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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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ihr herüber. Ihre Blicke trafen sich über die Schulter der Tante hinweg. Seine Augen waren ausdruckslos. Aber sie war sicher, dass ihre weit aufgerissen waren. Sie schluckte und wandte den Blick ab; ihr Mund fühlte sich trocken an. Sie wagte ohnehin kaum, über die Hochzeit hinaus zu denken, schon gar nicht bis zum Kinderkriegen. Würde Justin überhaupt Kinder haben wollen? Ihre Gedanken befassten sich mit der bevorstehenden Nacht. Würde er seine ehelichen Rechte überhaupt einfordern?
    Ihr stockte der Atem. Der Kuss, den sie vorhin bekommen hatte, drängte sich in ihr Bewusstsein. Der ganze Körper fühlte sich wieder heiß an. Justin war ein sehr gesunder, kräftiger, viriler Mann, der für sein sexuelles Verlangen berüchtigt war. Wenn sie nicht vollkommen danebenlag mit ihrer vorsichtigen Einschätzung, dann würde er es mit Sicherheit tun ...
    Dieses Thema beschäftigte sie auch noch, als ihre Kutsche kurze Zeit später an einem Haus mit Backsteinfassade am Berkeley Square hielt.
    Justin wandte sich ihr zu. »Ich dachte, wir verbringen die Nacht hier « , bemerkte er in seiner üblichen, gelassenen Art. »Wegen der überstürzten Art unserer Hochzeit war leider überhaupt keine Zeit, eine längere Hochzeitsreise zu planen. Aber wenn du magst, dachte ich, könnten wir morgen früh für eine Woche oder so nach Bath fahren. Ich hoffe, du bist damit einverstanden? «
    »Oh, ich liebe Bath«, gab Arabella fröhlich zurück. »Zu dieser Jahreszeit ist besonders hübsch dort. «
    Nein, dachte Justin. Besonders hübsch bist du ... zu jeder Jahreszeit ...
    Ein Diener öffnete die Tür der Kutsche.
    Justin wandte den Blick von ihren Lippen ab. »Komm. Lass mich dir mein Zu-«
    Erhielt inne. »Dein neues Zuhause zeigen. «
    Ein merkwürdiges, flatteriges Gefühl überkam Arabella. Ein Teil von ihrer Anspannung war endlich verflogen.
    Arabellas Finger in seiner Armbeuge, stellte Justin sie dem Hauspersonal vor. Dann führte er sie durch das Haus. Es war ausgesprochen zauberhaft, geräumiger, als sie erwartet hätte, j edoch keineswegs pompös; die Möbel wirkten gemütlich und elegant, ohne protzig zu sein. Sie tat einen entzückten Ausruf, und obwohl Justin nichts dazu sagte, spürte sie doch, wie stolz er war.
    Der Rundgang endete in einem Zimmer, das er als seine Schlafkammer bezeichnete, ein großer, sehr männlich eingerichteter Raum, der in rötlichen und braunen Farbtönen gehalten war und von einem beeindruckend großen Himmelbett dominiert wurde.
    Sie tat ihr Bestes, dieses Möbelstück nicht allzu offensichtlich anzustarren, aber sie konnte es auch nicht wirklich verhindern.
    »Hast du Hunger? «
    »Oh, nein«, antwortete sie und fühlte sich irgendwie ertappt. Ihre Stimme klang hoch und angestrengt. »Ich könnte kein Blatt mehr essen nach diesem großartigen Dinner.« Irgendwie gelang es ihr, den Blick von diesem Bett abzuwenden.
    Justin wusste, dass sie nervös war. Er spürte es. Er konnte es an ihrer Stimme hören, merkte es an der Art, wie ihr Blick den seinen suchte, um sich gleich wieder abzuwenden. Er wollte fast lachen, war sich aber nicht sicher, ob er es wagen sollte. Aufregung vor der Hochzeitsnacht war ja wohl zu erwarten. Er hatte schließlich ein anständig erzogenes Mädchen geheiratet. Obwohl sie j a behauptet hatte, genau zu wissen, wie der Fortpflanzungsakt vonstatten zu gehen hatte. Er fragte sich sogar, ob die Behauptung nur ein großer Bluff gewesen war.
    »Nun, dann schätze ich, hättest du gerne ein wenig Zeit für dich. Ich rufe dir Annie. «
    Arabella blinzelte ungläubig. »Annie? Annie ist hier? «
    Er nickte. »Ich habe es fertig gebracht, deine Tante dazu zu überreden, dass sie fortan bei uns angestellt ist. «
    »Danke schön, Justin ... « Sie brach ab, weil sie von dieser Geste deutlich berührt war. »Das war sehr lieb von dir.«
    Er legte den Kopf zur Seite. »Das habe ich gerne getan. «
    Kaum, dass er gegangen war, kam Annie herein, um ihr aus ihrem Hochzeitskleid zu helfen. Ein kleiner Koffer, der ein paar ihrer persönlichen Dinge enthielt, war offenbar schon früher am Tag hergebracht worden. Aus diesem holte Annie nun das Nachtgewand und den seidenen Überwurf, den sie in dieser Nacht tragen sollte. Annies Anwesenheit wirkte beruhigend auf Arabella, doch nachdem sie ihr das Haar gebürstet hatte, verschwand Annie wieder.
    Plötzlich allein, stand Arabella vom Frisiertisch auf und begann, hin und her zu laufen - nur um ihr Spiegelbild in dem in der Ecke befindlichen

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