Betrüg mich!
Du hast für Peaches Futter rausgestellt.”
Peaches.
Meine Kehle schnürte sich zusammen. Vom Schicksal unserer Katze würde ich Andrew später erzählen.
“Ich war da”, sagte ich. “Kann ich dich sehen, Andrew? Können wir reden?”
“Natürlich. Wann?”
“In einer Stunde? Ich weiß, du bist bei der Arbeit, aber …”
“Ist in Ordnung. Ich werde einfach Pause machen. Wir können uns in dem Coffeeshop gegenüber vom Hotel treffen.”
“Okay, bis dann.”
Andrews Gesicht erhellte sich, als ich den Coffeeshop betrat und ihn sah. Auch mein Herzschlag beschleunigte sich. Das war der Andrew, in den ich mich verliebt hatte. Der gut aussehende Mann mit dem zauberhaften Lächeln, der mich mit einem Blick zum Dahinschmelzen bringen konnte.
Er stand auf, als ich auf ihn zukam, und schloss mich in die Arme. “Hallo, Liebes.”
Es fühlte sich gut an, in seinen Armen geborgen zu sein nach all der Zeit. Es war wie eine Heimkehr. “Hi, du.”
Dann machte er einen Schritt zurück und breitete meine Arme aus, damit er mich ausgiebig betrachten konnte. Seine Augen musterten mich von Kopf bis Fuß. “Du siehst umwerfend aus.”
“Danke.”
Jetzt zog er mich wieder an sich, als ertrüge er es nicht, mich loszulassen. Er schmiegte sich an meine Wange. “Ich habe dich vermisst.”
Meine Augen wurden feucht. Das hatte ich nicht erwartet. “Ich habe dich auch vermisst.”
“Es ist in Ordnung”, beruhigte er mich, als er meine Tränen bemerkte. “Es zählt allein, dass du und ich jetzt hier sind. Das ist es, was zählt, Sophie.”
Das sagte sich so leicht für ihn. Er wusste ja nicht, dass ich schwanger war.
“Setz dich”, forderte er mich mit einer einladenden Handbewegung auf einen der zwei gemütlichen Stühle am Tisch auf.
Ich setzte mich und schaute mich nach den Leuten um, die in der Nähe saßen. Am Nebentisch saß niemand, und wir waren bis zu einem gewissen Grad ungestört.
Dennoch sprach ich leise, als ich Andrew fragte: “Was ist passiert?” Er wirkte verwirrt, daher fügte ich hinzu: “Wie konntest du mich betrügen und mit einer anderen Frau schlafen?”
Einen Moment lang schwieg er. “Ich war dumm”, antwortete Andrew dann. “Das habe ich dir bereits gesagt.”
“Ich brauche mehr als das, Andrew. Etwas, das ich verstehen kann. Oder willst du mir sagen, du wurdest einfach verführt und hast dich den Verlockungen hingegeben, die sich dir boten?”
“Sophie, es gibt wirklich keine Entschuldigung für das, was ich getan habe. Nichts, was ich sagen könnte, kann das entschuldigen. Nichts wird es wiedergutmachen. Ich kann dir nur versprechen, es wird nie wieder passieren. Niemals.”
“Hattest du das Gefühl, wir haben uns auseinandergelebt?”, fragte ich.
“Ich vermute, wir haben uns gut eingerichtet”, erwiderte Andrew. “Wir liebten uns, aber wir haben ein Muster entwickelt. Das Feuer ist verloschen. Und ich …” Er seufzte. “Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich glaube, ich habe dich auf eine bestimmte Weise gesehen. Du stecktest in einer dir zugewiesenen Rolle”, sagte er. Seine Stimme war so leise, dass ihn außer mir niemand hören konnte. “Du hattest keine große sexuelle Erfahrung, als wir geheiratet haben, und ich eigentlich auch nicht. Und ich hatte ein bestimmtes Bild davon, wie eine Ehefrau sein sollte. Was sie zu tun hat und was nicht. Ich vermute, es liegt an meiner Mutter. Es ist auf verschiedene Arten kompliziert – und dann wieder so einfach. Verstehst du, was ich meine?”
Ich verstand ihn. Andrew redete darüber, wie er mich sah, wenn es zwischen uns zum Sex kam. Ich wusste, er war in einer sehr konservativen Familie aufgewachsen. Weder ihm noch seinen beiden älteren Schwestern war es erlaubt, mit jemandem zu gehen, ehe sie nicht das College besuchten.
“Und dann war da deine Vergewaltigung … ich wollte dir gegenüber immer Feingefühl zeigen.”
“Das verstehe ich, Andrew. Aber ich bin nicht aus Glas. Ich werde nicht kaputtgehen, wenn du mich nicht sanft anpackst. Ich weiß, ich hatte meine Probleme, als wir anfingen, miteinander zu schlafen. Aber ich habe immer gedacht, wir würden das durchstehen – gemeinsam. Ich hätte nie vermutet, du könntest mit einer anderen Frau ins Bett gehen.”
“Sophie, du hast ja so recht. Du hast das nicht verdient, was ich dir angetan habe.” Andrews Miene wurde traurig, geradezu schicksalsergeben. “Wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst, kann ich dir das nicht vorwerfen.”
Ich seufzte
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