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Beth

Beth

Titel: Beth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wußte nicht, was sie von dieser Aussage halten sollte.
    »Verrate mir, wie dieser Tyk aussah«, wechselte sie das Thema.
    »Warum willst du das wissen?«
    »Wenn ich mich nicht sehr täusche, wollen du und deinesgleichen einiges von mir wissen. Wäre es da keine schöne Geste, wenn ihr mir etwas entgegenkommen würdet?«
    Der Albino verweigerte ihr eine Beschreibung des Vampirs, der im Korridor der Zeit umgekommen war. Er gab keine Begründung dafür.
    Elisabeth begriff plötzlich, daß dieser Mann auch mit Karims Tod zu tun, ihn vielleicht sogar befohlen hatte, und in heilloser Wut und Verzweiflung entlud sie ihre Kräfte, wollte sie ihn bestehlen wie sie schon Dutzende Menschen vor ihm.
    Wollte.
    Daß er ein Unmensch war, erkannte sie zu spät.
    Als bliese jemand eine Kerze aus, erlosch jede Wahrnehmung .
    *
    Als sie das nächste Mal zu sich kam, mußte mindestens eine Stunde vergangen sein. Elisabeth lag auf fauligem, verlausten Stroh in einem abgeschlossenen Raum, der Ähnlichkeit mit dem Kerker in der Prager Burg hatte, wo sie einstmals gefangengehalten worden war, bevor man sie wie eine Ausgeburt der Hölle auf dem Scheiterhaufen hatte verbrennen wollen. 3
    Die Sonne mochte gerade untergegangen sein. Nur noch schwaches Licht fiel durch schießschartengroße Wandöffnungen herein.
    Niemand war bei ihr, und außer dem leisen Weinen des Windes, der sich an den Kanten des Gemäuers brach, drang kein einziger Laut an Elisabeth' Gehör.
    Sie versuchte sich ins Gedächtnis zurückzurufen, was bei der Attacke auf den Albino über sie gekommen war, aber es mißlang. Da war nur noch das Gefühl, in völlige Leere gegriffen zu haben und dann kopfüber in einen Abgrund, eine bodenlose Tiefe gestürzt zu sein, gerade so, als enthielte der Mann, der sie aus den Klauen der Blutsauger gerettet hatte, kein noch so geringes Quentchen Lebenszeit ...
    Sie setzte sich auf. Ihre Fesseln waren gelöst, wenigstens das.
    Ist dies die Feste Ophit? dachte sie, eingedenk Loths Worte.
    In die gegenüberliegende Wand gehauen entdeckte sie die Darstellung einer Schlange, die sich selbst in den Schwanz biß. Ein universelles Sinnbild für den immerwährenden Kreislauf des Werdens und Vergehens? Oder steckte mehr dahinter? Gehörte der Rätselhafte, der sie hierher gebracht hatte, einer Gemeinschaft an, die Tieferes mit diesem Symbol verband?
    Elisabeth stand auf und ging zur Tür ihrer Zelle. Wie erwartet, war sie verriegelt. Von innen gab es keine Möglichkeit, den Verschluß zu öffnen.
    Sie war immer noch nicht ganz bei sich. Seit dem verlorenen Kampf vor dem Eingang zum Zeitkorridor hatte sie das Gefühl, von der Wirklichkeit ein kleines Stück abgerückt zu sein. Die lange unterdrückte Erkenntnis, ein Anachronismus in dieser Zeit zu sein, rückte wieder stärker in ihr Bewußtsein, und sie fragte sich, was passieren würde, wenn man sie in dieser Zelle einfach vergessen würde.
    Konnte sie überhaupt auf so profane Weise sterben? Daß sie sich angewöhnt hatte, normale Nahrung zu sich zu nehmen, war nur ihrem Streben entsprungen, nicht unnötig aufzufallen. Eine Notwendigkeit in dieser Existenz schien es nicht zu sein.
    Sie ballte die Fäuste, als ihr klar wurde, wie wenig sie eigentlich wußte.
    Über sich.
    Auch nach einer Zeitspanne, die einem erfüllten Menschenleben entsprach, hatte sie keine wirkliche Idee, was sie war.
    Und wie es weitergehen würde, wenn es ihr doch noch gelingen sollte, den Korridor bei Uruk zu benutzen, um in die Zukunft zurückzukehren. Wo immer es Menschen gab, würde eine Monstrosität wie sie ihr »Futter« finden.
    Aber wo würde es enden? Wie würde sie eines Tages aus dem Leben scheiden? Konnte sie überhaupt sterben?
    Dunkler und dunkler wurde es in ihrer Zelle. Die winzigen Fenster lagen zu hoch, um einen Blick ins Freie zu erhaschen, und jener Loth, der sie hierher verschleppt hatte, schien anderweitig beschäftigt zu sein.
    Aber wenn dies alles von ihm und seinesgleichen inszeniert wurde, wenn sie hinter dem Mord an Karim stecken und vielleicht sogar schon in Rom ihre Finger im Spiel hatten, dann werden sie mich nicht lange in Frieden lassen. Dann werden sie kommen und mir sagen, warum sie diesen Auf-wand betreiben - warum sie skrupellos über Leichen gehen, nur um meiner habhaft zu werden ...!
    Sie setzte sich zurück auf das Stroh, auf dem sie wach geworden war. Mit angezogenen Knien, das Kinn aufgestützt und die Augen geschlossen, schweiften ihre Gedanken zu Landru zurück.
    Die Vorstellung,

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