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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Thurston Hall kaum eine Woche zurücklag ...
    Ein dezentes Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Es war Ames, der Diener. » Miss, Ihr habt Besuch.«
    »Ich würde lieber niemanden empfangen, Ames.«
    Ames war j edoch ungewohnt beharrlich. »Das solltet Ihr Euch anders überlegen, Miss.«
    Arabella seufzte. »Ames, bitte -«
    » Es ist Euer Verlobter, Miss.«
    Ihr Verlobter. Ihr Mund wurde trocken. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass Justin als solcher bezeichnet werden würde. Auf einmal schlug ihr Herz heftig, während ihr Hirn seine Tätigkeit vollkommen einstellte.
    »Miss?«' fragte Ames nach. »Wenn Ihr es wünscht, kann ich ihm sagen, Ihr seid nicht wohlauf. «
    Es kam ihr in den Sinn, dass so etwas bei Justin wahrscheinlich nicht funktionierte. Er würde sich bestimmt trotzdem Irgendwie Einlass verschaffen.
    Sie holte tief Luft. »Bitte, führt ihn herein, Ames.«
    »Sehr wohl, Miss. «
    Einen Augenblick später kam Justin herein. Er trug Reitkleidung; schwarze Stiefel, die sich eng um die Waden schmiegten, lederne Kniehosen, die seine kraftvollen Schenkel wie eine zweite Haut umschlossen.
    »Ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich dich unangemeldet besuchen komme.«
    »Überhaupt nicht«, murmelte sie. Sie wies auf den gestreiften Seidendamast-Sessel. »Bitte, nimm doch Platz. «
    »Ich dachte, wir sollten uns vor dem morgigen Tag wenigstens noch einmal sehen.« Während er sprach, zog er seine Reithandschuhe aus und legte sie auf dem Rosenholztisch ab.
    Nervosität bemächtigte sich ihrer. Sie bemerkte, wie seine Hände dem Rest seines Körpers glichen: lang, schlank, elegant, dennoch umwerfend männlich. Arabellas Wangen begannen zu glühen, und ihre Gedanken galoppierten in eine unvermeidliche Richtung, von der sie sich kaum ablenken konnte. Wie, fragte sie sich, sah wohl der Rest seines Körpers aus - unter der Kleidung? Er besaß beachtliche Kräfte. Das hatte sie an dem Abend in Thurston Hall, als er sie mühelos bis in ihre Kammer getragen hatte, erstaunt feststellen müssen ... Diese Erinnerung hatte die merkwürdige Eigenart, ständig aufs Neue aufzutauchen. Sie ertappte sich in den unmöglichsten Momenten immer wieder dabei, daran denken zu müssen.
    »Arabella? «
    Ihr Blick, der ins Leere gegangen war, glitt zurück zu seinem Gesicht. »Ja?« Ihre Stimme klang dünn und fahrig.
    Er ließ sie keinen Augenblick aus den Augen. »Ich fragte, ob du bereit bist für die Hochzeit morgen. «
    Arabella gab keine Antwort. Sie konnte einfach nicht. Ihre Zunge schien auf einmal wie gelähmt. In ihrem Kopf wirbelte noch immer alles durcheinander. Morgen um diese Zeit würden sie und Justin Mann und Frau sein. Sie würde seine Frau sein. Seine Ehefrau. Oh, Gott, wie himmlisch ... Nein, es würde die Hölle werden. Ob Ehefrau oder nicht, es würde immer noch jeder Rock hinter ihm her sein. Schlimmer noch, umgekehrt genauso ...
    »Ja ... Nein. Ich - ich weiß nicht, was ich denke.« Was war sie doch für eine Id i otin. »Es ist alles so unwirklich. Kam so unerwartet. « Ihre Stimme klang unsicher. Sie sammelte ihren ganzen Mut zusammen, um seinem Blick standzuhalten. »Warum? « , fragte sie. »Warum machst du das? Wieso hast du zugestimmt, mich zu heiraten? «
    Er hob eine Braue. » Zugestimmt?«, fragte er milde. »Arabella, vielleicht hast du das nicht mitbekommen, aber es war meine Idee, nicht die deines Onkels, dass wir heiraten.«
    Wie konnte er nur so ruhig und sachlich sein, wenn sie sich doch fühlte, nicht mehr sie selbst zu sein?
    »Ich hätte gedacht, du ergreifst beim Thema Heiraten die Flucht! « , platzte sie heraus.
    Er schaute sie lange und durchdringend an. Vorsichtig begann er zu sprechen: »Ich magja vieles sein, Arabella, aber ein Feigling bin ich nicht. «
    Sie atmete tief und fast schmerzhaft durch. »Wie konnte es so weit kommen? « , fragte sie; ihre Stimme war nur noch zu einem Flüstern im Stande. »Wir - wir passen doch gar nicht zusammen. Das weißt du so gut wie ich. Und ich weiß doch, dass du keinerlei Absichten hattest zu heiraten, und schon gar nicht mich. «
    Justin straffte sich. Seine Stimme klang beinahe gefährlich leise. »Warum sagst du so etwas? «
    »Du bist der berüchtigtste Schwerenöter in London. Jeder weiß doch, dass solche Lebemänner alles tun, um die kirchliche Heiratsfalle zu umgehen. «
    Justin lehnte sich zurück. Es brauchte beträchtliche Willensanstrengung, nicht den Kiefer anzuspannen. Meine Güte, konnte sie es noch deutlicher

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