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Betongold

Betongold

Titel: Betongold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Westerhoff
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runter.«
    Â»Vielleicht können Sie sich da nicht einmischen. Thomas und ich sind freie Journalisten und können tun und lassen, was wir wollen.«
    Â»Ja, solange Sie sich an die Gesetze halten. Hören Sie zu, ich schlage vor, Sie sichten die gesamten Unterlagen, und wenn Sie eine Spur zu dem Mord an Weishaupt finden, geben Sie mir Bescheid. Wir haben noch eine andere Spur, und mir wurde auferlegt, dieser jetzt nachzugehen.«
    Kunkel zog seine Lederjacke an und schnappte sich seinen Trolley.
    Â»Ich werde mir jetzt ein Taxi nehmen und zum Flughafen Tegel fahren, vielleicht bekomme ich ja noch einen Flug heute Nachmittag. Und nehmen Sie sich ein Hotelzimmer. Ich denke, hier ist es zu unsicher.«
    Kunkel hatte das Gefühl, dass ihm die ganze Angelegenheit über den Kopf wuchs. Während er im Taxi saß und sich diesmal von einem osteuropäischen Chauffeur zum Nike Store am Tauentzien fahren ließ. Einerseits könnten die Journalisten natürlich recht haben und die beiden Morde standen im Zusammenhang mit dem Bau des Flughafens. Andererseits hatten sie immer noch keine Spur zu Patrick Langer, dessen Fingerabdrücke sie im Haus von Weishaupt sichergestellt hatten. Er überlegte, Juliane auf dem Handy anzurufen, entschied sich aber dann für eine SMS.
    Â»Hallo Juliane, schön, dass es Deiner Tochter besser geht. Bin noch in Berlin und komme heute Abend zurück. Wäre gut, wenn wir uns morgen im Präsidium treffen könnten. Gibt’s schon ein Phantombild von Patrick? Viele Grüße Paul.«
    Im Nike Store am Tauentzien erstand er für 140 € ein Paar Nike Air Pegasus in Größe 43 und wunderte sich zum einen über den Preis und zum anderen über die Schuhgröße, die Tobi mittlerweile erreicht hatte.
    Kurz vor drei Uhr war er am Flughafen. Von Tegel ging jede Stunde ein Flieger nach Frankfurt und er bekam noch einen Platz in der 16Uhr-Maschine. Nachdem er den Trolley aufgegeben hatte- ging er nach draußen und steckte sich eine Zigarette an. Eiskalter Wind pfiff durch das Rondell, doch der Himmel war blau, die Sonne schien und er genoss die frische Atmosphäre. Da man bei den innerdeutschen Flügen die Snacks im Flugzeug gestrichen hatte, besorgte er sich bei einem der zahlreichen Verkaufsstände eine Brezel, setzte sich auf eine der provisorisch aufgestellten Sitzbänke und kam etwas zur Ruhe, während er die Brezel aß. Als die Maschine startete und in einem Bogen über Berlin kreiste, starrte er wehmütig auf die immer kleiner werdenden Menschen und Häuser. »Bald komme ich wieder, meine kleine, große Tochter.«
    Pünktlich um 17.00 Uhr landete er in Frankfurt und eine halbe Stunde später schloss er die Wohnungstür auf, hinter der ihn schon Lady Jeremy maunzend erwartete. Kein Rap aus Tobi’s Zimmer. Doch dann riss er die Tür auf, grinste und sagte: »Na, auch mal wieder da, hast du mir die Schuhe mitgebracht?«
    Â»Ich freu mich auch dich wiederzusehen Sohn«, antwortete er, drückte ihn, was er nicht mochte und klopfte ihm zweimal auf die Schulter.« Die Schuhe gab es nicht in deiner Größe; nein war nur ein Scherz, sie sind im Trolley.«
    Die Wohnung war blitzeblank, die Küche glänzte, besser hätte ich es auch nicht machen können, dachte er. Hat er sich doch gefreut, dass ich wieder da in.
    Â» Komm, lass uns was essen gehen. Ich habe Lust auf Spaghetti aglio e olio von Pino.«
    Â»Viele Grüße?
    Â»Warum nicht liebe Grüße?«
    Vielleicht mag er mich doch nicht, dachte Juliane, als sie die SMS von Paul gelesen hatte.
    Und so förmlich. »Schön, dass es Deiner Tochter besser geht.«
    Er wusste doch, wie sie heißt, das hatte sie ihm gesagt. Und warum hatte er nicht angerufen? Wäre doch schön gewesen, seine Stimme zu hören. Dabei hatte sie den Eindruck, dass er sie bei ihrem ersten Zusammentreffen durchaus attraktiv gefunden hatte. Oder hatte sie ihn verärgert, weil sie Hals über Kopf abgereist war, ihre Kinder ihr wichtiger waren, als der Job? Na dann kann er mich mal.
    Pia lag oben in ihrem Zimmer und schlief. Dr. Schwarz hatte sie für zwei Wochen krankgeschrieben und Juliane überlegte verzweifelt, wie sie Pia pflegen und gleichzeitig ihren Verpflichtungen, sprich ihrer Arbeit nachkommen sollte.
    Etwas widerwillig setzte sie sich an ihr Laptop, schaute ihre Mails durch. Von den Kollegen aus dem LKA noch keine

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