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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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“Du wirst ihnen erzählen, dass du angerufen hast, um mich anzuzeigen. Aber du wirst ihnen auch erzählen, dass du ebenso ein Opfer bist. Du wirst ihnen sagen, dass du in jener Nacht, als ich Theodore zusammengeschlagen habe, mit mir zusammen warst. Aber du wirst auch sagen, ich hätte so gehandelt, weil er dich angegriffen hat.”
    Ich starrte Peter an. “Aber wenn ich das der Polizei erzähle, werden sie sich fragen, warum ich zunächst anrief, um dich anzuzeigen.”
    “Du wirst ihnen erzählen, wir hätten uns gestritten.”
    Darauf sagte ich nichts. Aber jetzt verspürte ich nicht mehr das geringste bisschen Traurigkeit ob der Tatsache, dass Peter auf ewig ein Teil meiner Vergangenheit sein würde, sobald wir aus dem Bett stiegen.
    “Und,
bella
?”
    “Ja?” Unsere Blicke trafen sich. Seine Augen waren vollkommen leer. Ausdruckslos und beängstigend.
    “Du musst überzeugend sein. Du hast dieses Problem verursacht, und du schaffst es gefälligst wieder aus der Welt.”
    In Peters Stimme schwang eine unterschwellige Drohung mit. Ein “andernfalls”.
    Erneut wurde ich in dieser emotionalen Achterbahn von Beziehung nach unten gezogen. Er konnte blitzschnell von heiß zu kalt, von Liebe zu Hass wechseln. Wie konnte es sein, dass er mich eine Minute zuvor noch während unseres Ficks leckte und so verletzlich klang, wenn er mich anflehte, in seinem Mund zu kommen, als hinge sein Leben davon ab? Und mir dann im nächsten Augenblick mit jener Kälte befahl, zur Polizei zu gehen, die mir keine Wahl ließ.
    Peter ließ mich los und stieg aus dem Bett. Er zog seine Kleidung an, während ich ihn reglos und stumm beobachtete.
    “Steh auf, Sophie. Wir gehen jetzt.”
    Ich stand auf.
    Hatte ich eine Wahl?
    Im Vernehmungsraum der Polizei fühlte ich mich wie eine komplette Idiotin. Wie der kleine Junge, der “Ein Wolf! Ein Wolf!” rief, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
    “Sie behaupten also” sagte die Polizistin mit dem kurz geschnittenen Haar, “dass Sie diesen Mann hier angezeigt haben, aber dass er sich in Wahrheit selbst verteidigte, als er Mr. Granger angriff?”
    Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange herum. Trat von einem Fuß auf den anderen. “Der Typ hat versucht, mich zu zwingen, mit ihm zu gehen. Er war grob zu mir und hat meine Freundin verletzt. Es war furchtbar. Peter … er kam mir zur Hilfe.”
    Die Polizistin war skeptisch. “Aber warum haben Sie ihn dann anonym angezeigt?”
    Ich zögerte. Himmel, ich wünschte, ich wäre woanders als ausgerechnet hier. Nichts von dem, was ich sagte, ergab Sinn.
    “Ich war sauer auf ihn”, gestand ich.
    “Wie bitte?”
    “Ich war sauer auf ihn”, wiederholte ich mit lauter Stimme. “Ich hätte nicht anrufen dürfen, aber wir hatten einen Streit. Und, ach, ich …”
    “Was haben Sie?”, hakte die Polizistin nach.
    “Ich habe nicht nachgedacht. Ich bin schwanger und emotional angegriffen.” Ich seufzte. “Ich weiß, das ist keine Entschuldigung. Ich war dumm. Es tut mir leid.”
    Die Polizistin zuckte mit den Schultern. “Also gut”, sagte sie zweifelnd. “Sie werden eine entsprechende Aussage unterschreiben? Dass Ihr Freund nur handelte, um sich zu verteidigen?”
    Ich blickte zur Tür. Peter war nicht da. Ich wusste, dieses Gespräch fand ohne ihn statt. Vielleicht konnte ich mich der Polizistin anvertrauen, ich war sicher, dass sie mir sowieso kein Wort glaubte. Ich konnte ihr erzählen, dass ich Angst vor Peter hatte und dass ich deshalb eine völlig andere Geschichte erzählte. Ich konnte sie anflehen, Peter einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen.
    Aber ich war nicht dumm. Ich wusste, wie das System funktionierte. Wenn Peter inhaftiert wurde, hatte er die Chance, auf Kaution wieder rauszukommen. Und wenn das geschah …
    Er würde mir wehtun. Dessen war ich mir sicher.
    Nein, ich konnte nicht tun, was ich wirklich tun wollte. Nicht ohne meine Sicherheit zu riskieren.
    Mein Leben.
    Das Leben meines Babys.
    “Ja.” Ich nickte heftig. “Ich werde eine entsprechende Aussage unterschreiben.”
    Die Polizistin reichte mir ein Blatt Papier und einen Stift. “Sie können Ihre Aussage selbst aufschreiben.”
    Ich hob den Stift. Setzte ihn auf das Papier, um den Bericht zu verfassen.
    “Ich möchte Ihnen einen Rat geben. Wenn Sie sich das nächste Mal mit Ihrem Freund streiten, suchen Sie sich eine andere Möglichkeit, ihn in die Pfanne zu hauen. Wenn Sie eine Falschaussage machen, können Sie in ernsthafte Schwierigkeiten

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