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Beth

Beth

Titel: Beth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Rücken.
    »Bleib! Wohin willst du?«
    »Keine Sorge.« Der Archont steuerte unbeirrbar die Treppe an, die er hinter Tyk herabgestiegen war. Tyk, der nie erfahren würde, daß ihm Natans Neugier, nicht die eigene, zum Verhängnis geworden war. »Ich komme wieder. Wir kommen wieder. Bald ...«
    Seit des Vaters Tod, seit ihrem Erwachen in Perpignan warteten sie auf diesen Moment - ein paar Tage mehr oder weniger waren bedeutungslos .
    Elisabeth schrie noch, als die Dienerkreatur bereits von ihr herunter-gezerrt worden war und ein morsches Splittern verriet, wie der Wahn von ewigem Durst nun doch beendet worden war.
    Für immer.
    Benommen schaute Elisabeth zu ihrem Retter, der dem Blutsauger das Genick gebrochen hatte und unter dessen zupackenden Händen sich ihr Peiniger wie brüchiges Papier aufzulösen begann.
    »Wer -?«
    »- ich bin?« Der kahlköpfige Fremde lächelte ein gänsehauterzeugendes Lächeln. »Ein Freund, der offenbar gerade zur rechten Zeit kam.«
    Elisabeth' gefesselte Hände fuhren zu ihrem Hals.
    Aus der Bißwunde sickerte noch Blut, aber ein wenig Konzentration reichte aus, um das Rinnsal versiegen zu lassen.
    »Ein Freund mit einem Namen?« fragte sie.
    »Ich bin Loth.«
    »Loth ... Auch diesen Namen habe ich noch nie gehört.« Sie versuchte sich aufzurichten. »Woher willst du mich kennen?« Mechanisch hielt sie Ausschau nach den anderen Dienerkreaturen, aber alles, was sie fand, waren verwaiste Kleidungsstücke, die wie achtlos neben den Kamelen im Sand der Wüste lagen.
    »Wir haben dich nie mehr aus den Augen gelassen, seit wir von dir erfuhren.«
    »Wir?«
    »Die, die sind wie ich.«
    Die sonderbare Art, wie er über sich selbst sprach, verursachte Elisabeth eine Beklemmung, fast so stark wie die Gefühle, die ihr unmittelbar nach Tobias' Tod die Luft abgeschnürt hatten.
    »Nie mehr aus den Augen gelassen . Das klingt, als wäre ich von dir . von euch belauert worden.«
    »Wir waren über jeden deiner Schritte informiert. Und wir wuß-ten, daß der Tag kommen würde, da du die schützenden Mauern verläßt.«
    »Das Monte Cargano?«
    Wie vulkanische Lava glomm der Blick des Albinos. »Wir sollten nicht hier darüber reden.«
    »Wo denn?«
    Die Arroganz des Überlegenen schmiegte sich um den Mund des Kahlköpfigen, der auch über keinen Bartwuchs oder sonstige Behaarung zu verfügen schien.
    »In der Feste Ophit«, antwortete er.
    »Die Feste Ophit? Wo ist das?«
    »Dort«, er zeigte zu den nahen Bergen, »wo uns die anderen erwarten, die schon eingetroffen sind und von unserem Kommen wissen.«
    Er machte keinerlei Anstalten, Beth von ihren Fesseln zu befreien. Scheinbar mühelos hievte er sie zurück auf das Kamel, von dem die Dienerkreatur sie heruntergezerrt hatte, und irgend etwas hinderte Elisabeth daran, auch nur an Gegenwehr zu denken.
    »Du bist kein Freund«, sagte sie. »Auch wenn du mich gerettet hast, vermittelst du mir das Gefühl, daß das, was mir droht, viel schlimmer sein wird als das, was ich von ihm -«, sie deutete auf die Asche, »- hätte befürchten müssen ...«
    Der Bleiche setzte sich hinter sie in den Sattel und trieb das Kamel an. Zunächst hatte es den Anschein, als wollte er nicht auf Elisabeth' Bemerkung eingehen. Dann aber hörte sie ihn doch noch sagen: »Furcht ist eine gute Basis. Offenbar begreifst du den Ernst der Lage. Das wird dich hoffentlich davor bewahren, Fehler zu begehen.«
    »Was wäre ein solcher Fehler?«
    »Es wird nicht nötig sein, dir das zu erklären.«
    Elisabeth wünschte, sie hätte diese Überzeugung geteilt. »Was ist überhaupt in die Untoten gefahren? Was hat sie dermaßen den Verstand verlieren lassen?« »Der Tod ihres Herrn. Sie müssen ihn gefühlt haben. Unsichtbare Bande verknüpfen Diener und Herrn ...«
    »Der Vampir, der seinen Keim in sie pflanzte, ist gestorben?« Elisabeth spürte, wie ihr Herz einen Takt übersprang, weil sie immer noch in Betracht zog, es könnte sich um Landru in einer Inkognito-Identität handeln. »Dieser . Tyk?«
    »Ja.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Er ging durch das Tor, das sie freigegraben haben.«
    »Und das tötete ihn?«
    »Etwas, das dort wacht, tötete ihn.«
    »Du warst dabei?«
    »Nein. Natan, mein Bruder, war dabei. Die Bande zwischen uns sind ungleich stärker als bei Vampiren. Ein jeder von uns besitzt stets alles Wissen des anderen. Jede neue Erfahrung teilt sich zur gleichen Zeit jedem von uns mit, ganz gleich, wie groß die räumliche Entfernung zwischen uns ist.«
    Elisabeth

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