    Elisabeth ging nicht darauf ein. »Dann hat auch das Symbol in meiner Zelle nichts mit euch zu tun?«
    »Welches Symbol?«
    »Die Schlange, die sich selbst verspeist.«
    Loths Antwort war keine

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