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Betrüg mich!

Betrüg mich!

Titel: Betrüg mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kayla Perrin
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ich mich morgen früh wirklich in medizinische Behandlung begeben. Mit Marnie hatte ich darüber noch gewitzelt.
    Ich rechnete fest damit.
    Daheim ging ich schnurstracks ins Schlafzimmer, wo ich alle meine Einkäufe auf dem Bett ausbreitete. Das rote Licht am Telefon neben dem Bett blinkte.
    Ich ging zum Nachttischchen und drückte den Code, um die Nachrichten abzurufen. Die erste war von Andrew. Er seufzte, bevor er zu sprechen begann. Er besaß die Frechheit, frustriert zu klingen. “Sophie, ich weiß, du bist da.” Stille. “Okay, ich vermute, du willst nicht abheben. Hör mal, du musst mir glauben, wenn ich sage, dass ich nicht weiß, worüber Marnie spricht. Ich weiß es wirklich nicht. Verdammt, ich finde sie nicht mal attraktiv. Ich liebe dich, Sophie. Und egal wie wütend du auf mich bist, ich werde nicht aufhören, dich zu lieben. Bitte vergiss das nicht.”
    Die nächste Nachricht war auch von Andrew. “Sophie, ich will wirklich mit dir reden. Bitte ruf zurück. Ich bin bis fünf hier. Danach kannst du mich auf meinem Handy erreichen.”
    Danach hörte ich Marnies Stimme. “Hey, Sophie. Wollte nur mal hören, wie es dir geht. Hör mal, vergiss, was ich über Andrew gesagt habe. Das ist lange her, und er war vermutlich zu betrunken, um zu wissen, was er tat. Was auch immer du machst, du weißt, dass ich hier bin und dich zu hundert Prozent unterstütze. Tut mir leid, wenn das heute nicht so aussah.”
    Auch wenn sie mir nicht glaubte, aber ich war ihr nicht böse. Ich würde Marnie zurückrufen, aber nicht jetzt. Im Moment war ich einfach nicht in der Stimmung, mit ihr über irgendwas zu reden, das mit Andrew zu tun hatte. Es tat zu weh.
    Stattdessen probierte ich meine Dessous an. Im Laden hatte ich nur den BH angezogen, um sicherzugehen, dass er passte, aber jetzt zog ich auch den String an. Mit diesen beiden gewagten Wäschestücken schritt ich vor meinem Schrankspiegel auf und ab.
    Perfekt, dachte ich. Ich sah gut aus. Mehr als gut. Ich sah verführerisch aus.
    Wie würde Peter wohl reagieren, wenn ich vor seiner Tür auftauchte und einen leichten Mantel trug, den ich öffnete, um ihm diese verruchte Unterwäsche zu präsentieren? Zum ersten Mal seit Marnies schockierender Neuigkeit heute Morgen kicherte ich. Jede Wette, dass Peter irgendetwas auf Italienisch gemurmelt, mich dann in seine Wohnung gezerrt und innerhalb von fünf Sekunden nackt ausgezogen und flachgelegt hätte.
    Es gab keinen Grund, warum ich bis heute Nacht warten sollte. Schließlich gab es dieses Sprichwort: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
    Ich hatte sogar die richtige Jacke. Der leichte Mantel war aus schwarzer Baumwolle und verfügte über einen Gürtel, den ich um die Taille schließen konnte. Und obwohl er bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte – und damit bestimmt länger war als die Miniröcke und Hotpants, die viele junge Frauen in Florida zur Schau trugen – fühlte ich mich, als wüsste jeder, der mir begegnete, dass ich darunter nur Dessous trug.
    Ich verließ das Haus und versuchte zu meinem Auto zu huschen, ohne von jemandem gesehen zu werden. Aber ich hatte kein Glück. Mr. Warner, der ältliche Nachbar, der auf der anderen Straßenseite wohnte, befand sich gerade in seiner Einfahrt. Er hob die Hand und winkte enthusiastisch herüber. Irrte ich mich, oder lächelte er etwas breiter als sonst?
    Ich erwiderte sein Winken und stieg hastig in mein Auto. Ich lebte in Kissimmee, der Heimat von Mickey Mouse, und ich brauchte zwanzig Minuten bis Orlando, wo Peter wohnte. Als ich den Apartmentkomplex zum ersten Mal bei Tageslicht sah, fielen mir das üppig grüne Gras und der farbenfrohe Hibiskus auf. Der Springbrunnen am Eingang war nachts eindrucksvoller, da er dann beleuchtet wurde. Die Anlage war wunderbar, aber so war Florida nun mal. Hier war es das ganze Jahr über warm, die Rasenflächen waren immer grün und die Gärten blühten in farbenprächtiger Üppigkeit.
    Vor Gebäude Nummer neun bremste ich und schaltete den Motor aus. Ich blickte zu seinem Fenster im Obergeschoss hinauf, von dem man auf den Parkplatz blicken konnte. Insgeheim hoffte ich, er würde meine Anwesenheit spüren und ans Fenster treten.
    Aber das tat er nicht.
    Ich wartete, bis ich niemanden in der Nähe sah, ehe ich aus meinem Wagen stieg und die Stufen zum Obergeschoss hinaufging. Da es taghell war, würde ich Peter nicht eher mit meinem Outfit blenden, bis ich in seiner Wohnung und die Tür fest hinter uns

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