Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]
Sprach anerkennend von mir?â
Malgus war nicht sonderlich routiniert in Sith-Politik, und plötzlich hatte er das Gefühl, in einen Hinterhalt geraten zu sein. Er wusste, dass Adraas Angrals Günstling war. Stellten sie ihm eine Falle? Mit Sicherheit würden sie seine Verurteilung der Friedensgespräche gegen ihn verwenden können.
Er gab sein Bestes, sich zu beherrschen und sank in den Sessel neben Adraas, der sich ebenfalls setzte. Malgus bemühte sich, seine Worte mit Bedacht zu wählen.
âDer Angriff auf den Tempel hätte nicht besser vonstattengehen können. Der Plan, den ich ausgearbeitet habe, funktionierte perfekt. Wir trafen die Jedi vollkommen unvorbereitet.â Er wandte sich an Adraas. âNur Euer Bericht hätte zuerst von mir gebilligt werden müssen, bevor er Darth Angral zu Ohren kam.â Er wandte sich wieder Angral zu. âIch bitte um Entschuldigung, mein Lord.â
Angral machte eine wegwerfende Handbewegung. âEine Entschuldigung ist nicht nötig. Es war mein Wunsch, dass er mir direkt Bericht erstattet.â
Malgus wusste nicht, was er davon halten sollte, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. âDirekt? Wieso?â
âGlaubt Ihr, ich sei Euch eine Erklärung schuldig, Darth Malgus?â
Wieder ein Fehltritt. âNein, mein Lord.â
âNichtsdestotrotz werde ich Euch eine gebenâ, sagte Angral. âDer Grund ist denkbar einfach. Ihr wart unauffindbar.â
âIch hatte mein Comlink abgeschaltet, während ââ
Adraas unterbrach ihn, und Malgus musste dem Impuls widerstehen, ihn zu ohrfeigen.
âWir nahmen an, Ihr würdet nach dem Wohlergehen dieser Frau von Euch sehen.â
â Wir nahmen an?â, wiederholte Malgus. âErlaubt Ihr Euch, für Darth Angral zu sprechen, Darth Adraas?â
âNatürlich nichtâ, erwiderte Adraas mit provozierend sorgloser Stimme. âDoch als wir Euch nicht finden konnten, bat Darth Angral mich, für Euch zu sprechen.â
Da war es, unverfälscht ans Licht gebracht. Nicht einmal Malgus hätte es überhören können. Adraas hatte im Grunde genommen zugegeben, dass er nach seinem Platz in der Hierarchie trachtete, und Angrals Beteiligung legte nahe, dass er diesen Griff nach Malgusâ Macht billigte.
Malgusâ Stimme nahm einen tiefen, bedrohlichen Ton an. âEs braucht mehr als Worte, um für mich zu sprechen, Adraas.â
âZweifellosâ, entgegnete Adraas und erwiderte Malgusâ Starren mit nicht minder festem Blick. Seine dunklen Augen gerieten vor Malgusâ Wut nicht ins Straucheln.
Angral beobachtete den Schlagabtausch und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück.
âWo wart Ihr, Darth Malgus?â, fragte Angral.
Malgus wandte seinen Blick nicht von Adraas ab. âIch wollte die Lage nach der Schlacht um den Tempel einschätzen. Ich versuchte zu verstehen â¦â
Er musste sich bremsen. Beinahe hätte er gesagt, versuchte zu verstehen, warum das Imperium Coruscant nicht ausgelöscht hat.
âVersuchte zu verstehen, wie genau die Dinge auf dem Planeten liegen.â
âIch versteheâ, sagte Angral. âWas ist mit dieser Frau, die Adraas erwähnte? Wie ich Adraasâ Bericht entnehme, fiel sie Euch während des Angriffs auf den Tempel zur Last.â
Malgus funkelte Adraas an. Der lächelte hinter dem Rand seines Kelches, während er von seinem Wein trank.
âAdraas irrt.â
âTut er das? Dann ist diese Frau keine Last für Euch? Sie ist eine Fremdspezies, nicht wahr? Eine Twiâlek?â
Adraas schnaubte verächtlich, wandte sich von Malgus ab und nippte erneut an seinem Wein. Sein Gebaren spiegelte die Haltung des Imperiums zu Fremdspezies als â bestenfalls â Wesen zweiter Klasse perfekt wider. Auch Angral teilte diese Haltung, und das hatte er Malgus soeben wissen lassen.
âDas ist sieâ, antwortete Malgus.
âIch versteheâ, sagte Angral.
Adraas setzte seinen Weinkelch auf Angrals Schreibtisch ab. âEin ausgezeichneter Jahrgang, Darth Angral. Jedoch kurz vor Ablauf seines Kellerlebens.â
âDas sehe ich auch soâ, erwiderte Angral.
âLässt man die Dinge zu lange gären, können sie leicht kippenâ, fuhr Adraas fort.
âIn der Tatâ, nickte Angral.
Malgus entging nicht die Doppeldeutigkeit ihrer Worte, doch er konnte nichts sagen.
Adraas schnippte mit den
Weitere Kostenlose Bücher