Betörende Versuchung
mir«, kam seine umgehende Antwort. Das laszive Funkeln in seinen Augen hätte sie eigentlich warnen müssen. Eigentlich sollte sie es doch mittlerweile besserwissen, einen Mann wie ihn so zu provozieren! Bevor sie reagieren konnte, hielten seine starken Arme sie fest umschlungen und zogen sie auf seinen Schoß hinab. Eine Hand umfasste ihre Taille, die andere griff nach ihrem Kinn. In süßer Verwirrung öffneten sich ihre Lippen, als sich sein Mund auf den ihren legte. Er fuhr fort, ihren Mund zu küssen, dass sich ihre Welt zu drehen begann und bis sie kaum noch Luft bekam.
Es drehte sich immer noch alles, als er aufstand und sie auf die Füße stellte, so dass sie sich an seinen Armen festhalten musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Er richtete sie auf, seine Hände, groß und warm, lagen um ihre Taille. » Ist jetzt alles gut? «
Arabella nickte und öffnete widerwillig die Augen.
Zu ihrem Schreck war sein leichtes Lächeln verschwunden. Stattdessen war sein Ausdruck so fordernd, so leidenschaftlich, dass sie den Atem anhielt. »Was ist? «
» Ich habe nur nachgedacht. «
» Worüber denn? «
Sein Blick glitt über ihren Körper und ihr Gesicht, ein Detail nach dem anderen, bis er schließlich an ihren Lippen hängen blieb. »Das nächste Mal, wenn ich dich küsse « , sagte er, »bist du meine Frau. «
Fünfzehntes Kapitel
Exakt um drei Uhr am Nachmittag des nächsten Tages begann die Zeremonie im Stadthaus von Arabellas Tante und Onkel. Außer Georgiana - die Arabellas Trauzeugin war - und deren Eltern, waren die Gäste lediglich Familienangehörige. Sebastian, Devon, die Zwillinge und Julianna sowie Arabellas Cousinen und deren j eweilige Familien. Die einzige Ausnahme bildete die Witwe des Herzogs von Carrington. Sebastian war Justins Trauzeuge. Ein langjähriger Freund ihres Vaters, Reverend Lynch, den Arabella von Kindesbeinen an kannte leitete die Feierlichkeit.
An Onkel Josephs Arm betrat Arabella den Salon. Ihre Knie waren derart zittrig, dass sie sich wunderte, überhaupt laufen zu können. Als sie an der Schwelle stehen blieben, weiteten sich ihre Augen. Tante Grace hatte den Salon mit Dutzenden von duftenden roten und weißen Rosen geschmückt.
Im nächsten Augenblick schon glitten ihre Blicke zu Justin, der sehr groß wirkte, hervorragend gekleidet in einem braunen Anzug, der seine smaragdgrünen Augen hervorhob. Seine Haltung war stolz und aufrecht, sein Gesichtsausdruck jedoch schwer zu deuten. Weder lächelte er noch sah er grimmig drein. Seine ganze Ausstrahlung wirkte ernsthaft und entschlossen, und plötzlich fühlte sie ein panisches Gefühl in sich aufsteigen. Sie waren noch nicht einmal verheiratet ... bereute er es etwa schon?
Ihr ganzes Leben an der Seite von j emandem verbringen zu wollen, der sie niemals lieben würde ... oh, Gott, wie konnte sie das nur tun? Wie sollte sie das ertragen? Dies war ihr Hochzeitstag. Ihr Hochzeitstag. Von der Zeit an, als sie alt genug war, um über ihre eigene Hochzeit nachdenken zu können, hatte sie sich immer vorgestellt und war absolut sicher gewesen -, dass sie hoffnungslos und rettungslos in ihren Bräutigam verliebt sein würde ... so wie er in sie. Aber dies war nicht die Liebesheirat, die sie sich erträumt hatte. Nichts war so geschehen, wie es hätte sein sollen, und hier stand sie nun, nur wenige Schritte entfernt von dem Mann, der für den Rest ihrer Tage ihr Ehemann sein sollte; sie stand an der Schwelle zum Rest ihres Lebens ...
Noch vor einer Woche hätte sie geschworen, dass sie Justin Sterling mit absoluter Sicherheit nicht liebte, niemals einen Mann wie ihn lieben könnte. Aber auf einmal war sie sich nicht mehr so si cher ... Liebte sie ihn? Wirklich ? Eine Hand schien sich um ihr Herz zu schließen und es zusammenzupressen. In ihrem Innern tobten die unterschiedlichsten Gefühle, dass sie sich, in aller Ehrlichkeit, nicht einmal zutraute, oben von unten, rechts von links oder den Mond von den Sternen zu unterscheiden.
Doch eines der Gefühle wurde sie sich bewusst. Der Gedanke Justin könne sie vielleicht niemals lieben, verursachte einen drückenden Schmerz in ihrer Brust. Es schmerzte, wie sie es noch nie im Leben erlebt hatte ... und nichts könnte schlimmer sein.
Ein unwiderstehlicher Drang herumzuwirbeln und schreiend aus dem Haus zu rennen, bemächtigte sich i - fast hätte sie ihm nachgegeben.
Stattdessen ließen drei kleine Schritte den Abstand zwischen ihr und Justin schwinden. Drei kleine Schritte,
Weitere Kostenlose Bücher