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Beth

Beth

Titel: Beth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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letzten Atemzügen an uns erinnerte. Du hast ihm die Flucht vor seinen Jägern ermöglicht und ihn mit deinen besonderen Kräften dreißig Jahre überspringen lassen: von 1635 bis 1665. Aber seine Fährte zu verwischen vermochte er auch dadurch nicht. Ein Jahr darauf wurde er entdeckt, und sein Erzfeind versetzte ihm den Todesstoß.«
    »Salvat.«
    »Sprich diesen Namen nicht aus!«
    »Im Moment seines Todes«, sprach Natan weiter, »überbrückte Sein Geist die Entfernungen und fuhr in unsere zu diesem Zeitpunkt noch dahindämmernden Gehirne. Mit einem Schlag schenkte er uns einen Abglanz Seiner eigenen Macht und das Wissen um die Zusammenhänge, die zu seinem Ende geführt hatten. Zuletzt trug er uns auf, nach dir zu suchen.«
    »Nach mir?«
    »Schon kurz nach deinem Sturz aus dem Zeitkorridor ist er dir in einer Seiner Gestalten begegnet - und hat in dir gelesen. Seither hat er dich nie mehr aus den Augen verloren. Du, dein Wissen und deine Gabe wurden Teil seines Plans. Charles war nur eine Fingerübung. Deine wahre Aufgabe hast du nie erfahren, weil der Alte Feind es vereitelte und alles zunichte machte!«
    Hitzewallungen lösten die Kälte in Elisabeth ab. Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die nasse Stirn und wischte den Schweiß ab.
    Charles.
    Charles Belier.
    Eine - Fingerübung ...
    Sie würgte laut. Sie erbrach sich. Es war ihr egal. In diesem Augenblick spielte es für sie keine Rolle, daß sie Schwäche zeigte.
    In dem Moment, als sie sich auf einen der Albinos stürzen wollte, brachte die klirrende Stimme des anderen sie zur Räson: »Ich sollte dich doch erinnern, wenn du im Begriff stehst, einen Fehler zu begehen. Das ist gerade der Fall. Zügele dich. Hör dir zu Ende an, was wir zu sagen haben.«
    Elisabeth bekam ihre Gefühle mühsam unter Kontrolle. Sehr, sehr mühsam.
    »Sagt, was ihr noch zu sagen habt. Sagt, was ihr von mir wollt!«
    »Wir wissen jetzt, wo der Korridor der Zeit beginnt. Sein Zugang liegt frei. Aber ich bezweifele, daß wir uns darin zurechtfänden.«
    »Ihr wollt ihn benutzen?«
    »Auf diese Gelegenheit warteten wir, seit unser Vater uns beschenkte und erweckte. Wir hielten uns nur zurück, um Seinen Erzfeind nicht auf uns aufmerksam zu machen.«
    »Salvat?«
    »Du sollst seinen Namen nicht - «
    »Schon gut. Ihr erwartet offenbar, daß ich euch führe - Lotsendienste leiste. Aber wohin wollt ihr?«
    »Liegt das nicht auf der Hand?«
    Elisabeth schüttelte den Kopf.
    »In die Zeit vor der Vereinigung des Dreigestaltigen in Heidelberg«, sagten Loth und Natan im Chor. »Wir wollen unseren Vater vor dem, was ihn in der Heiliggeistkirche erwartet, warnen. Dann wird es nie soweit kommen, daß der, dessen Namen wir nicht aussprechen, ihn mit seiner Klinge schwächt. Dann wird unser Vater nie mit deiner Hilfe flüchten müssen. Die Dreigestalt wird anderswo ungestört zusammenfinden, und niemand wird die Macht von jenseits des Tores danach noch aufhalten können ...!«
    *
    Etwa eine Minute stand Elisabeth nur da.
    Regungslos.
    In ihr tobten die Gefühle, aber äußerlich wirkte sie wie von einem Bannstrahl getroffen.
    Schließlich sagte sie ein einziges Wort: »Niemals.«
    »Niemals?« Die beiden Albinos blickten zu ihr herüber, als betrachteten sie ein kleines, schwachsinniges Kind, dessen Gebrabbel sie nicht ernstnehmen mußten.
    »Ein solches Vorhaben würde ich nicht einmal unterstützen, wenn ich es könnte!«
    »Du kannst es. Wer außer dir sollte sonst dazu in der Lage sein? Unser Vater hat sich nicht in dir geirrt. Du hast uns zum Korridor geführt und zuletzt vor seinem Eingang unter Beweis gestellt, welche Kräfte in dir schlummern.«
    »Ich weiß nicht, ob ich es kann. Erst wenn ich im Korridor wäre, wüßte ich, ob sich mein Vorhaben verwirklichen läßt.«
    »Was ist dein Vorhaben?«
    Beth sah keinen Grund, es zu verheimlichen. Vielleicht wußten sie es längst - wie sie so vieles wußten.
    »In die Zukunft zurückzukehren, aus der ich stamme.«
    »Uns interessiert nur die Vergangenheit. Die Zukunft wird von ihr geprägt. Und wenn wir erreichen, was wir wollen, wirst du sie nicht wiedererkennen.«
    »Deshalb darf euer Vorhaben nicht in die Tat umgesetzt werden.«
    Die Albinos wirkten jetzt wieder völlig ruhig, fast arrogant in ihrer Selbstsicherheit. »Wir haben die Macht, dir einen guten Preis für deine Zusammenarbeit zu zahlen«, sagte einer von ihnen.
    »Ich bin nicht käuflich!«
    »Vielleicht doch ...«
    Elisabeth schüttelte den Kopf.
    Natan sagte:

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